TSV wA in der NRW Quali zur Jugendbundesliga
Wenn der Kloppo mit dem LkW über den Borsigplatz fährt ...
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... werden Jürgens BVB-Handballmädchen nicht dabei sein können. Die "fleißigen Ball werfenden Borussen-Bienchen" geraten nämlich am kommenden Sonntag, 31. Mai 2015, vermutlich zeitgleich zur Abschieds- und Jubelorgie am Dortmunder Borsigplatz ausgerechnet auf dem Bonner Hardtberg (!) mächtig ins Schwitzen - denn - es steht an zur Entscheidung: Teil I der NRW-Qualifikation, welche über den mit Spannung erwarteten Aufstieg in die weibliche Jugend Bundesliga Handball (JBLH) (vor-)entscheiden wird.
Es würde hier sicher viel zu weit führen, an dieser Stelle den kompletten Qualifikationsmodus in epischer Breite erklären zu wollen, darum versuchen wir uns in einer (hoffentlich) verständlichen und (einigermaßen) kompakten Zusammenfassung. Die Hälfte der 24 JBLH-Plätze wA der Saison 2015/2016, also zwölf, sind bereits vergeben und zwar an die Halbfinalisten der B-Jugend und die Viertelfinalteilnehmer der A-Jugend aus der abgelaufenen Spielzeit 14/15.
Rest = zwölf. Diese verbleibenden 12 Bundesligaplätze werden in diesem Jahr „von unten nach oben“ ausgespielt, d. h. alle übrigen Bewerber müssen sich über fünf regionale Qualifikationsbereiche im Landesverband in die JBHL hoch spielen. Sieben weitere direkte Aufsteiger werden so ermittelt.
Unsere TSV startet dabei im Quali-Bereich III (=NRW) als einziger Mittelrheinvertreter (Leverkusen als frisch gebackener Meister bereits gesetzt) zusammen mit drei Vertretern aus dem Landesverband Westfalen und zwei weiteren vom Niederrhein. Gespielt wird zunächst in zwei Dreiergruppen (A+B). In der NRW-Gruppe B spielt mit dem Neusser HV ein alter Bekannter, außerdem sind hier noch der TB Steinfurt und die HSG Schwerte/Westhofen vertreten.
In der für uns zunächst interessanteren NRW-Parallelgruppe A, muss sich die gastgebende TSV Bonn am 31. Mai 2015 mit dem Dormagener Kooperationspartner, dem HSV Solingen-Gräfrath 76 e.V., auseinander setzen sowie gegen den Nachwuchs des frisch gebackenen Bundesligaaufsteigers, Borussia Dortmund Handball, antreten. Fürwahr keine schäbige Laufkundschaft und das gleich zum Auftakt.
Am 06. oder 07. Juni vermischen sich dann die NRW-Gruppen an einem (noch unbekannten) Ort im Westfälischen. Die beiden Gruppensieger bestreiten dann ein Endspiel um den einzigen direkten NRW-Aufstiegsplatz, der Final-Verlierer darf aber immerhin noch in der übergreifende Relegationsrunde weiterspielen, die bundesweit abschließend am 13. und 14 Juni ausgespielt wird. Die NRW-Plätze drei bis sechs spielen ebenfalls noch einen weiteren Teilnehmer für diese Relegationsrunde aus, bei denen dann letztlich 10 Vereine die letzten fünf JBHL-Tickets 15/16 lösen können.
24 JBHL Plätze = 12 + 7 + 5
Alles verstanden? Nein? Nicht schlimm, hat auch unsererseits einen Moment länger gedauert.
Und wie stehen die Beueler Chancen? Hm, verdammt schwer einzuschätzen, denn bislang dominierten größere und kleinere Verletzungen die sehr holprige Vorbereitungszeit der Rechtsrheinischen seit dem Saisonende bei den Frauen im März. Da sind uns andere Vereine als Bewerber sicher weit voraus. Dabei nagt insbesondere der langfristige Ausfall von Spielmacherin Paula Ohm natürlich ein wenig am Selbstvertrauen. Auch Nina Weber und Rookie Annika Behrens werden in der Quali verletzungsbedingt nicht zum Spielgerät greifen können. Doch langsam kehrt auch wieder Zuversicht ein, denn zum einen meldeten sich vergangene Woche mit Julia Zander und Lara Karatanassis wichtige Leistungsträgerinnen im Training zurück. Zum anderen können die TSV-Mädchen aber auch einige hochkarätige Neuzugänge vermelden. So verstärkt mit Laura Lübcke eine hoch talentierte und ehrgeizige B-Jugendliche (Jahrgang 1999) vom HV Erftstadt unseren A-Jugend-Kader. Laura hinterließ in den bisher absolvierten Testspielen im linken Rückraum einen ausgezeichneten Eindruck. Gar schon über reichlich Erfahrung im Frauenbereich verfügt das Duo mit Annalena Bauer und Denise Szakacs, die gemeinsam vom Ex-Oberligisten CVJM Oberwiehl den Weg an die Beueler Ringstraße fanden. Annalena ist auf der Spielmacherposition zu Hause, während Linkshänderin Denise im rechten Rückraum schon zu den besten Tor-Schützinnen im HVM-Oberhaus zählte. Die beiden Oberbergerinnen sind ausschließlich mit Zielrichtung JBHL nach Beuel gewechselt. Sollte dies tatsächlich gelingen, wird das Doppelspielrecht von der TSV an den neuen Heimverein, den SSV Nümbrecht Handball abgetreten.
Den drei Neuzugängen ein ganz herzliches Willkommen auf der Schäl Sick! Mit diesem Gesamtpaket wollen es die „Beueler Mädchen“ also noch einmal versuchen, in den Kreis der besten 24 Deutschen A-Jugendteams vorzustoßen. Am kommenden Sonntag, 31.05.2015, geht es also pünktlich um 12:00 Uhr mittags - high noon - gegen die gewiss bärenstarke Dortmunder Borussia in der schicken Bonner Hardtberghalle los.
Hardtberghalle? Bis dieses von der TSV Bonn auszurichtende Turnier auf (fast) heimischen Boden nämlich endgültig Bestand hatte, wurde im Beueler Lager in der vergangenen Woche so mancher Tropfen an Angstschweiß vergossen. Denn der eigentlich als Spielort vorgesehene Godesberger Sportpark Pennenfeld wurde zu Wochenbeginn vom Städtischen Gebäudemanagement kurzerhand über den 31. Mai hinaus für jeglichen Sportbetrieb gesperrt. Grund: Offensichtlich hirnlose Vandalen hatten auf dem Dach der Sporthalle 20 (!) Scheiben der Oberlichter zerschlagen - Kommentar überflüssig. Da mit dem Sportpark Nord zum Termin auch die letztjährige Heimspielstätte der Beueler durch das vermutlich entscheidende BSC-Fuppes-Spiel um den Regionalligaaufstieg nicht wirklich zu nutzen gewesen wäre, beorderte das hiesige Sport- und Bäderamt die verzweifelten rechtsrheinischen Handballerinnen kurzerhand in ihren Edel-Sporttempel auf den Bonner Hardtberg (Gaußstr. 1, 53125 Bonn). Völlig ungewohnt dürfte es hier tatsächlich einmal an nichts mangeln, sogar pfeilerfreie Sicht auf das Spielfeld ist aus nahezu allen Perspektiven garantiert. Die legendären und rekordträchtigen (allerdings inoffiziellen) 4.200 Zuschauer der Baskets (gegen Alba Berlin) an gleicher Stelle werden wir zwar nicht toppen können, dennoch erhoffen sich unsere Mädels den einen oder anderen Handballfan auf ungewohntem Terrain. Für ein wenig Atmosphäre wollen die Verantwortlichen und ganz besonders natürlich die agierenden TSV-Mädchen höchstpersönlich sorgen. Auch für das leibliche Wohl wird bei diesem Dreierturnier bundesligareif gesorgt sein. Die Preise für Speis und Trank werden sich, wie auch der Eintritt (Tagesticket für 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro), im sehr zivilen Rahmen bewegen. Gute Gründe also für einen Besuch, bei einem hoffentlich außergewöhnlichen Sportevent.
Das Tagesprogramm:
12:00 Uhr: BV Borussia 09 Dortmund Handball vs. TSV Bonn rrh.
14:00 Uhr: TSV Bonn rrh. vs. HSV Solingen-Gräfrath 76 e.V.
16:00 Uhr: HSV Solingen-Gräfrath 76 e.V. vs. BV Borussia 09 Dortmund Handball