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TSV wA in der NRW Quali zur Jugendbundesliga

Geschrieben von dem Spielverderber. Veröffentlicht in News

Rien ne va plus – nichts geht mehr in Richtung JBLH

trauriger Smiley 2

Nach einem beispiellosen Drama in vier Akten, das sich an diesem Wochenende in der Realschul-Sporthalle „An der Torbahn“ zu Ismaning vor den Toren Münchens abspielte, ist unsere weibliche A-Jugend letztlich sehr, sehr unglücklich  aus der Verlosung zur Jugendbundesliga ausgeschieden.

 

Bereits kurz nach dem sehr erfreulichen Zwischenspurt in Schwerte vor Wochenfrist, zogen über dem TSV-Kader von Coach David Röhrig allerdings zunächst einmal schwere Unwetterwolken auf. Die wurden so düster, dass am Montagabend im Beueler Lager kurzzeitig sogar ein Verzicht auf die bundesweite Qualifikationsrunde in Erwägung gezogen wurde. Denn da war kaum eine Spielerin im Kader zu finden, die die neue Woche beschwerdefrei in Angriff hätte nehmen können. Paula, Nina und auch Motti waren mit langfristigen Blessuren von vorherein kein Thema für Ismaning. Dazu die frische Knieverletzung (Innenband?) von Keeperin Lisa. Dann kamen die erwarteten Absagen von Annalena, Denise Franziska und Vanessa hinzu, die verständlicherweise am Samstagabend bei ihren heimatlichen Abiturbällen nicht fehlen wollten und sollten. Vorher eventuell schnell mal in München ein wenig Handball „zocken“? Ausgeschlossen. So ignorierten die Verantwortlichen zu Wochenbeginn schlicht alle weiteren Zipperlein im Kader und zählten und zählten - und zählten noch einmal. Es blieben 8 einsame Spielerinnen, im Wort „acht“ (!), die sich mit ihren beiden Trainern auf das Himmelfahrtskommando gen Süden machen sollten. Vier gewiss knüppelharte Turnierspiele über je 50 satte Spielminuten, zwei am Samstag, zwei am Sonntag. Und das mit acht wackeren Hühnchen? Nach langem Zögern und Überlegen rissen die dunklen Gewitterwolken dann am Dienstag etwas auf und die ersten Hoffnungsschimmer lugten für die TSV am Handballhimmel wieder hervor. Denise signalisierte für Sonntagmorgen in aller Frühe einen Flug nach München, wenig später nochmals zart grünes Ampellicht mit gleich positiver Nachricht von Nessy. Und am Donnerstag funkte dann auch noch Annalena ihr O.K. für ein Nachkommen.

Abitur

Bevor wir das vergessen: Allen, die das ermöglicht haben, hier schon mal (oder auch noch einmal) von dieser Stelle aus ein großes öffentliches Danke für die Realisierung und besonders natürlich dem Trio ein ausdrückliches Dankeschön für seine Bereitschaft. Unsere Hochachtung dafür: Ihr habt die Reifeprüfung zu Recht bestanden.

 

Trotzdem blieb es eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen, denn um sicher einen, von nur zwei möglichen JBHL-Plätzen bei einem Fünferturnier ergattern zu können, wären für die TSV-Mädels eigentlich schon drei Siege nötig gewesen. Also, hoffen auf zwei „irgendwie Pünktchen“ am Samstag. Zum Auftakt ging es gleich gegen die als Topfavoriten eingestufte SG Bensheim/Auerbach. Trotz einem sehr passablen und ausgeglichenen Beueler Auftakt (4:6 nach 13. Spielminuten), setzte sich am Ende immer mehr die Klasse der Südhessinnen durch, die mit immerhin 6 Spielerinnen mit DHB-Kontakt angetreten waren. 12:21 die schlechte, keine weitere Verletzte rrh, die gute Nachricht.

 

Weiter ging es im „Hesseland“ gegen die HSG Hungen/Lich, immerhin Landesmeister der abgelaufenen Saison. Es entwickelte sich ein vorentscheidender Kampf auf Biegen und Brechen. Nicht schön, eher Krampf und eine wahre Abwehrschlacht. Unzählige „Hundertprozentige“ werden hüben wie drüben versemmelt. Anfangs leichte Feldvorteile für Bonn, zur Halbzeit aber „nur“ ein 7:7. Die HSG mit einer voll besetzten Bank bis nahe an den Ortsausgang von Ismanig besetzt – zwischen Chrissi und David: ein einziges, einsames, schüchternes Beueler Mädchen. Bis zum 11:11 in der 37. Spielminute bleibt es ein Schwergewichtskampf auf Augenhöhe, dann taumelt die rechtsrheinisch Crew in die Seile. Der Kraft-Akku zeigt knallrot „empty“, die „Gastgeberinnen“ haben in der Schlussphase einfach mehr Körner. Am Ende steht ein viel zu deutliches 18:13 für die HSG und wieder wurden auf unserer Seite eine Menge unnötiger Fahrkarten geknipst.

 

Müde und enttäuscht schleppen sich die „glorreichen Acht“ in ihren Gasthof, futtern frustig was und nutzen den Abend zumindest noch sinnvoll im Wellnessbereich zur Regeneration (Füße, Leiste, Krämpfe, Muskelkater, Stimmung …).

Kerzchen bei Glinskis

Am Sonntagmorgen dann ganz großes TSV-Kino, als das zuvor schon genannte Spielerinnen-Trio via „Franz-Josef-Strauß-Airport“, München, zur Verstärkung eingeflogen kommt. Doch braucht es das bei den zwei Vortagespleiten überhaupt noch? Klar, die vielen Abiturientinnen mit Mahte-Leistungskurs-Teilnehmerinnen haben schnell errechnet, dass da noch was geht. Grundvoraussetzung: zwei Beueler Siege am Sonntag.

Nun, gleich zum Tagesauftakt hatte man die Namenscousinen von der gastgebenden TSV Ismanig vor der Brust. Davids Mädchen starten sehr gut eingestellt und erstaunlich frisch in die „do or die-Partie“. 0:1, 0:2, 1:3 und 2:4, die „Isis“ sind beeindruckt und überrascht – doch keinesfalls geschlagen. Schnell hat Ismaning wieder unmittelbaren Anschluss gefunden, erst zur Halbzeit packen unsere Mädels wieder „Einen“ drauf (8:10). Nach dem Wechsel dann die vorentscheidende Phase. Carina, Denise, Lara & Co. nun wild entschlossen, legen auf eine 4 Tore-Differenz vor (9:13).Mit einer nun bärenstarken Defense und einer sehr guten Julia Zander im Tor steuert die „einzig wahre TSV“ über ein 10:15 (40.), einem am Ende sogar relativ ungefährdetem 17:21-Sieg entgegen. Puh!

vor dem entscheidenden Spiel

Wir sind noch da! Und die anderen Ergebnisse spielen weiter in die blau-gelben Karten. Schnell ist klar: ein weiterer Sieg gegen die SG Schozach-Bottwartal könnte im direkten Vergleich für den erneuten Bonn-Beueler Bundesligaaufstieg ausreichen. SG, wer bitte? Nun, seit dem heutigen Sonntag, 14. Juni, bleibt uns das schöne Schozach als Ortsteil von Ilsfeld im Landkreis Heilbronn und das ihm nahe gelegene Bottwartal sicher für immer unvergessen. Denn es folgt eine unvergleichliche Nervenschlacht, ein Spiel für die Ewigkeit und definitiv ein Match für die „TSV-Top 10 ever“. Rechtsrheinisch mit Katastrophenstart. 1:2 nach 6 Minuten, 1:3, 1:4 und gar 1:5 nach 12. Spielminuten. Alles aus? Teamtimeout Röhrig. 2:5, 3:5, Laura Lübcke sorgt für frischen Schwung. Auszeit Spielgemeinschaft in der 20. Spielminute, bei lediglich 8 geworfenen Toren – scheißegal! Immerhin fällt noch der 4:5-Anschlusstreffer vor der Halbzeit. Nach dem Wechsel zunächst das gleiche Bild. Wer je etwas vom legendären Boxkampf „Ali vs. Frazier“ gehört hat, wird die Dramaturgie in Ismaning um ca. 13:10 h Ortszeit erahnen können. Beide Handball-Schwergewichte wanken schwer gezeichnet in den Seilen, aber keiner fällt. Zunächst legt die SG S-B zum 5:7 vor. Die Vorentscheidung? Von wegen! Unsere Mädels jetzt hellwach und kontern zum ersten Ausgleich (7:7), dann die erste TSV-Führung nach 33. Minuten (8:7). Es folgt ein für diese Partie wahres Angriffsspektakel – leider beiderseits: 8:8, 9:8, 9:9, 10:9, 10:10, 11:10, 11:11. Nur ein verfluchter Sieg hilft den Beuelerinnen weiter. 12:11 pro TSV, wieder Ausgleich Schozach und abermals die Führung Bonn – 13:12, noch acht läppische Spielminuten. Dann wieder das 13:13 für die SG, vier Angriffe verpuffen beiderseits. TTO für die Bottwartalerinnen und noch drei Minuten auf dem Hallenchronometer. Quälende Angriffe ziehen sich beiderseits dahin und dann, ja dann flutsch der SG doch einer ins Ziel. 13:14, umgehendes Teamtimeout TSV. Anschließend die obligatorische Manndeckung (es müssen ja zwei Tore her), die quirlige Linksaußenspielerin der SG S-B entwischt der Beueler Verteidigerin: 13:15 – Schluss, Ende, alles aus.

Argentina

Die Stimmung? Unnötige Frage, die hier auch nicht näher erläutert wird. Was folgt ist ein schwermütiger, langer „Blues“. Das 13:15 bedeutet auch den extrem vorzeitigen Schlusspunkt für die A-Jugend-Saison 2015/2015 und leider auch für die weibliche Beueler A-Jugend insgesamt. Das Team, das so viel Perspektive für die Saison gehabt hätte, wird sich auflösen. Die Mittelrheinliga wäre keine echte Option gewesen – für keine und keinen Beteiligten. Dieses 13:15 bedeutet das Ende einer Beueler Ära. Die Mädels des Jahrganges 97/98 (sowie natürlich 1999 und letztjährig die 96-er) haben mit ihren Erfolgen tiefe Spuren hinterlassen. Meisterschaften als Pflicht, Mittelrheinsiege in Serie, erstmals durfte sich ein Beueler Team sogar „Bundesligist“ schimpfen und der Bekanntheitsgrad reicht bis weit über die NRW-Landesgrenze. Genug „geschluchzt“: Danke an alle beteiligten Trainer, Trainerinnen und Betreuer für die geilen Jahre. Danke auch an die vorbildlichen Eltern (heute insbesondere an die unglaubliche „Chat-Tippse“, Andrea) und natürlich auch und jetzt im alleinigen Fokus - an das so sicher einzigartige Team!

Danke an:

Annalena, Annika, Carina, Denise, Franzi, Hannah, Julia, Lara, Laura, Lea, Leo, Lisa Maria, Nina, Paula, Stephi, Vanessa F. und Vanessa L.  !  !  !

Wäre sehr schön, Euch bei den TSV-Seniorinnen oder sonst wo wiederzusehen, ein Plätzchen in den ewigen TSV-Analen habt Ihr schon längst!

„Echte Fründe stonn zesamme – Ahu!“