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Die TSV-Jugend in Hippelar

Geschrieben von Brunhild Ganz & Jil Sander. Veröffentlicht in News

Der Himmel über Geislar

Der Himmel über Berlin

Es ist ungewiss, ob himmlische Mächte das Treiben der Geislarer Sportwoche überwachen und sich, wie einst die Engel Damiel und Cassiel in Wim Wenders schwarz-weißem Filmklassiker von 1987, bei der Betrachtung von oben sogar so sehr nach einer Rückkehr in das irdische Treiben sehnen, dass sie dafür auf ihre Unsterblichkeit verzichten würden. Verbrieft scheint aber mittlerweile zumindest der temporäre göttliche Beistand für die Ostsportler zu sein, denn Petrus lässt in den“ tollen Geislarer Tagen“ auch noch so dunkel bedrohliche Wolken jährlich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit andernorts abregnen.  

 

Und es sieht ganz danach aus, als würde dieser himmlische Pakt auch im Jahr 2014 unumstößlich Bestand haben. Als Untermauerung haben die rührigen Turnierveranstalter der Sportwoche in diesem Jahr vornweg sogar alle Fronleichnams-Aktivitäten der umliegenden katholischen Gemeinden auf und über den Sportplatz an der Liestraße geleitet, womit die Aktiven auf dem Geislarer Open Air Tournament nunmehr quasi auf gesegneten Handballfeldern auf Torjagd gehen – auch das ist sicher ganz speziell und in dieser Form einzigartig.

Wenig Verwunderung also auch in diesem Jahr, dass „die Hippelar Open“ bei den TSV-Aktiven wiederum ganz hoch im Kurs liegen und auf der „to-do-Liste“ der Zentral-Beueler ein unbedingtes MUSS darstellen. Für viele der blau-gelben Handballer sind die Turniere auf gepflegtem Rasen nach dem langen Reigen der teils nervenaufreibenden Qualifikationen gar schon der letzte Termin vor den nahenden Sommerferien, der mit großer Beteiligung, aber auch mit Lust und Leidenschaft angenommen und genossen wird.

 

Selbstverständlich sollen und dürfen die Resultate bei den kleinsten Handballern niemals im Vordergrund stehen. Das haben die Veranstalter der TVG-Sportwoche bei den Turnieren von Minis bis hinauf zur E-Jugend auch ganz bewusst nicht getan, sondern vorbildlich pauschal den Einsatz und das Können aller jungen Aktiven gewürdigt. Das sehen die Kids selber aber naturgemäß etwas anders und streben natürlich nach Siegen und Meisterschaften. Und da wir auf dieser Seite ja „unter uns“ sind, dürfen wir hier zumindest einen flüchtigen Blick auf die möglichen Platzierungen der TSV-Racker werfen, denn eine entsprechende Würdigung haben sich die Beueler Kinder mit ihren Leistungen allemal verdient.

Das fängt bei den Minis (jünger 2007) an, wo bereits am Freitagnachmittag mit Feuereifer um jeden einzelnen Treffer (manchmal im wahrsten Sinne des Wortes) gerungen wurde. Den tollen Auftritt der jüngsten TSV-Truppe mussten Annette und Carina am Abend allerdings mit jeweils einer vorübergehend heiseren Stimme bezahlen.

Nicht minder groß war auch der Einsatz der „Beueler Weltauswahl“ bei der F-Jugend, die im Jahrgang 2007 noch auf dem kleinen Feld ihr schon beachtliches Können unter Beweis stellen durfte. Die TSV-Kids mit Algerischen, Angolanischen, Japanischen, Spanischen und Deutschen Wurzeln stammen – na klar, was sonst – allesamt aus dem Rechtsrheinischen und wirbelten die Konkurrenz teils schon gehörig durcheinander. Ein sehr, sehr schöner Start in ein hoffentlich langes gemeinsames Handballleben.

Da ging es bei den beiden F-Jugendteams der TSV auf dem großen Spielfeld schon sehr viel geordneter und zielstrebiger zur Sache. Obwohl – die „Zweite“ bei gleich drei (von fünf) torlosen Partien die Defensive im Griff hatte, aber das Team hingegen mit der Offensive noch so das ein oder andere Problemchen hatte. Somit dürfte auf dem Trainingszettel von TSV-Jungtrainer „Jecka“ für die kommende Übungsstunde nach seinem grundsätzlich erfolgreichen Debüt garantiert „das Torewerfen“ ganz oben zu finden sein.

Vielleicht helfen ja die Kids der „F1“ unter ihrem Coach Julius Arnold ein wenig mit, denn die dominierten am Freitag in ihren fünf Spielen alle Gegner und warfen Tore, wie am Fließband. Welche Platzierung dabei am Ende herausgesprungen ist? Psst…

Apropos, sehr gute Platzierung: kleiner Exkurs raus aus dem Beueler Osten rheinabwärts rund 30 Kilometer auf die Kölner Schäl Sick. In Flittard musste der F1-Jahrgang 2006 rrh. als „die Beueler Sandtrooper“ den Beachhandballtitel ihrer Vorgänger aus 2005 verteidigen. Klappte nicht ganz, denn gleich zum Auftakt glühte der feine Quarzsand lichterloh und es entwickelte sich ein atemberaubender Fight gegen die „Opladner Sandflöhe“. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen hatten am Ende die Leverkusener Kids mit 9:8 hauchdünn die Nase vor Felix, Jonas & Co. vorn. Alle übrigen Sandungen konnten teils glasklar gegen die „Sandtiger aus Flittard“, die „Playa-Kinder aus Brauweiler“ und die „Erftpänz aus Erftstadt“ gewonnen werden. Da sich aber die eingangs erwähnten TuS-Flöhe ebenfalls schadlos hielten, reichte es heuer bei dem sehr beliebten Sandplatzturnier nur zum „Vize“.

 

Zurück in Geislar am Samstagvormittag. Hier standen die E-Jugendturniere auf dem Programm, mit immerhin dreifacher TSV-Beteiligung (1 x wE, 2 x mE), aber natürlich erneut unter dem rein spielerischen Aspekt, ohne Platzierung und Rangliste. Also ging das interne Spekulieren bei großen Teilen der Beueler Aktiven nahtlos weiter.

Die E2, die von Trainernovize Chris Gerhartz betreut wurde, war dabei sehr jung besetzt, konnte aber in der Turniergruppe Nr. 1 dennoch mit einer ausgeglichenen Bilanz von Niederlagen und Siegen durchaus positiv auf sich aufmerksam machen. Ein zumindest gefühlter Mittelfeldplatz unter lauter Erstvertretungen ist bemerkenswert und aller Ehren wert.

Dagegen musste die Erstvertretung in der Parallelgruppe schon am frühen Morgen einen empfindlichen Fehlstart in Kauf nehmen. Gegen die vermutlich beste Mannschaft des gesamten Turniers, die Spielvereinigung Lülsdorf-Ranzel, setzte es für das neu formierte E1-Team von Trainer Florian Benninghoff-Lühl gleich zum Auftakt ein 3:5-Niederlage. Experten glauben allerdings, dass mit der „Lü-Ra“ durchaus einer der Meisterfavoriten der neuen Kreisligasaison aufgespielt haben dürfte. Jedenfalls blieb es für die TSV-Buben die einzige Pleite des Tages, denn es folgten Siege gegen Poppelsdorf, Wahn, Wahlscheid und die gastgebende HSG Geislar-Oberkassel.

Noch besser machten es unsere E-Mädels unter Leitung von Annette Büllesbach. Angetrieben von Annika, Mateja und Melanie liefen die jungen TSV-Damen insgesamt zu ganz großer Form auf und konnten alle fünf Tagespartien zum Teil haushoch für sich entscheiden. Null Minuspunkte in einem Turnier „jeder gegen jeden“ bedeutet am Ende? Psst…

 

Ab hier können wir jetzt etwas unzweifelhafter und offener über die die kunterbunten Platzierungen der TSV-Mannschaften ab D-Jugend schreiben, ohne dabei allerdings Druck oder eine zu ehrgeizige Wertung abgeben zu wollen.

Denn das wäre gerade im Fall der weiblichen D-Jugend noch sehr ungerecht, da sie sich ja unter den Trainerinnen Soffi und Marie gerade erst zusammen gefunden haben und zudem blutjung formiert sind. Immerhin sprang am Ende des Tages, auch mit nur noch dezimierter Aufstellung, ein sehr hoffnungsvoller und überraschend guter 2. Turnierplatz heraus, hinter den gastgebenden Siegerinnen der HSG Geislar-Oberkassel.

 

Gar nicht gut startete auch die männliche D-Jugend der TSV in das Turniergeschehen. Gegen die Geislarer und Oberkasseler HSG war die Abwehr beim 8:13 überhaupt noch nicht im Bilde und wirkte hier noch arg desorientiert. Doch im Turnierverlauf justierte Jungtrainer Lukas Winterscheid seine Defensive entscheidend und so konnten alle weiteren Gruppenspiele gewonnen werden. Im Halbfinale stellte der spätere Gesamtsieger, der Godesberger TV, dann aber schlicht das bessere Team. Im kleinen Finale konnten die Winterscheid-Buben um den cleveren Youssrie und den eleganten Henri von ihrer Lektion eminent profitieren und mit einem Sieg gegen Geislar-Oberkassel erfolgreich Revanche für die Auftaktniederlage nehmen. Damit sprang am Ende sogar noch ein schönes Plätzchen auf dem Siegerpodest heraus.

 

Felix Lahr zur Familienfeier auf Sylt, Jan Stübner in Urlaub. Gut, musste der gute Coach Silvan halt allein bei der männlichen C-Jugend übernehmen. Gar nicht so leicht – könnte man denken – bei den ja eher nicht so positiven Qualifikationsergebnissen der jüngeren Vergangenheit. Doch weit gefehlt! Die Jungs vor Goalie Tarkan galoppierten los, wie die jungen Wildpferde und hatten richtig, richtig Spaß an diesem lauen Handballnachmittag in Geislar. In Folge war es für den Jungtrainer Haes dann auch relativ einfach die Dynamik seiner Jungs in die richtigen Bahnen zu lenken. Lohn war am Ende ein unumstrittener Turniersieg für die TSV-Jungs, die den Erfolg sichtlich genossen.

Der Jugendsonntag entwickelte sich dann für den Beueler Nachwuchs noch heiter bis wolkig, ohne an den absoluten Leistungszenit heran zu kommen.

 

So spielte die weibliche C-Jugend des TSV-Trainertrios Claudia, Marie und Soffi teils richtig guten Handball, ließ aber zuweilen vielleicht etwas den rechten Punch vermissen. So verkauften sich die jungen Beueler Mädchen mit dem abschließenden 4. Turnierplatz eventuell etwas unter Wert.

 

Vielleicht fehlte bei den Leistungsträgerinnen der C-Jugend am Ende ja auch etwas die Kraft, denn Jenny, Julia und Tanya mussten fast in jeder Spielrunde auch in der eigenen weiblichen B-Jugend ran. Für dieses TSV-Team war es der erste Saisonauftritt überhaupt und für die zukünftigen Verbandsligaspielerinnen sah das schon beim Debüt nicht so schlecht aus. Mit der einsatzbereiten Julia Zander zwischen den Pfosten scheint zudem das Torhüterinnenproblem der Vergangenheit für die kommende Spielzeit zu den Akten gelegt. Zudem meldete sich Motti aus dem Krankenstand zurück und Lea nach einer ultralangen Vorsaison schon wieder erstaunlich einsatzfreudig. Macht in Summe eine schöne Truppe, die auch in Geislar schon zu überzeigen wusste und nach verlorenem Siebenmeterwerfen im Finale leider nur hauchdünn auf dem zweiten Platz landete.

 

Für unsere weibliche A-Jugend wurde leider kein Gegner gefunden, sodass die Mädels am kommenden Wochenende vermutlich zu großen teilen bei den Seniorinnen auflaufen werden. Carina und Paula wollten das aber partout nicht abwarten und drängten bei David vehement, aber vergeblich, auf einen Einsatz im Jungenteam.

Möglicherweise hätten die beiden einsatzfreudigen Mädels den jungen Beueler Herren der Schöpfung ja durchaus weiter helfen können, denn sowohl die männliche A-, wie auch die beiden B-Jugendmannschaften surften im Modus „so lala“ durch den Sonntagnachmittag. Wobei die B2 mit einigen schönen Siegen eindeutig die positiven Akzente aus Beueler Jungensicht setzen konnten. Die B1 unterlag im entscheidenden Spiel dem Klassenkonkurrenten TV Wahn und musste ebenso mit der zweiten Gesamtplatzierung vorlieb nehmen, wie auch die eigene A-Jugend, die neidlos die eindeutig bessere Tagesform der HSG Siebengebirge-Thomasberg anerkennen musste. Resultat auch hier (vermutlich) ein zweiter Turnierplatz.

 

Fazit des ersten langen Wochenendes der Sportwoche aus Sicht der TSV: lau, heiter bis wolkig, manchmal auch strahlend schön. Punktuell zugezogen, aber niemals richtig schlecht – so wie der Himmel über Geislar…