Gelb und Blau 2013
Jetzt taut`s
Nach den letzten fetten und eher episch gehaltenen Einleitungen, erlauben wir uns heuer einmal einen eher unspektakulären Prolog. Liegt nicht zuletzt auch am Tauwetter, denn immer dann, wenn im Januar ein (hoffentlich) grundlegender Wetterumschwung ansteht, gilt es in der Bonn-Beueler TSV sehr viel Wichtigeres zu erledigen, als ellenlange Reden zu formulieren. Denn kurz nach dem Jahreswechsel ist die Zeit gekommen, um die blaugelbe
Ballwurfabteilung für ein weiteres Jahr vernünftig zu positionieren. Es gilt die wesentlichen Eckpfeiler für die Saison 2013/2014 zu setzten. Gut, das dafür auch Don Vito Flory als rechtsrheinischer Handballvater pünktlich aus seinem Koblenzer Exil zurückgekehrt ist.
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Welche Trainer stehen weiterhin oder neu als Debütant zur Verfügung? Kaderbereinigung. Wie sehen anschließend die zukünftigen Teams aus? Was für Ziele will man erreichen und wie sehen die neuen, danach ausgerichteten Trainingszeiten aus??? Viele, viele Fragezeichen und doch ist alles – wie immer um diese Jahreszeit – im Fluss und auf dem richtigen Beueler Weg. Größtenteils sind sie intern sogar schon final besprochen. Zugegeben, da waren und sind auch immer noch einige harte Nüsse zu knacken. Beispielsweise, ob es die TSV wieder schafft, Handball für alle Altersklassen und beide Geschlechter anzubieten. Oder wie begegnet man dem verbrieften personellen Rückgang im Mädchenbereich bei gleichzeitig wachsenden Ansprüchen? Und wird man zukünftig den schwierigen Spagat, nicht nur im Jungenbereich, zwischen Breiten- und schon sehr ambitioniertem Handballsport wieder etwas filigraner hinbekommen? Welche „Sonderaktionen“ wollen im Jahr 2013 gestemmt werden? Müssen wir den Gürtel sehr viel enger schnallen? Oder prognostiziert Krauti gar als Nostradamus verkleidet den diesjährigen Vereinsuntergang? Sicher nicht, aber alljährlich um diese Zeit sind Fragen über Fragen mit Vernunft zu klären.
Wer jetzt, hier und heute auf öffentliche Antworten lauert, wird (natürlich) bitter enttäuscht sein. Denn die alljährlich treffliche Spekulationsbörse zu Karneval will schließlich auch noch gefüttert sein. Fakten werden, wie gewohnt, erst zum richtigen Zeitpunkt platziert. Nur so viel sei schon verraten: auch in der Spielzeit 2013/2014 wird es weiterhin (wenn auch nicht den besten) „Wohlfühlhandball“ für Jedermann und jede Frau im geilsten Club der Welt (O-Ton-Charts) geben: Versprochen!
Die Gegenwart…
F-Jugend gegen die HSG Rheinbach
Das war richtig praktisch, denn HSG-Trainerin Melanie Cronenberg war in Personalunion als TSV-Rechtsaußen der Oberligamannschaft auch für die Organisation des aktuellen Beueler Heimspieltages zuständig. So kam es, dass am frühen Sonntagmorgen schon bestens für das leibliche Wohl der zahlreichen Kids und Eltern gesorgt war. Der F-Vereinsvergleich entwickelte sich sportlich erfreulich ausgeglichen. Gleich zu Beginn hatte die HSG auf kleinem Spielfeld mit ihrer Kontertaktik großen Erfolg, doch dann setzten sich mehr und mehr das gute Zusammenspiel der Beueler Kids durch. Am Ende probierte man eine Viertelstunde auf dem großen Feld, hier hatten dann wieder die etwas routinierteren Rheinbacher Kinder die Nase vorn. Unumstrittener Höhepunkt der Veranstaltung aber war ein schier unglaubliches Winkelgeschoss von Melanie Mentel, welches erst nach dreimaliger Innenpfostenberührung im Rheinbacher Tor einschlug.
HSG Siebengebirge/Thomasberg wE III – TSV E2 2:12 (1:6)
Gelungenes, gemeinsames Trainerdebüt von Annette Büllesbach und Julia Senel auf der Beueler Bank, ausgerechnet am Oberpleiser Sonnenhügel, Julias derzeitiger (vorläufigen) sportlichen Heimat. Trotz kleiner personeller Problemchen im Kader, lief es bei den Kids richtig rund. Unserer E2 tut noch jede gelungene Aktion, jedes Tor richtig gut und ein Sieg ist für die Seele gar Gold wert.
TSV E1 – HSG Rheinbach-Wormersdorf 20:20 (11:10)
Ein 3-Punkte-Wochenende für die beiden TSV-E-Jugendteams, wann hat es das zuletzt gegeben? Wenn man weiß, durch welch tiefes Tal wir gerade bei der E-Jugend geschritten sind, darf die TSV dieses Unentschieden getrost als winzig-kleine Sensation feiern. Und dieser Punkt war vollauf verdient, denn die Beueler Kinder legten sich so richtig ins Zeug und lieferten ihren favorisierten Gästen einen tollen Fight. Klasse, wie Finn immer wieder ankurbelte, super wie Henry in seinem schwierigen direkten Zweikampf ackerte und toll wie Emilia mittlerweile auch als Torschützin in Erscheinung tritt. Trotzdem hing das Remis am seidenen Faden, als die HSG in letzter Sekunde noch einen Siebenmeterstrafwurf zugesprochen bekam. Aber der (gar nicht so) kleine „Hexer“ Kilian im Beueler Tor hypnotisierte den zuvor sicheren HSG-Schützen und suggerierte den entscheidenden Ball erfolgreich an den Innenpfosten.
TSV D1 – HSG Rheinbach-Wormersdorf 15:16 (7:8)
Tolles Spiel auch von Jochen Lahr`s D1-Vertretung. Bei etwas besserer Chancenverwertung wäre leicht sogar ein Sieg möglich gewesen. Zumindest der Fair-Play-Preis des Wochenendes bleibt ganz eindeutig an der Beueler Ringstraße, denn nach einem Innenpfostenwurf der Rheinbacher entschied der leitende Schiedsrichter Julius Arnold mangels Sicht zunächst regelkonform auf Weiterspielen. Erst nach massiven Protesten der HSG-Elternschaft interviewte Julius den nicht nur in dieser Szene bärenstark agierenden Beueler Keeper, Tarkan Hovenbitzer, der dann den Gegentreffer auch ohne Umschweife klarstellte. Bravo! Im Feld bekam Daniel Reiss für seine Defensivleistung das Prädikat „besonders wertvoll“, denn Dani „stibitzte“ dem mit Abstand stärksten HSG-Angreifer, Lukas, gleich mehrfach mit gekonntem Abwehrspiel völlig fair den Ball.
TV Palmersheim – TSV wC 18:23 (6:10)
Kein wirklich gutes Spiel unserer C-Mädchen, das aber trotzdem zum Sieg ausreichte und den anvisierten Mittelfeldplatz in der Verbandsliga weiter untermauert. Auch wenn es auf den Trainerbänken unterschiedliche Auffassungen von defensiver Deckung gab, änderte das nichts am eindeutigen Spielausgang. Einer der Beueler Lichtblicke war sicherlich das gute Zusammenspiel der beiden D-Jugendlichen, Jenny und Julia.
Godesberger TV III – TSV mC2 14:19 (9:11)
Und mit Thomas Behr machte noch ein D-Jugendlicher mit seiner guten Leistung in der C-Jugend an diesem Wochenende auf sich aufmerksam. Aber wer den „lieben Thomas“ kennt, weiß, dass man dieses Lob fein dosieren sollte Ansonsten war Interimstrainer Max Lesch mäßig angetan von seinen Schutzbefohlenen. Unterdessen platzierte der sonstige C2-Coach, Eric Bitzer, vom konspirativen Zweitsitz Barcelona aus, im Namen und auf Rechnung der 1. Herrenmannschaft einige todsichere Tipps bei „Womanizer-Bet“ gegen das eigene Team…
HSG Rösrath/Forsbach – TSV mC1 27:29 (14:15)
Wunderbarer Abschluss des TSV-Wochenendes, mit einem nicht erwarteten Oberliga-Auswärtssieg unserer C-Jungs. Auch wenn Coach Flo B-L von einem Arbeitssieg berichtete und grantelte, das man in der TSV jetzt schon mit 3:1-Punkten (E1 + C1) zum „Coach oft the Week“ gewählt wird. Hat er sich aber trotzdem redlich verdient, genauso wie Karim hier insbesondere aufgrund seiner fleißigen Deckungsleistung noch unbedingt genannt werden sollte.
TSV wB – SG MTVD Köln verlegt auf Freitag, 01.02.2013, Anwurf 17:45 Uhr
Gleich mehrere Kölnerinnen hatte die Grippe erwischt und so kam bereits am Donnerstag der Verlegungswunsch, dem wir am kommenden Freitag wie selbstverständlich entgegen kommen.
TSV mB – SG GFC Düren 1899 28:28 (12:16)
Nachholspiel vom vergangenen Spielwochenende. An der deutlichen Leistungssteigerung von Keeper Evgenji „Checka“ Terehov richtete sich das gesamte TSV-Team nach dem Wechsel auf. Vor dem Halbzeittee funktionierte eigentlich genau das nicht, was man sich insbesondere defensiv vorgenommen hatte. So läuft das halt manchmal. Doch der Aufwärtstrend in den zweiten 25 Minuten war schon beeindruckend und bei gleich drei vergebenen „Hundertprozentigen“ war fast noch ein Sieg im Bereich des Möglichen.
JSG Bergneustadt/Strombach – TSV mB 32:28 (18:11)
Trotz Niederlage, hielt der Leistungstrend an und unsere B-Jugend stabilisiert sich zum Ende dieser Verbandsligaspielzeit deutlich. Zum zweiten Male wurde die B-Jugend in einem Auswärtsspiel von Papa Olaf Hagedorn betreut und abermals war der Auftritt der Beueler Jungs absolut im grünen Bereich. Beim aktuellen Tabellendritten zog man sich mehr als achtbar aus der Affäre und war über weite Strecken des Spiels ein ebenbürtiger Gegner der JSG. Nur eine zehnminütige Schwächephase vor dem Seitenwechsel verhinderte ein noch positiveres Endresultat.
JSG Bergneustadt/Strombach – TSV mA verlegt auf Mittwoch, 30.01.2013, Anwurf 20:00 Uhr
Diesmal war es der TSV-Tross um Coach Jörg Niebel, der vorsorglich dem gemeldeten Eisregen am Sonntag aus dem Weg gehen wollte. Die JSG reagierte vorbildlich und so wird die vorletzte Oberligapartie bereits am kommenden Mittwoch nachgeholt.
TSV 4. Männer – VfB Schleiden 25:21 (13:14)
Ein eher müdes Gewerfe der Seinen vermeldete Coach Winterscheid am Sonntagmittag aus der Beueler Ringarena. Dazu passend war auch seine persönliche Auswahl zum „Player of the Match rechtsrheinisch“, denn kurioserweise entschied sich Ralf für den linken Beueler Torquerbalken, der insgesamt achtmal für seinen bereits geschlagenen Keeper Jürgen Eimermacher in höchster Not in der Bresche hing und für die TSV rettete.
FC Hennef – TSV 3. Frauen 17:21 (9:10)
TSV-Coach Mamü hat schon bessere Spiele seiner Damen erlebt, aber wollen wir bei einem Auswärtssieg mal nicht unverschämt werden. Jedenfalls konnte Kreisspielerin Britta Moormann als beste Beueler Spielerin nachdrücklich auf sich aufmerksam machen.
TuS Dollendorf – TSV 3. Männer 38:24 (17:13)
Es war genau genommen, der erste richtige Aussetzer der „Dritten“ in dieser Saison. Dementsprechend einsilbig fielen auch die eingefangenen Kommentare aus, die unisono von einem Kollektivversagen sprachen. Belassen wir es dabei und verrechnen es mit dem aufgelaufenen Bonus.
TSV 2. Männer – DJK BTB Aachen II 27:27 (12:13)
Im Grunde kann die Reserve zufrieden sein mit dem leistungsgerechten Remis, denn zu Beginn der beiden Halbzeiten geriet man jeweils deutlich mit fünf Treffern ins Hintertreffen. Der Burtscheider Turner Bund Aachen präsentierte sich, verstärkt mit einigen A-Jugendlichen, zumindest phasenweise als bärenstarkes Team. So darf man dann auch die Beueler Leistung und die doppelte Aufholjagd als gut einstufen. Insbesondere die in der zweiten Halbzeit hätte vielleicht sogar eine noch bessere Benotung verdient, hätte die TSV ihre mit sau viel Aufwand erkämpfte 27:24 Führung dreieinhalb Minuten vor Schluss über die Ziellinie verteidigt. Doch da kamen die Aachener noch einmal mit ganz viel Tempo und Macht zum letztlich verdienten Ausgleich. Die Beueler Keeper Dirk und Samuel machten ein prima Spiel, genauso wie Holger und das gesamte Kollektiv. Der von der „ersten“ ausgeborgte Simon Röhrig beschränkte sich größtenteils darauf, das Spiel von der Mittelposition flüssig zu gestalten und trat als zweifacher Torschütze erst in der absoluten Schlussphase in Erscheinung.
TSV 1. Frauen – 1. FC Köln II 26:25 (16:13)
Schreiben wir im Zusammenhang der Frauen doch über etwas richtig Gutes, nämlich die Ausrichtung und das Angebot auf deren Heimspieltag. Da war alles dabei, Tipp top. Das erinnerte in der Tat an gute alte Zeiten, mit Cocktailbar, schräge Partywetten und dem Comeback von „Elkes wunderbarer Kochwelt“. Bei so viel Aufwand leidet dann aber schon einmal gerne die eigene sportliche Vorstellung. Das war leider am gestrige Samstag ganz eindeutig so. Nur die Anfangsphase der Oberligapartie gegen die weiblichen Geißböcke (???), hielt einigermaßen das , was sie im Vorfeld versprach. Hier setzte sich die TSV mit einem 5:2 eigentlich sehr gut in Szene und verschaffte sich gleich den nötigen Respekt. Insbesondere die Rechtsaußenspielerin der Beueler, Melanie Cronenberg, war es, die mit viel Mut zielgerichtet ihre drei Treffer erzielte. Dann wurde es schlechter. Dennoch hatte man bis zum Halbzeitpfiff bei einer zwischenzeitlichen 12:7-Führung aber zumindest noch das Gefühl, die TSV würde das Spielgeschehen kontrollieren. Doch die Leistungskurve fiel im zweiten Durchgang nochmals auf bedenklich tiefes Niveau. Nur mit Mühe, sehr viel Glück sowie der treffsicheren Gesa Koch von Linksaußen und Sassi Pott vom Punkt hielt man sich den abstiegsbedrohten FC vom Leibe. Nach dem mehrfachen zwischenzeitlichem Ausgleich und sogar einer einmaligen Gästeführung in der 58. Spielminute, darf als nüchternes Fazit nur ein äußerst schmeichelhafter Beueler Sieg stehen.
TSV 1. Männer – Longericher SC 28:33 (11:15)
Es wird vermutlich der ehrenhafteste Oberligaabstieg in der Geschichte des Handballverbandes Mittelrhein. Braveheart II, tapfer und aufrecht. Trotz aller heroischen Beueler Auftritte sind es mittlerweile schon 5 Punkte Abstand bis zum rettenden Ufer und als nächste Zwischenstation lockt die HSG Rheinbach als derzeit unumstrittener Oberligaprimus im kommenden Auswärtsspiel auch nicht gerade als zwingender Beueler Wendepunkt. Woche für Woche gehen David, Pitu & Co. an ihr Limit und Coach Jochen presst seinen Kader - sei er auch noch so gebeutelt - aus, wie die letzte Zitrone eines schwer grippekranken Patienten. Da schaut man sehnsüchtig auf die Seite des jeweiligen Gegners, wenn beispielsweise der Longericher SC in seinem Auswärtsspiel an der Beueler Ringstraße mal eben zwei Akteure wegen Überfüllung der Auswechselbank auf der Tribüne parken muss. Kommt dann mit Alderath/Zimmermann auch noch ein Schiri-Gespann hinzu, das bekanntermaßen „very Old-Style“ zu pfeifen pflegt und eine robust zur Sache gehende Verteidigungsreihe unterstützt (die dabei gerne auch punktuell über diese erlaubte Linie hinaus agiert), wird es für die TSV auch in eigener Halle nahezu unmöglich, zu punkten. So waren Flo, Chrissi und Bocki, wie auch alle übrigen Aufrechten rrh. zwar stets bemüht, in Punktnähe aber kamen sie gestern in Wirklichkeit nie. Wahrscheinlich wird es Zeit, die Kapelle und den Chor für den Abgesang zu bestellen. Nach dem aussichtslosen Ausflug an die Berliner Straße in Rheinbach folgt Karneval und anschließend die unvermeidliche Grippewelle. Hatschi ! Anders wär komisch – Alaaf !