Der blaugelbe Spieltag
France Handball 2017
Willkommen im neuen Jahr, das rein handballtechnisch spätestens mit dem gerade vergangenen Wochenende volle Fahrt aufgenommen hat. Und das nicht nur in den Hochglanz-Arenen von Lille, Montpellier, Rouen oder Paris Bercy - nein, auch in der Region Mittelrhein zieht die geilste Randsportart der Welt ihre Fans, nach kurzer Winterpause, wieder voll in ihren Bann...
Tatsächlich aber musste die bundesdeutsche Handballgemeinde schmerzlich zur Kenntnis nehmen, das sich ihr geliebter Sport momentan maximal in der medialen Peripherie bewegt und deshalb vom katarischen Rechteinhaber „beIN Sports“ zünftig am Nasenring durch die öffentliche Manege geführt wurde. Dem IHF ein herzliches Dankeschön dafür! Vielleicht hätte es ja mit einem Abo von "Al Jazeera on demand" geklappt oder mit einem zünftigen Sofort-Privatkredit vor Übertragungsbeginn bei der Deutschen Kredit Bank (DKB)? So aber gafften die Fans der "Bad Boys" am Freitag auf einen Live-Stream, dessen Qualität fatal an die ersten PAL-Farbfernsehbilder der Olympischen Spiele von München 1972 erinnerte. Und selbst diese funzelige Internetverbindung war für rund 20 Minuten komplett futsch und so "flitschte" einen die Zeitschiene plötzlich sogar weiter, anno 1954, nur das es da wenigstens eine Reportage im Radio gab. Fuck off! Zumindest am Sonntag funktionierte der Stream dann aber reibungslos.
Um allen Unwägbarkeiten der Technik aus dem Weg zu gehen, schaut man sich als Handball-Fan die WM also am besten live vor Ort an, so wie die bekannten BES-Größen, E. Bitzer, S. Hostnik, die Felten-Brothers (alle Rouen) oder auch der Kurischlumpf (Metz). Allerdings muss man dann auch mit den nicht ganz zu Unrecht gerümpften Nasen der Teamkollegen in der Heimat zurechtkommen, die ja schon um wichtige Punkte kämpfen.
Und dieser hiesige Rückrundenauftakt hatte in der Tat auch schon eine Menge zu bieten, allerdings nicht durchgängig unfallfrei...
BES-CL: Die F-Jugend beim Turnier der HSG Swist
Unsere F-Jugend startete beispielsweise fit und vital ins neue Jahr, wobei die beiden Jungtrainer, Jecka und Dennis, den Job am Heimerzheimer Höhenring diesmal allein erledigen mussten, weil der "Alte" krank im Bett lag. Kein großes Ding für die Beiden, wobei sich der positive Trend vom Samstag, als 25 Kids das Abschlusstraining bevölkerten, auch am Sonntag fortsetzte. So kamen Jecka und Dennis ganz schön in Wechselstress. Doch alle Kinder kamen in den zwei Beueler Teams auf ihre Kosten. Dabei wurde insbesondere auf die saubere Balltechnik geachtet. Auch sportlich verlief der Vormittag zufriedenstellend, denn F1 und F2 hatten jeweils eine positive Tagesbilanz von 2:1 Siegen vorzuweisen. Die Zweite zog gegen den Godesberger TV den Kürzeren, die Erste unterlag der HSG Geislar-Oberkassel knapp mit einem Tor. Kein Beinbruch.
BES-KK: TSV wE3 - HSG Siebengebirge III 25:2 (11:0)
Da haben wir mit Neutrainer Tobias Joeres (wie natürlich auch mit allen übrigen Coaches) einen richtigen Glücksgriff getan. Der erfahrene Rechtsaußen unserer "Vierten" und Spielerinnenpapa von Freja, passt zu unseren jungen Mädels, wie die berühmte Faust aufs Auge, macht ein richtig gutes und abwechslungsreiches Training, hat einen guten Draht zu seinen Spielerinnen und lässt auch organisatorisch nichts anbrennen. Auch das Zusammenspiel mit Paula, dem weiblichen Part in der Trainercrew, funktioniert super. Das scheint sich rumgesprochen zu haben, denn aus der guten Handvoll an Mädels zum Jahrgangswechsel im Frühjahr 2016, ist mittlerweile eine richtig fette, wunderbar funktionierende Mannschaft mit satten 15 Spielerinnen geworden – Tendenz steigend. Und das Team zeigt auch auf dem Spielfeld eine klar positive Entwicklung, so auch am vergangenen Samstag, als die Beueler Mädchen ausnahmslos ein gutes Heimspiel zeigten. Eine aktive Deckung und ein guter Blick für die freie Mitspielerin, führten zu vielen Chancen, obwohl ganze 21 (!) davon noch verworfen wurden. Höhepunkte waren Theresas blitzsauberes Tor und die Paraden der gut aufgelegten Mia im Tor. Fazit: so muss gute Nachwuchsarbeit aussehen!
BES-KK: TSV E2 – HSG Siebengebirge II 14:9 (7:3)
Satte 13 Jungs am herrgottsfrühen Morgen um 9:00 h zur Anwurfzeit. Auch das in ein glasklares Indiz für einen guten Job. Und auch der frühe Blick in die Zukunft, auf die Saisonplanung 17/18 verrät, dass die momentan prima Entwicklung im E-Jugendjahrgang, mit vermutlich wieder über 40 Kindern, weiter anhalten wird. Schon wird der (berechtigte) Ruf nach einer Optimierung der Trainingszeiten laut. Gestern fand das E2-Team von Jungcoach Gerhartz, trotz der frühen Morgenstunde, sehr gut in das Spiel und glänzte insbesondere als Kollektiv. Trotzdem verteilte Chris zwei extra Lobkärtchen, nämlich an seinen Neuling, Fritz Overesch und an den torgefährlichen Nick Mon de la Fuente.
BES-KL: TSV E1 – HSG Siebengebirge 28:16 (16:8)
Und wo wir schon einmal bei der allgemeinen Lobhudelei der E.2017 sind, können wir bei der E1 auch gleich weitermachen. Mission erfüllt, die blöde Scharte der unnötigen Hinspielniederlage im Siebengebirge wieder ausgewetzt und sich mit diesem deutlichen Sieg auch den direkten Vergleich auf seine Seite gezogen. Da hat bei der Truppe von Coach Florian Benninghoff-Lühl ganz offensichtlich auch ein unübersehbarer Reifeprozess stattgefunden, denn seine manchmal ja etwas zum Leichtsinn neigende E1, ging diesmal hochkonzentriert zur Sache und war sich auch der Wichtigkeit der Partie im Vorfeld durchaus bewusst. So kam es, dass die TSV-Burschen auch von Beginn an, eigentlich keinerlei Zweifel aufkommen ließen. Ben, Joshua und auch der zweikampfstarke Malte führten das Team dann auch folgerichtig zum klaren Sieg, wobei auch alle anderen eingesetzten Teammitglieder ihre Aufgaben immer konzentriert und seriös lösten. Als Lohn wurde die momentane Kreisliga-Tabellenführung weiter untermauert. Ob daraus am Saisonende tatsächlich Platz eins oder doch nur zwei oder drei wird, ist den Jungs sicher keinesfalls egal, ist aber für die grundsätzlich positive Gesamtentwicklung letztlich Wurscht. Die TSV-E-Jugend ist auch in diesem Jahr ganz weit in der BES-Spitze zu finden und wird auch an diesem Jahrgang in der Zukunft viel Freude haben.
BES-KK: TSV mD2 – Poppelsdorfer HV 9:19 (3:9)
Das war kein schlechtes Spiel unserer D2-Jugend, denn der PHV gehört schon eindeutig zu den stärksten Teams der Kreisklasse, Gruppe B. Coach Franz machte die körperliche Unterlegenheit und eine generell schlechte Wurfquote als die Hauptursachen für die Heimniederlage aus. Ein Sonderlob heimste, wie fast immer, der quirlige Jan-Eric ein. Aber auch Bjaerne Vogt machte auf der Mitte ein gutes Spiel und könnte sich auf dieser Position zu einer echten Option für die Zukunft entwickeln.
HVM-VL: TuS 82 Opladen - TSV mC 25:24 (13:15)
Ärgerliche, weil unfassbar dämliche Niederlage für unsere Verbandsliga-Jungs, die fast über die gesamte Spielzeit die Spielführung innehatten. Der – vermeintlich – letzte Angriff der TSV sollte zumindest noch das verdiente Unentschieden sichern, doch ein völlig unnötiger Ballverlust ermöglichte dem TuS noch einen Tempogegenstoß, der exakt eine Sekunde vor Ultimo im Netz von Kilian einschlug.
HVM-OL: TSV mA – TuS 82 Opladen 21:20 (12:12)
Positives weißes Rauchsignal unserer A-Junioren. Zwar wirkte das Spielgeschehen über weite Phasen wie eine Mittelfeldbegegnung der Verbands- und nicht der Oberliga, was aber angesichts der Tabellenkonstellation auch nicht weiter verwunderlich war. Über die Ausfälle unserer A zu schreiben, ist mittlerweile müßig, aber mit Chris Gerhartz setzte jetzt wiederum zusätzlich ein Spieler aus, der sicher zu der torgefährlicheren Kategorie zu zählen ist und mit Thiemo immerhin auch noch der Stammkeeper. So muss man der aufrechten, verbliebenen Truppe ein großes Kompliment machen, denn die waren im Frühjahr 2016 allesamt nicht in vorderster Front zu finden und nehmen die größere Verantwortung dankend an. Auch die TSV-Trainer, HG und Niklas, machen das gut und geduldig, keine Spur von Frust, auch wenn das natürlich alles ganz anders geplant war. Mit Geduld und Spucke, werden mit den Jungs die vorhandenen Konzepte gepaukt und genau das war dann auch der Schlüssel zum Erfolg. Mit ihren eingeschränkten individuellen Möglichkeiten, hielt sich das Beueler Team über weite Strecken immer nah am roten Faden auf und erspielte sich so geduldig immer wieder Chancen. So ist die A-Jugend auch mit dem vorhandenen Potential nur schwer auszurechnen und alle Spieler beteiligen sich am positiven Ergebnis. Das sah im Angriff teilweise sogar recht clever aus. Dazu eine stets bemühte Abwehr, mit einem grundsoliden Tarkan im Tor als sicherer Rückhalt. Natürlich gäbe es immer noch reichlich Fehler aufzulisten, aber Schwamm drüber - wer gewinnt hat Rech und vieles richtig gemacht. Hoffentlich gibt der Sieg ein wenig frischen Rückenwind für das letzte Viertel der Oberligasaison. Zu wünschen wäre es unseren Jungs.
BES-KK: TSV 4. Männer - Kaller SC 30:32 (13:15)
Im zweiten Spiel der Rückrunde trat die „Vierte“ erstmalig in dieser Saison in Bestbesetzung an. Die Hoffnung, die Partie gegen den Drittplatzierten aus Kall als Sieger zu verlassen, war daher im Vorfeld groß und durchaus berechtigt. Bis zur 50.Minute sah bei einer Zwei-Tore-Führung auch so aus, dass es im Rückspiel gegen den KSC zu einem Erfolg reichen könnte. Doch die Gäste konnten das Spiel mit größerer Kondition doch noch drehen, was bei den sechs Spielern der „Vierten“ im Publikum, die nicht für den kader berücksichtigt waren, für großes Entsetzen sorgte. Für das nächste spiel in Feytal ist aber zu erwarten, dass der TSV-Kader wieder auf sein Normalmaß schrumpft. Die ersten Absagen sind schon eingetroffen.
BES-KL: Rot-Weiß Merl - TSV 3. Männer 27:33 ( 13:15)
Der Rudi meinte zum wichtigen Spiel seiner Lieben: „Angesichts der Tabellensituation ein richtungsweisendes Spiel, welches wir unbedingt gewinnen wollten, um ein wenig "Luft nach unten" zu bekommen. Entsprechend wurde in der Woche sehr konzentriert trainiert, zudem reisten wir mit voller Bank nach Meckenheim. Das Ergebnis von +6 liest sich klarer, als der Spielverlauf tatsächlich war, denn bis zur 55. Minute pendelte unsere Führung bei zwei bis drei Toren, erst in der Schlussphase konnten wir uns deutlich absetzen. Allerdings hatte man über die kompletten 60 Minuten den Eindruck, dass uns in den entscheidenden Situationen die richtigen Lösungen eingefallen sind, während Merl sich durch eine sehr hohe Fehlerquote im technischen Bereich schwer tat, wirklich die Kontrolle zu übernehmen. Unterm Strich also ein doch absolut verdienter Auswärtssieg für die TSV! Besonders loben möchte ich Jecka, der den Kasten über die kompletten 60 Minuten (bis auf ein paar 7m-Wechsel) sehr ordentlich zugenagelt hat und seine Rolle in der Dritten mittlerweile sehr gut angenommen hat, sowie Jens, der trotz seiner kurzen Eingewöhnungszeit bei uns schon andeuten konnte, dass er eine Verstärkung ist! Und weiter geht's... „
HVM-VL: TSV 2. Frauen – Stolberger SV 38:16 (17:8)
Und der Lukas meinte zur Partie seiner VL-Frauen: „Tolle Mannschaftsleistung mit klasse Umsetzung der Trainingsinhalte aus den Vorwochen. Konzentrierte Deckungsleistung und guter Ballvortrag mit dem richtigen Mixed aus Risiko und Sicherheit. Dazu eine volle Bank, d.h. mit 14 verbandsligareifen Leistungen. Stolberg zwar etwas ersatzgeschwächt, aber das soll die tolle Leistung - mit 38 Toren - nicht mindern. So kann es weiter gehen - gutes Trainingsengagement vorausgesetzt. Schwer jemanden hervorzuheben, allerdings Helen und Lena mit klasse Leistungen. Erfreulich aber auch die aufsteigende Formkurve von Bekky und das deutlich gereiftere Spiel von Ronja - gerne weiter so."
HVM-LL: TSV 2. Männer – DJK BTB Aachen II 22:22 (8:9)
Ein Punktgewinn als Lichtblick für die „Zweite“, der aber angesichts der tabellarischen Konstellation fast schon zu wenig war. Trotzdem zeigte das Rumpfteam der Trainerkombi Niebel/Hohage eine sehr engagierte Leistung, denn auch am Samstag sah die personelle Lage alles andere als rosig aus. Immerhin verstärkten Clemens (eine Halbzeit), David und Moritz aus dem Dunstkreis der „Ersten“ und erstmals auch Abteilungsvize, Lukas Tack, unsere abstiegsbedrohte Reserve. Es fehlte aber dennoch ganz offensichtlich an Banktiefe. Nach ausgeglichener erster Halbzeit, mit einer sehr engagierten Deckungsarbeit seitens der Beueler Männer, übernahmen die Gäste vom BTB zu Beginn der zweiten Halbzeit dann doch deutlicher die Spielführung und hielten diese auch bis in die Schlussphase inne. Doch diesmal wurde die kämpferisch starke Vorstellung der TSV belohnt. Joseph Allendorf, der eindeutig stärkste Beueler Akteur, versenkte nach Ablauf der regulären Spielzeit einen Siebenmeter-Strafwurf eiskalt im Aachener Gehäuse.
HVM-OL: TSV 1. Frauen – HSV Frechen 24:19 (11:10)
Das war kein brillantes Neujahrsfeuerwerk. Eher ein richtig zähes Stück Leder und letztlich ein Arbeitssieg im wahrsten Sinne des Wortes. Die abstiegsbedrohten Frechenerinnen waren hervorragend eingestellt und wehrten sich mit allem, was sie hatten. Erst als TSV-Interimstrainer, Karl Bitzer, die standardmäßige, aber diesmal nicht gut funktionierende offensive Deckung auf die Sechsmeterlinie zurück beorderte, wurde das Beueler Spiel etwas sicherer und besser. Trotzdem blieb es eng und über 17:15 (49.), 19:16 (52.) und 21:18 (55.) ein enges Höschen. Hauptverantwortlich für den am Ende doch noch halbwegs sicheren Erfolg, war die überragende Lara auf Halblinks, aber auch die Routine von Maja und Marie halfen in kritischen Phasen entscheidend zum Sieg.
WHV-NRL: TSV 1. Männer – TV Jahn Köln-Wahn 21:26 (8:9)
Der Nordrhein-Paternoster fährt abwärts. Ob man das jetzt überkritisch bewerten sollte, bleibt dahin gestellt. Fakt ist, der "Jahn" war am Samstagabend schlicht besser. Ob es ein gutes Spiel war? Oberflächlich wegen der geringen Torausbeute, eher nein. Was aber die Intensität und die taktischen Ausrichtungen beider Kontrahenten angeht, allerdings schon. War halt ein richtiges Derby, bei dem Wahn diesmal in fast allen Belangen das Quäntchen mehr zu bieten hatte. Torhüter? Jan war sicher nicht schlecht, aber Oliver Kierdorf schlicht überragend. Der Rückraum? Bei der TSV holprig: Thommy ohne Rhythmus, Strulle solala und nur Jimmy als Tagesbester so richtig im Soll. Bei den rechtsrheinischen Kölnern dagegen alle "on fire". Pohl, Sommershof und immer auch "Spielertrainer" Christoph Gelbke, der nie um eine clevere Lösung verlegen war. Dazu "on top", Lukas Hartler, als sechsfacher Torschütze und heimlicher Matchwinner, der im Vorfeld sicher auf keinem Zettel zu finden war. Die Außen- und Kreisspieler? Traten bei Beuel wenig bis gar nicht in Erscheinung und wurden immer eng markiert. Die Gäste dagegen konnten sich hier den Luxus erlauben, einen Davidson Idahosa überwiegend auf Linksaußen zu bringen, wo dann naturgemäß immer höchste Alarmstufe herrschte. Da half es auch wenig, dass die TSV grundsätzlich ganz gut auf den TV Jahn Wahn eingestellt war, das waren aber andererseits die Kölner mindestens ebenso auf Bonn rechtsrheinisch. Bis zur ca. 50. Spielminute war die Partie dennoch immer ausgeglichen, dann neigte sich die Waage langsam aber stetig in Richtung Wahn. Nüchternes Fazit: ein nicht ganz so doller TSV-Tag, endet mit einem am Ende klar verdienten Gästesieg.
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