Die Saisonvorschau unserer Regionalliga Frauen per XXL-Interview mit der neuen Cheftrainerin, Maja Klingenberg

„Never say Never“

 

Ein rechtsrheinischer Sommer ohne Handball Sonderberichte? Undenkbar! Alle Jahre wieder - auch 2024. Die Bonner Handballer der TSV & Genossen stellen ihre Teams und prägenden Köpfe vor.

 

Ab sofort bis zum Saisonstart (Wochenende 07./08. September 2024) stopfen wir wieder das große Handball-Loch mit jeder Menge an Infos rund um die Mannschaften im blaugelben Mikrokosmos. In Zeiten von gewachsenen und heranwachsenden Jugendspielgemeinschaften nicht immer ganz einfach den Überblick zu behalten.

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… hilft Euch dabei in bewährter Form - faktisch - aber immer auch mit einem Augenzwinkern und selten komplett ernst gemeint.

Zu erzählen gibt es tatsächlich wieder jede Menge. Wechsel an der TSV-Abteilungsspitze, neue Trainer bei vielen Mannschaften - inklusive der beiden Paradeteams. Ligareform unter neuer Verbandsflagge. Und die Bonner Jugend legte erneut ein furioses Qualifikations-Frühjahr hin.

Wohin führt also der Weg ihrer Majestät, der TSV? Gezeitenwende am Rhein - oder - wie so oft, erneute eine Handball-Renaissance in Beuel-Mitte?

„Keine Atempause, Geschichte wird gemacht. Das geht voran!“

Die blaugelbe Saisonvorschau, freu Dich drauf! Nur hier. Nur exklusiv bei

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Heute:

Die Saisonvorschau unserer Regionalliga Frauen per XXL-Interview mit der neuen Cheftrainerin, Maja Klingenberg ...

 

„Never say Never“

 

Hallo Maja!

Du bist als äußerst lustige Reisetante bekannt. Wohin hat es Dich seit der letzten Saison verschlagen?

Hallo Peter, das letzte Jahr war für mich bezüglich des Reisens tatsächlich sehr aufregend. Ich war in Afrika und in Australien. Daher habe ich es dieses Jahr etwas ruhiger angehen lassen und war im Sommer in Paris bei den Olympischen Spielen, in Spanien und an der Ostsee.

 

Noch irgendwas geplant?

Da ich auf Grund meines Berufs auf die Ferien angewiesen bin, ist jetzt erstmal nichts mehr geplant, aber die nächsten Ferien kommen. Da werde ich mir noch etwas überlegen. Und im nächsten Jahr soll auch nochmal eine größere Reise anstehen.

Du warst als Spielerin in den letzten fast zwei Jahrzehnten eine absolut prägende Figur der TSV. Wie schwer ist Dir das Karriereende gefallen oder ist eventuell sogar ein Comeback vorstellbar, schließlich sind 33 Jahre ja noch ein sehr „rüstiges Alter“?

Tatsächlich ist mir der Abschied und das damit verbundene Karriereende gar nicht so schwer gefallen wie gedacht. Ich hatte während meiner Verletzung und der Reise ausreichend Zeit, mir Gedanken darüber zu machen und bin nach wie vor zufrieden mit meiner Entscheidung. Ob ich nochmal ein Comeback gebe? Stand jetzt ist das nicht der Plan, aber man soll ja bekanntlich niemals „Nie“ sagen 😉

Bevor wir auf Deine neue Trainertätigkeit bei den TSV-Regionalliga-Frauen zu sprechen kommen, lass uns im Konsens kurz auf die weibliche Jugend blicken, denn Du warst ja immer auch im Nachwuchsbereich aktiv, egal ob als Vereins- und Auswahltrainerin oder auch als Mädchenwartin der TSV. Dafür bleibt zukünftig keine Zeit mehr?

Doch, aber in Maßen. Wir wollen den Bonner Mädchenhandball weiter voran bringen, ich versuche mein Wissen in bestimmten Bereichen weiterzugeben. Ich teile mir nach wie vor den Job der Mädchenwartin mit Carina Lübcke, das funktioniert prima und wir ergänzen uns super. Selbst als Trainerin werde ich aber vorerst nicht mehr tätig sein. Ich habe mit Nathalia Hagemann die wB noch bis zur Quali begleitet, aber dafür bleibt jetzt keine Zeit mehr.

Gemeinsam mit Natalia hast Du im Frühjahr interimsweise noch die weibliche B1-Jugend der HSG Geislar-Oberkassel (als Teil der im Aufbau befindlichen weiblichen Bonner JSG) glatt zum Aufstieg in die Regionalliga geführt, aber auch schon frühzeitig angekündigt, dass Du bzw. ihr anschließend nicht mehr für das Traineramt zur Verfügung steht. Gibt es mittlerweile eine Nachfolgeregelung für das talentierte Team der B-Mädels?

Genau, das hatten wir direkt zu Beginn der Gespräche (nach Ostern) geäußert. Das ist eine Truppe mit enorm viel Potenzial, ich bin gespannt, wo der Weg der Mädels noch hingeht, ich werde es definitiv verfolgen. Es wird spannend, denn wir konnten als neue Trainerin Mateja Krajina gewinnen, die durch Axel Breme (Coach wB2) unterstützt wird.

Noch ein letzter Satz zum aktuellen sportlichen Stand in Bezug auf das zarte Pflänzlein „weibliche Jugend Spiel Gemeinschaft“. Die Bonner Quali ist ja insgesamt ausgezeichnet verlaufen, oder?

Ja, absolut. Wir haben das Maximum herausgeholt und es jeweils geschafft, dass die ersten Mannschaften in der Nordrheinliga spielen. Die zweiten Mannschaften haben sich für die Oberliga qualifiziert. Da kann man echt stolz drauf sein. Dazu kommt, dass die wA auch in der Nordrheinliga spielt.

Jetzt sollten wir aber tatsächlich schnell den Bogen zur TSV-Ersten schlagen mit einer weltklasse Überleitung: Siehst Du beim aktuellen Nachwuchs talentiertes Potential, welches dem Bonner Frauenhandball mittelfristig frisches Blut liefern wird?

Ich hoffe es. Einige der Mädels trainieren bereits in der Zweiten und Dritten. Wir werden jetzt aber auch anfangen, zwei oder vielleicht auch drei Mädchen langsam bei uns im Training zu integrieren. Wann bzw ob es allerdings diese Saison schon für Einsatzzeiten reicht, bleibt abzuwarten. Die Mädels sind aber motoviert und sehr lernbedacht.

Musstest Du von Frauenwartin Kathi Gerkum lange überredet werden, das Amt als TSV-Cheftrainerin zu übernehmen?

Ja (grinst). Also um ehrlich zu sei, fragt Kathi mich jetzt seit drei Jahren. Da ich aber noch selber spielen wollte, hatte ich nicht wirklich Interesse, diesen Job zu übernehmen. Da ich jetzt aber aufgehört habe, wurden auch die Gespräche intensiver. Bis ich schließlich zugesagt habe, hat es aber auch in diesem Jahr bestimmt drei Monate gedauert. Schließlich ist das Team schon sehr identisch zu dem letztjährigen.

Gibt es eine Zäsur in der Spielanlage, irgendwelche Grundsätzlichkeiten oder auch kleine Änderungen?

Da der Kader, wie schon erwähnt, sehr ähnlich ist, werden die Konzepte im Angriff ähnlich sein. Allerdings wollen Paula und ich das Spiel mit mehr Tempo und mehr Individualität gestalten. Aber im Großen und Ganzen bleibt es gleich.

Paulchen

Wie wichtig war es für Dich, eine bzw. zwei Co-Trainerinnen an Deine Seite zu bekommen? Wie darf man sich das Zusammenspiel mit Paula und Marie vorstellen?

Das war ein Punkt, den ich direkt „gefordert“ habe. Ohne Co-Trainer/in hätte ich es definitiv nicht gemacht. Und mir war es auch sehr wichtig, dass es eine Person ist, die die gleiche Spielphilosophie hat wie ich. Das passt mit Paula hervorragend! Wir arbeiten sehr eng zusammen, ich mache zwei Einheiten und Paula die Dritte. Marie ist einmal die Woche da und kümmert sich um die Torhüterinnen. Meiner Meinung fungieren wir als Trio hervorragend.

Mary

Der Kader der Frauen I bekommt unweigerlich ein neues Gesicht. Kannst Du den Umbruch mal skizzieren?

Das Durchschnittsalter der Mannschaft ist sehr jung, was aber nicht unbedingt negativ ist. Da wir mit Paula den spielerischen Kopf der Mannschaft auf dem Feld verloren haben, können wir gespannt sein, wer diese Rolle am ehesten annimmt. Aber ein Umbruch kann auch etwas Gutes mit sich bringen. Lassen wir uns überraschen.

Gibt es eine Gewinnerin der Vorbereitung oder wer hat positiv überrascht?

Also zunächst einmal bin ich von der ganzen Mannschaft begeistert, wie sie die komplette Vorbereitung (Ausnahme der urlaubsbedingten Ausfälle) mit voller Power durchzieht. Daher möchte ich eigentlich gar keine wirklich hervorheben.

Wie sieht es auf der Torwart-Position aus?

Leider hat Tizi nach der letzten Saison mit dem Handball aufgehört, was uns natürlich vor ein Problem gestellt hat. Gott sei Dank hat sich Mara Schmitz nach mehreren Jahren dann doch dazu entschieden, den Schritt von der HSG Siebengebirge zu uns zu gehen. Das entspricht ihrem Talent. Und ich bin mir sicher, dass wir uns auf unsere Torhüterinnen, Mara und Birte, verlassen können und auf viele gute Spiele freuen dürfen.

Durch die neue Rollenverteilung für Dich und Paula, bedarf es auch einer veränderten Team-Hierarchie - auf und neben dem Spielfeld. Welche Spielerinnen siehst Du zukünftig in Führungsrollen, wer übernimmt beispielsweise das Kapitänsamt?

Die Führungsrollen müssen sich im Laufe der Zeit ergeben. Leider hat sich Franzi in der Vorbereitung das Kreuzband gerissen, sie war für uns eine absolute Führungsspielerin auf dem Feld. Jetzt wird Franzi das Ganze zumindest teilweise vom Spielfeldrand mit übernehmen müssen. Ich sehe allerdings noch einige andere Spielerin als Führungsperson, möchte aber hier keine Namen nennen, um keinen Druck auszuüben.

Wir haben keinen klassischen Kapitän. Die Mannschaft wird geführt von einem Mannschaftrat, der sich aus Franzi Heck, Nathalia Hagemann und Jelena Zupancic zusammensetzt.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Mario von der Zweiten und Carina als Trainerin der A-Jugend aus? Gibt es da Schnittstellen?

Mit Mario und Carina sind wir stetig im Austausch. Wir haben mit Helena, Pia und Jenny drei Spielerinnen im Kder, die beide Vorbereitungen mitgemacht haben. Bezüglich der Kooperation mit Carina und der wA habe ich ja bereits schon einen kleinen Einblick gegeben.

Wir harmonieren alle total super. Eine Kooperation im weiblichen Bereich halte ich für unabdingbar ist, um erfolgreich arbeiten zu können.

Wie warst Du bislang mit den Vorbereitungsspielen zufrieden?

Durchwachsen würde ich sagen. Die Abwehr steht ordentlich, im Tempospiel und vor allem im positionsspezifischen Angriffsspiel haben wir noch großes Entwicklungspotenzial. Aber ich bin mir sicher, dass wir in den letzten zwei Wochen vor Saisonstart noch einen großen Schritt nach vorne kommen werden.

Wagst Du eine Saisonprognose für Deine Mannschaft?

Das möchte ich ungern. Die Liga ist komplett neu gemischt und ich kenne viele Mannschaften nicht.

Bist Du eher im „Team Saisoneröffnungsparty“ oder im „Team Pützchens Markt“?

Alle Feierlichkeiten mit der TSV sind geil, aber dieses Mal würde ich mich eher dem Lager Pützchens Mark zuordnen.

Was Du der TSV rechtsrheinisch schon immer sagen wolltest …

Ich bin sehr froh, vor einigen Jahren den Weg zurück zu meinen handballerischen Wurzeln angetreten zu haben. Die TSV ist ein Verein mit Herz und Seele. Das macht einfach Spaß hier. Ich kann es jetzt kaum erwarten, dass die Saison endlich losgeht und man die Wochenenden wieder im Hexenkassel Ringarena verbringen darf.

 

Maja, lieben Dank für dieses offene Gespräch.

Dir und Deinen „Beueler Mädchen 2.0“ eine schöne und sorgenfreie Saison !!!

 

TSV Bonn rrh. – 1. Frauen – Saison 2024/2025

Spielerinnen (Stand: August 2023):
Birte Brunke, Emilia Bouveret, Helena Engstfeld, Nathalia Hagemann, Franzi Heck, Kathrin Heid, Pia Henseler, Mariessa Heyne, Hannah Hillebrand (geb. Kottmann), Ana Krajina, Michelle Reis, Mara Schmitz, Mateja Krajina, Julia Schwöbken und Jenny Terehov.

Trinerinnen (Stand: August 2023):
Maja Klingenberg, Paula Ohm und Marie Cajetan.

Die Ansprechpartner in der TSV-Handballabteilung:
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