Blaugelbe Handball-Geschichten vom 15. bis 17. November 2024
Der Beförderungsstau
Marode Sportstätte in Pennenfeld
Schwierige Hallensituation in Bad Godesberg spitzt sich weiter zu
Am Samstag berichtete der Bonner General Anzeiger über die temporäre Schließung der Sporthalle Pennenfeld wegen Undichtigkeiten nach Regen (wohlgemerkt nicht Starkregen!). Wiedermal !
Diesmal soll die Halle im Godesberger Sportpark nach Trocknungsmaßnahmen (hoffentlich) schon wieder im Laufe dieser Woche freigegeben werden, so die (in)offiziellen Infos aus dem Städtischen Gebäudemanagement. Heute das Pennenfeld, gestern die langfristige Schließung der Halle GBA, ESG-Sanierung, Konrad-Adenauer-Gymnasium ungewiss und, und, und. Morgen die Bodensanierung in Beuel-Ost und übermorgen gegebenenfalls ein kapitaler Mangel in der RingArena ???
Große Empörung in der hiesigen Sport-Landschaft? Fehlanzeige. Verzweiflung bei den Handballern? Nicht die Spur. Eher setzt automatisch so etwas ein, wie apathischer Pragmatismus, denn diese oder ähnliche Notsituationen sind leider zum täglichen Brot geworden und längst gibt es dafür in der Szene vereinsübergreifend einen immer wiederkehrenden Notfall-Plan. Dabei schlüpft das eine Team unter die Bettdecke der anderen Mannschaft, wobei dann wortwörtlich jedes kleinste Schlupfloch genutzt wird - oder - leider auch mal eine Übungsstunde schlicht - ausfällt.
Apathie ist auch im Zusammenhang mit einer möglichen Verbesserung der kommunalen Sportstättensituation tatsächlich ein nicht unpassendes Substantiv. Schrecklich! Mittlerweile ist es fast schon ein Dahinsiechen und man läuft als unverbesserlicher Optimist in der Sache längst Gefahr, die Leserschaft mit dem Thema „Neue Dreifachhalle im Rechtsrheinischen“ massiv zu langweilen. Längst ist der einst so hoffnungsvolle Glaube an eine neue Trainings- und Wettkampfstätte u.a. für den gesamten hiesigen Handballsport fast bis zur Unkenntlichkeit verblasst.
Und wie deprimiert reagiert die Community der aktiven Bonner Handballer? Leiden die Leistungen, geht der Handballsport in Bonn langsam zu Grunde? Keine Spur davon, keine Anzeichen „vom sinkenden Schiff“, die Leistungen sind eher das glatte Gegenteil! Antizyklisch, geradezu verblüffend und fast schon anarchisch oder schlicht gut! Als ob man die Bonner Politik und die Verwaltung mit sportlichen Erfolgen unter massiven Druck setzen möchte …
So bewegt sich der männliche Nachwuchs in der Bonner JSG bekanntlich breit aufgestellt in allen Altersklassen auf allerhöchstem Niveau. Gerade erst am Freitag konnte beispielsweise die männliche B1-Jugend als Paradeteam in ihrer aktuellen Bundesligapartie den ganzen Zauber einer mit 500 Zuschauern restlos ausverkauften Halle in Koblenz-Moselweiss genießen. Fast schon grotesk, dass sich dann ausgerechnet unsere Jungs erdreisteten, dass lange schier ausflippende Auditorium an der Benatusstraße angesichts der teils klaren Führung des HCK, am Ende mit einer bombigen Moral noch mucksmäuschenstill verstummen zu lassen. Handballfaszination pur!
Und auch beim zusammenwachsenden und sich sehr positiv entwickelnden Bonner Mädchenhandball soll in der vergangenen Woche endlich weißer Rauch über der Stadt gesichtet worden sein, der nun tatsächlich unzweideutig in Richtung der Jugendspielgemeinschaft weht. Die neue feminine Vierfaltigkeit wurde am Samstag gleich mal bei einem rein weiblichen Heimspieltag in der RingArena manifestiert. Ein richtig gutes Zeichen!
Naja, alles schön und gut, aber ein bisschen Erfolg im Kinder- und Jugendhandball ist ja noch nichts Nachhaltiges, oder? Weit gefehlt, denn die gute Nachwuchsarbeit der JSG kommt schon längst bei den dazugehörigen Stammvereinen an. So sind alle Seniorenteams, weiblich wie männlich, prall gefüllt. Leistungsmäßig wird dabei nahezu das gesamte Spektrum abgedeckt - mit Tendenz zu: wir wollen mehr !!! So rangiert die frittenfettheiße HSG Geislar-Oberkassel mit ihren Männern auf Tuchfühlung zur Verbandsliga Spitze, ähnlich die TSV II in der Oberliga (vergleiche nachfolgenden Tagesbericht) und auch die Jungs der TSV I zeigen in der vierthöchsten Liga, absolute Spitzenleistungen, auch wenn man aktuell - weil tatenlos spielfrei - knapp auf den dritten Regionalliga-Tabellenplatz abgesackt ist.
Bahnt sich da im Bonner Männerhandball am Ende gar ein ungewollter, aber brachialer „Beförderungsstau“ an ???
Denn tatsächlich, gerade um die „junge, neue Erste“ ist momentan ein positiver Hype mit großem Unterhaltungspotential entstanden. Sorge macht da einzig, na was schon, die leidige Hallensituation, denn schon beim jüngsten Heimspiel gegen den HC Gelpe/Strombach, dass man grundsätzlich in die Kategorie „olle Wurststulle“ einordnen kann, war die Bude an der Ringstraße rappelvoll, als gäbe es hernach fassweise Freibier. Verrückt, dass die sportlich so erfolgreiche TSV darum dem absoluten Topspiel der Liga gegen Dormagen II am 30. November fast schon ein wenig „sorgenvoll“ entgegenfiebert.
Die leidige Hallensituation kann der sportlichen Gesamtentwicklung in Handball-Bonn momentan tatsächlich nicht ansatzweise folgen und wirft den Aktiven eher massive Knüppel zwischen die Beine und ihre talentierten Hände.
Tja, einmal entspannt vor einer großen Kulisse ein Heimspiel austragen zu dürfen. Davon träumen sicher alle Bonner Handballer und Handballerinnen. Vielleicht wird ja in naher Zukunft zumindest ein exklusiver Tagtraum zur echten blaugelben Realität? Denn im stillen Kämmerlein schrauben die Rechtsrheinischen tatsächlich an so einem einmaligen Event, nämlich in der linksrheinischen Hardtberghalle, wo möglicherweise das Rückspiel gegen die HSG Siebengebirge-Thomasberg stattfinden könnte und dann vielleicht sogar auch für einen druckvollen und plakativen „Bonner Handball Tag“ genutzt werden könnte. Eine erste vorsichtige Anfrage bei der Stadt wurde jedenfalls positiv beantwortet, wobei das entscheidende letzte Wort einzig und allein bei 7Hills liegt. Die Antwort der Nachbarn steht noch aus und wird von der TSV natürlich in jeglicher Form respektiert!
Ach ja, bleiben wir noch kurz bei exklusiven Tagträumen und schlagen den Bogen zurück zum Eingangsthema. Jüngst erkundigte sich nämlich der GA nochmals sehr ausführlich zum Sachstand „Neue Dreifachhalle im Rechtsrheinischen“ und wollte dabei u. a. auch eine Stellungnahme der Verwaltung einholen. Als Reaktion darauf bat die Stadt explizit um noch etwas Geduld, Aufschub und Nichtveröffentlichung, da sie diesbezüglich in Kürze (!) einen neuen (positiven?) Sachstand verkünden werde.
Herbstblues ade? Spätestens in der nahen (Vor-) Weihnachtszeit werden ja bekanntlich die kleinen und größeren Wünsche geschmiedet oder nochmals angefacht …
Nordrhein Regionalliga weibliche C-Jugend
Godesberger TV wC1 - TV Korschenbroich
27:25 (16:7)
Bonner JSG – Leistungshandball in Bonn (bonner-jsg.de)
Nordrhein Regionalliga männliche C-Jugend
BTB Aachen - BJSG mC1
26:26 (13:16)
Bonner JSG – Leistungshandball in Bonn (bonner-jsg.de)
Nordrhein Oberliga weibliche B-Jugend
HSG Geislar-Oberkassel wB2 - Mettmann-Sport
10:29 (3:11)
Bonner JSG – Leistungshandball in Bonn (bonner-jsg.de)
Nordrhein Regionalliga weibliche B-Jugend
HSG Geislar-Oberkassel wB1 - JSG Düsseldorf-Süd
21:19 (9:8)
Bonner JSG – Leistungshandball in Bonn (bonner-jsg.de)
Nordrhein Regionalliga männliche B-Jugend
BJSG mB2 - JSG Handball Köln
32:25 (16:12)
Bonner JSG – Leistungshandball in Bonn (bonner-jsg.de)
DHB JBLH Vorrunde Gruppe 6 männliche B-Jugend
HC Koblenz - Bonner JSG
30:30 (19:12)
Bonner JSG – Leistungshandball in Bonn (bonner-jsg.de)
Nordrhein Regionalliga weibliche A-Jugend
TSV wA - Poppelsdorfer HV
41:17 (17:7)
Eigentlich sollte der spannende Schwesternkampf zum Höhepunkt des rein weiblichen Heimspieltages in der RingArena werden, entpuppte sich dann aber schnell zu einem sehr einseitigen Vergnügen, was von Trainerin Carina Lübcke wie folgt kommentiert wurde:
Die Beueler Mädels legten heute los wie die Feuerwehr und konnten sich in der ersten Viertelstunde bereits auf 13:3 absetzen. Grundbaustein war die deutlich verbesserte Abwehr, wo vor allem Lene auftrumpfen konnte. Danach schlich sich der Schlendrian mit vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen ein, bevor die Mädels in der zweiten Halbzeit nochmal aufdrehten. Maria und Helene Torschützenköniginnen mit jeweils satten acht Treffern, wobei Helene vor allem im Zusammenspiel mit Thea herausstach und Maria auch in der Abwehr unermüdlich ackerte. Alle Mädels mit Torerfolg und somit insgesamt ein Sieg, der gut tut - mit viel Kampf, Wille und Teamgeist, der aber auch aufzeigt, woran wir noch arbeiten müssen.
Nordrhein Oberliga männliche A-Jugend
HC Weiden 2018 - BJSB mA
43:36 (18:17)
Bonner JSG – Leistungshandball in Bonn (bonner-jsg.de)
BES Kreisliga
Poppelsdorfer HV - TSV 4. Männer
25:31 (13:16)
Teamchef Totti wehmutsvoll:
Wir haben über 60 Minuten eine wirklich starke Leistung gezeigt, vor allem in der Abwehr: Mit Bene und Torben im Innenblock und Tim Kowolik im Tor, stand die Abwehr sehr stabil. Und im Angriff hat vor allem Miras sein Potential voll ausgespielt (8 Tore waren es am Ende für ihn). Lorenz, der nach seiner Verletzungspause bei uns ausgeholfen hat, sorgte für viel Struktur im Aufbauspiel und war auch selbst immer torgefährlich. Mit dieser geschlossenen und hochmotivierten Mannschaftsleistung haben wir am Ende verdient gewonnen.
Besonderes Highlight waren die fünf Siebenmeter-Tore von Andi Engels, der sein letztes Spiel für die TSV gemacht hat. Nach einem Kreuzbandriss steht für ihn am 2.12. eine Knie-OP an mit anschließender langer Zwangspause vom aktiven Handball. In dieser Zeit will er sich auf sein Trainer-Amt konzentrieren, und wenn es vielleicht in 2026 wieder geht, wird er zum PHV zurückkehren.
An dieser Stelle bedankt sich die Vierte von ganzem Herzen bei Andi für die letzten Jahre, in denen er die Mannschaft mit seinem Enthusiasmus bereichert hat. Alles Gute, Andi !!!
Nordrhein Verbandsliga
MTV Köln 1850 II - TSV 3. Frauen
32:21 (17:12)
Der Abstiegskampf bleibt eine harte Kante Brot für die „Schnitten von der Dritten“. Da wollte Trainerin Gerkum vor einem emotionalen Statement lieber noch eine Nacht über das verlorene Spiel bei den Mülheimer Mädchen schlafen. Aber auch ohne Kathis Expertise war unzweifelhaft zu erkennen, dass die Kölnerinnen von A bis Z deutlich überlegen waren, mit ständiger Führung vom 1:0 weg, die kontinuierlich ausgebaut wurde, bis hin zu einem eventuell etwas zu hohen zweistelligen Vorsprung. Dabei coachte Alexandra Köhnke auf Seiten der Gastgeberinnen ihre Zwillingsschwester Viktoria zur überragenden Spielerin der Partie. Da beißt die Maus keinen Faden ab: letztlich war die TSV am Wiener Platz chancenlos. Doch die Beueler Trainerinnen, Jelena und Katharina, stehen unverdrossen zu ihren Mädels, auch wenn die Aufgaben anspruchsvoll bleiben: nächsten Samstag geht es wieder nach Köln, diesmal auf die linke Rheinseite zur Reserve des Polizei SV.
Nordrhein Oberliga
TSV 2. Frauen - TuS Königsdorf II
20:22 (8:13)
Das kann man unseren Damen leider nicht ersparen. Die erste Viertelstunde war eine wahre Horrorshow, gespickt mit unzähligen technischen Fehlern. Beim 0:6 in der 13. Spielminute war bereits ein sattes Duzend erreicht. Bis dahin fehlte auch jegliche Verantwortung ein eigenes Tor zu werfen. Das 1:6 läutete dann eine kleine Trendwende ein. Jetzt spielte die TSV nach einem vermutlichen Donnerwetter im TTO endlich etwas fehlerfreier und zielstrebiger. Trotzdem ging die deutliche Königsdorfer Halbzeitführung - fast ohne großartige eigene Aktivität - natürlich in Ordnung. Die zweite Hälfte der Rechtsrheinischen war dann deutlich besser, auch wenn ein Punktgewinn ehrlicherweise trotzdem nie in Reichweite war. Helena und Pia zeigten eine gute Leistung; mussten dabei aber fast allein die Verantwortung für das Beueler Scoring übernehmen und nahmen sich naturgemäß den ein oder anderen Wurf zu viel.
Nordrhein Oberliga
TSV 2. Männer - TV Birkesdorf
41:38 (16:21)
Nix los an einem super trüben Volkstrauertag? Wer gestern diesen Blues auslebte, war am Sonntagnachmittag ganz sicher nicht in der RingArena. Das insgesamt sehr gute Oberligaspiel der Beueler Reserve gegen Birkesdorf hätte tatsächlich ein paar mehr Zuschauer verdient. Die Hardcore-Fans, die live vor Ort waren, wurden dann aber mit einem leckeren Schmankerl der besonderen Art belohnt, das auch dramaturgisch keine Wünsche offenließ. Dabei schien es zwei Drittel der Partie so, als ob das erfahrene Gästeteam unter Leitung von Trainerlegende, Karsten Bohmann Hesse, der jungen Beueler Reserve erstmals in dieser Saison aber mal so gründlich den Zahn ziehen würde - ohne Betäubung, dafür aber im Grunde permanent mit dem 7. Feldspieler. Als in der 37. Minute der Gästespieler Volker Hermanns zum 18:26 traf und wenig später Jakob Ernst zum 19:27 und der Rückstand der TSV bedrohlich auf -8 anwuchs, setzte wohl niemand mehr auch nur einen Pfifferling auf unser Farmteam. Zu clever und abgezockt dominierten die Land-Dürener um ihre Ausnahmekönner, Aaron und Jakob Ernst (zusätzlich Papa Achim am Kampfgericht), das Geschehen. Das Überzahlspiel der Gäste war auf diesem Niveau schon nahe an der Perfektion.
Doch die Rechtsrheinischen wollten diese Überlegenheit keinesfalls akzeptieren und erhöhten im letzten Spieldrittel nochmals massiv den Druck auf Birkesdorf. Dabei schaffte es die Zweite mit ihren Trainern, Julius, Johannes und André immer besser, dass Zentrum zu verteidigen und eher mal einen schwierigen Wurf über die Außenpositionen zuzulassen, wo sich Keeper Moritz in der Schlussphase endlich zu einem großen Rückhalt entwickelte. Vorne war es in dieser Phase insbesondere der agile und unermüdliche Ole, der langsam, aber sicher, eine Trendwende einläutete. Spätestens als der auffällig gute Michel in der 48. Minute einen Siebenmeter sicher zum 30:33 verwandelte, war die vogelwilde Aufholjagd rrh. plötzlich in vollem Gange. Auch der erneut bärenstarke Tom war von Birkesdorf quasi nie komplett auszuschalten und warf sich beherzt in die Crunchtime. Niklas ebenso, der seine zuvor nicht so dolle Wurfquote ignorierte, neu justierte und mit seiner Meute eine gnadenlose Hetzjagd auf die Birkesdorfer Führung einleitete.
Coach Jules wird beim Lesen der vielen positiven Einzelkritiken die Nase rümpfen – mag er nicht - insbesondere angesichts der tatsächlich phantastischen Mannschaftsleistung der Seinen, aber einen habe ich trotzdem noch:
Denn in besagter Crunchtime ragte Mehdi Mornagui mit seinen vielen guten Ideen heraus und wurde tatsächlich zum entscheidenden rechtsrheinischen X-Faktor. Der sympathische dreißigjährige Tunesier verlieh der jungen Beueler Truppe in der Schlussphase eine extra Portion an Spielwitz und setzte mit drei Assists der Marke „zum Zunge schnalzen“ und einem eigenen Treffer den tapferen TVB letztlich ultimativ Schach-Matt.
Das Fazit des Tages zog TSV-Edelfan, Axel Hegemann, mit einem von ihm nur sehr, sehr selten verliehenen Prädikat:
„Danke an die Zweite für ein geiles Spiel!“
Nordrhein Regionalliga
TSV Bayer Leverkusen II - TSV 1. Frauen
31:17 (14:6)
Promi-Alarm auf Leverkusener Seite, denn da saß kein Geringerer, als Michael Biegler als Verantwortlicher auf der Trainerbank. „Beagle“ darf man in der Handballszene getrost als „bekannt wie ein bunter Hund“ titulieren. Der gebürtige Leichlinger war nach Stationen als Spieler und Trainer am Mittel- und Niederrhein, sehr bald in ganz Deutschland und auch international in der weiten Welt unterwegs und stöberte dabei in den obersten Etagen und feinsten Handball-Häusern, so u. a. als Co für die deutsche Männernationalmannschaft, als Chefcoach war er erst kürzlich für die bundesdeutschen Frauen verantwortlich sowie für die Polen (2x Männer) und die Ukraine (Männer). Unzählige Vereine pflasterten Bieglers Weg, darunter Dormagen, Gummersbach, Leipzig, Magdeburg, Göppingen, Hamburg, Großwallstadt, Friesenheim, und, und, und. Von West nach Ost, von Nord nach Süd. Die Liste seiner Clubs ist der pure Wahnsinn. Eine leibhaftige Handball-Koryphäe, Mr. Unruh himself. Da geht es quer durch Europa und rüber ins afrikanische Uganda oder auch mal gerne nach Brasilien und wieder zurück ins nieselige Rheinland. Wer langfristig plant, sollte um den 63-jährigen eigenwilligen Experten besser einen großen Bogen machen. Seit 2023 ist er nun zum zweiten Mal bei den Bayer Elfen gelandet, dabei coacht Michael Biegler nicht nur die Leverkusener Bundesligamannschaft, sondern erledigt die A-Jugend und die Bayer-Zweite gleich in einem Abwasch.
Sorry Maja, entschuldigt liebe Beueler Mädchen, dass ich Euch bislang etwas vernachlässigt habe - aber der Typ ist echt eine Legende oder auf Neudeutsch: realy eine Ikone unserer Sportart.
Das Spiel beim Regionalliga Spitzenreiter nahm dann auch seinen erwarteten Verlauf, für Rechtsrheinisch waren da selbstverständlich keine Punkte zu holen. Doch zumindest provozierte die oftmals gute und couragierte Leistung der Beueler Mädchen den Handball Professor auf der Gegenseite mehrfach zu einer Reaktion in seiner bekannt markant rotzigen Art. Trainerin Maja Klingenberg war dann nach der Partie auch nicht großartig enttäuscht:
„Die jungen Leverkusener Spielerinnen sind individuell besser ausgebildet. Sie bringen ihre Situationen, offensiv wie defensiv, einfach viel entschlossener zu Ende. Insgesamt bin ich gar nicht so unzufrieden. Leider ist das Ergebnis einen Tick zu hoch ausgefallen. Unsere Abwehr, wie auch unser Rückzugsverhalten, war in Ordnung. Darauf können wir aufbauen“, bilanzierte Klingenberg.
Jeweils ein Sonderlob für ihre guten Offensivleistungen, erhielten auf Beueler Seite die A-Jugendliche, Ana Krajina, für ihre prima Kreispräsenz sowie Linksaußen, Kathrin Heid. Bei den Elfen glitzerten die beiden 06-Juniorinnen, Hannah Wirth und Mia Cruzado, am hellsten.
Nicht bekannt wurde übrigens, ob sich tatsächlich irgendjemand ein Autogramm von „Beagle“ für die Beueler Ahnengalerie in der RingArena geholt hat …
Weiter im Liga-Alltag geht es für unsere Frauen bereits am kommenden Samstag, 23.11.2024, mit einem weiteren Auswärtsspiel, wenn es um 18:00 h zu den tabellarischen Nachbarinnen der Turnerschaft St. Tönis geht.