Der blaugelbe Spieltag
Die TSV zwischen Traumhochzeit und Oll'm
Während die Beueler Jugend weiter frech und mit einem schelmischen Augenzwinkern mit den neuesten DHB-Visionen bricht (O-Ton Bob Hanning: "Ich glaube, dass wir zu viel mit unseren Jugendlichen spielen und zu wenig qualifiziert trainieren.") und ihren Testspielreigen in fast allen Altersklassen intensiv fortsetzte, nutze TSV-Handball-Vize, Lukas Tack, die Handballpause bei den Senioren ganz persönlich dazu, seine langjährige Herzdame, Stephanie, am Samstag vom Ankerplatz der Verlobung, in den Hafen der Ehe zu lotsen. Traumhochzeit bei traumhaften Bedingungen: Wetter, Regiebuch, Stimmung und Ambiente - perfekt. Die alte "Tante TSV" wünscht ihrem Urgestein Lukas und seiner Stephi alles Glück der Welt und einen langen, liebevollen gemeinsamen Lebensweg !
Krasser Szenenwechsel, weg von der Rheinromantik mit malerischer Kulisse vor dem sonnenüberfluteten Siebengebirge, hin zu den stoppelig-holprigen Handballfeldern an der alt ehrwürdigen Ollheimer Peterstrasse, die aber natürlich durchaus auch ihren ureigenen Charme ausstrahlen - ganz besonders dann, wenn die äußeren Bedingungen so fein stimmen, wie in diesem Jahr.
Dann strahlen auch die traditionellen Ollheimer Sporttage ihr unverwechselbares Flair aus, mit permanent verlockendem Duft von der Grillbude, mit eiskalt frisch gezapftem "Eifelhaschisch mit Tulpe" am Getränkewagen oder mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen am Pavillon von Frau Kowalke. Für die ganz kleinen Aktiven aber macht ein ganz spezielles, klitzekleines Detail, den unverwechselbaren Reiz des SGO-Tournaments aus, denn neben den üblichen Preisen, erhält jeder Teilnehmer nämlich zusätzlich ein Eis am Stiel. Ein Genuss! Darauf verzichtet natürlich kein einziges Kind. Früher gab es sogar eine Kugel Eis von Giovannis rostigem Eiswagen und die nicht enden wollende Schlange vor Giovannis Karre zog sich gefühlt durch das ganze Dorf. Auch das war und ist Ollheim!
Selbstverständlich wollten sich das auch die Beueler Minimannschaft mit ihrem Trainerteam, Jenny und Daniel, nicht entgehen lassen. Genauso wenig wie die zwei F-Jugendteams der TSV, mit diesmal Jecka und Dennis an ihrer Seite. Da war ein großes Hallo und auch großer Handballsport garantiert. Auf dem Spielfeld ging es dann eher noch ziemlich verschüchtert und durchwachsen zu. Da ist noch Luft nach oben. Warten wir mal die nächsten Spieltermine ab...
Die E-Jugend der TSV war gleich mit drei Teams in der Swisttaler Gemeinde am Start. Und alle Beueler Teams spielten ein richtig nettes Turnier mit Lust und Laune, wenn auch eine ganze Reihe der sonstigen Spielkameraden fehlten. Am krassesten waren die Ausfälle bei den Mädels. Sieben von 17 möglichen Spielerinnen, ist doch eine mehr als bescheidene Quote. Sicher ist das nicht ganz ungewöhnlich in der E, aber da müssen doch einige Eltern schleunigst dazu lernen, dass zu einem Mannschaftssport der regelmäßige Wettkampf - meist noch am Wochenende- unbedingt dazu gehört und nicht jede Blockflötenprobe oder ein Zweit-Namenstag der Großtante vorgezogen wird. Ein Team lebt von gegenseitiger Verlässlichkeit und deshalb ist einem Handballspiel die höchste Priorität im Familienkalender einzuräumen - Basta! Wobei das komplette Trainerteam ausdrücklich entschuldigt war. Vorlesung, Trainerlehrgang und die eingangs beschriebene Hochzeit machten auch deren Teilnahme unmöglich. Doch Tobias Joeres machte seine Sache als Organisator de Equipe und Coach sehr gut und bugsierte die Mädels in einer männlich geprägten Gruppe auf eine sehr schön ausgeglichene Tagesbilanz von immerhin 2:2 Siegen. Das erreichten auch die Jungs der E2, wobei sie neben den zwei Siegen, dem starken Poppelsdorfer HV nur denkbar knapp unterlagen und einzig vom späteren B-Finalisten, dem TuS Wesseling (die hätten in das A-Turnier gehört), eine deutliche Klatsche kassierten. Richtig prominent wurde unsere E1 vertretungsweise gecoacht, denn an der Seitenlinie war immerhin der Regionalliga-Trainer der HSG Siebengebirge, Bastian Hoffmann, bei Janne, Jan, Anouag & Co. mindestens so engagiert unterwegs, wie im "echten Leben" bei Eddy Schulz, Willi Meiling oder Nils Grunwald. Heraus sprang dabei immerhin ein sehr erfreulicher dritter Platz im Tagesklassement, mit der beachtlichen Sieg-Remis-Niederlagen - Quote von 4:1:1, wobei die TSV-Kids einzig dem TuS Königsdorf nichts Zählbares abnehmen konnten. Hoffentlich veranstaltet jetzt nicht HSG-Handballboss, Ralf Röttgen, seinem Cheftrainer wegen möglicher Vertragsverletzung ein großes Theater. Aber keine Sorge, für eine ernstzunehmende TSV-Bewerbung war Bastis "Ollheimer Bilanz" nun auch nicht wirklich gut genug. Entspann Dich, Röti: FBL war und ist unser Mann!
Nochmal Tobias Joeres im Einsatz, nämlich am Sonntag bei der weiblichen D-Jugend. Auch hier setzte sich der Beueler Gesamttrend fort, zwar gut mitzuspielen, aber am Ende doch nicht ganz vorne zu landen. Der Spaß dominierte, wobei es anfangs bei der Mannschaftseinteilung in wD1 und wD2 etwas Geheule gab, weil es nicht nach der vorherrschenden Meinung "ich möchte mit meinen Freundinnen spielen" ging, sondern nach den Vorstellungen des Trainerteams. Letztlich zeigten beide TSV-Teams dann doch ansprechende Leistungen, auch wenn die Erste das Endspiel knapp gegen Königsdorf in der Verlängerung verlor. Erfreulich auch die Zweite, die noch vor den kampfstarken Gastgeberinnen von der HSG Swist als Tutnierdritte ins Ziel kam. Die eigentliche Entdeckung des Tages war aber Jungtrainerin, Birthe Priesmann, die unsere D2 eigenständig und souverän durch den Turniertag begleitete. Cool!
Zu so einem Turnierchen gehört dann immer auch ein wenig Spektakel. Da war unsere männliche A-Jugend in Ollheim natürlich mit dem einen oder anderen "Kempa" dabei. Leider wurde vor lauter "Fun" nach den überzeugenden Siegen gegen die SG Linden-Dahlhausen (Handballkreis Bochum) und gegen Schwarz-Rot Aachen, der Tagessieg mit einer unnötigen Niederlage gegen die HSG Swist etwas leichtfertig vergeben.
Die männliche D1 der TSV war noch nicht "Open Air" unterwegs, sondern hatte sich am Freitagabend keinen Geringeren, als den amtierenden Mittelrheinmeister der Altersklasse, den VfL Gummersbach, eingeladen. Doch aus dem Härtetest wurde nichts, denn vom Glanz und der Verfassung der HVM-Talentiade im vergangenen März, ist der ehemalige deutsche Rekordmeister derzeit ein ganzes Stück entfernt. So wurde der VfL vom Anpfiff weg zum Spielball einer entfesselnd aufspielenden Beueler D-Jugend. Nach verlängerter Spielzeit waren es satte 20 Treffer Differenz und hätte Florian nicht noch von außen deutlich gedrosselt, wäre das Ergebnis sicher noch sehr viel deutlicher ausgefallen.
Das sah beim beachtenswerten Testturnier unserer männlichen C-Jugend am Sonntag schon sehr viel ausgeglichener aus. Nicht weniger als vier ambitionierte HVM-Oberligisten wollten an der Ringstraße ihre "Claims abstecken" oder zumindest eine erste Duftmarke in Richtung der Punktspielrunde im Oberhaus setzen. Und so gaben sich die Freunde vom TV Rheinbach, die Oberberger vom HC Gelpe/Strombach, erneut der VfL Gummersbach und - na logisch - auch die C-Jugend der TSV in der Ringarena die Ehre. Sehr schwacher Beginn der TSV gegen den VfL, was mit einer verdienten Niederlage (-4) folgerichtig bestraft wurde. Bei einer Spielzeit von 2 X 15 Minuten folgte dann aber gegen Gelpe/Strombach eine deutliche Leistungssteigerung mit einem klaren Sieg (+13). Die stärkste Viertelstunde spielten die Beueler dann aber unzweifelhaft gegen den späteren Turniersieger, TV Rheinbach. Nach der 2-Tore-Halbzeitführung entschied aber die formidabel besetzte Auswechselbank der Gäste letztlich noch verdient für den BES-Primus (ingesamt -3).