TSV Bonn selbstbeschränkt

  Saison mit Zuschauern?

Beueler Handballer legen Regeln für Spiele in der Ringarena fest

Rund drei Wochen vor dem geplanten Saisonstart gibt es von Verbandsseite weder die Durchführungsbestimmungen der Spielzeit 2020/2021, noch irgendwelche Empfehlungen oder Ratschläge für die Vereine, wie sich die Clubs in einem Spielbetrieb mit Publikum möglicherweise zu verhalten haben. Andererseits mahnt der hiesige Handballkreis BES aber pflichtgemäß und aufmerksam das Anmelden aller Testspiele beim Verband an.

Gut, die Geschichte mit Wettkämpfen vor Zuschauern ist in der extrem beengten Sporthalle Ringstraße in Corona-Zeiten noch ein wenig delikater, als es in der Bruchbude ohnehin schon der Fall ist. Da bedarf es natürlich klarer Absprachen, Regeln und folglich einer Erweiterung des bestehenden Hygienekonzepts. Und die legten Handballchef Markus Achenbach und seine Mitstreiter am frühen Mittwochabend fest. Auch ausgemachten TSV-Ultras dürfte es längst dämmern, dass uns keine gewöhnliche Saison bevorsteht und darum werden wir uns vorläufig und ab sofort tapfer an u. a. folgende Regeln halten müssen:

• Der Zutritt zu Spielen der TSV wird auf ein absolutes Mindestmaß beschränkt. Es wird keine Dauerkarten geben, es werden keine Eintrittskarten verkauft, es gibt keine Tageskasse o. ä. Den Auswärtsteams wird ein Zutritts-Kontingent von 10 Begleitpersonen zugeteilt, die namentlich und mit Unterschrift erfasst werden.
• Die Anzahl der Heimbesucher wird unter gleichen Voraussetzungen nicht viel höher ausfallen und es wird sich im Wesentlichen um Angehörige der Spieler/innen handeln
• Es werden keine Zuschauer im Innenraum erlaubt
• alle Zuschauer müssen einen Mund- Nasenschutz tragen
• es wird keine Bewirtung stattfinden
• Unmittelbar nach dem Schlusspfiff müssen alle Zuschauer die Halle über den Notausgang / Feuertreppe verlassen
• Erst anschließend können die Aktiven und Zuschauer der nächsten Partie, die Halle betreten

Diese Regeln gelten ab sofort (auch für Testspiele) für jegliche TSV-Heimspiele und werden den jeweiligen Gegnern schriftlich mitgeteilt.

Das liest sich sehr bitter, traurig und trist und das wird es in gewisser Weise wohl auch werden. Der Sportverein mit dem Wettkampf als Höhepunkt und gerade die Ringarena als sozialer Ort der Begegnung und des Miteinanders entfällt vorerst. Unnötig zu erwähnen, dass die Einschränkungen den Verantwortlichen selber unendlich leidtun. Achenbach und seine Abteilungsleiter wollen die Maßnahmen kurz vor dem Saisonstart nochmals besprechen und natürlich auch danach regelmäßig den aktuellen Erfordernissen anpassen. Aber jeder wird verstehen, dass dieses Mindestmaß an Regelung derzeit unausweichlich ist, will man den Handballsport indoor momentan nicht grundsätzlich in Frage stellen. Darum einmal kräftig hinter der Maske schlucken und - so gut es geht - tief einatmen.

„Echte Fründe stonn zesamme, genau jetzt!“