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Archiv der Handballabtl. TSV Bonn rrh.

Quali & Co

Geschrieben von PB über Ostern 2024 am . Veröffentlicht in News

2024 kissed 2025

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„Der Weihnachtsmann ist nicht der Osterhase“, wusste schon Uli Hoeneß eine sportphylosophische Phrase zu veredeln. Und genauso täuschend ist vordergründig in den Osterferien tote Hose für den regionalen Handballsport. Insider wissen natürlich nur zu gut, dass es hinter den Kulissen kräftig rumort und dass das große Stühle rücken längst begonnen hat. Denn während viele Ligen der Saison 23/24 noch vor ihrem Höhepunkt und Abschluss stehen, formieren sich viele Jugendteams schon wieder für das Handballjahr 2024/2025, so auch in der TSV.

 

 

Wobei so richtig pur rechtsrheinisch gibt es das gar nicht mehr, denn die Handball-Landschaft in Bonn verändert sich mehr und mehr - und das gravierend. Da wo früher noch ein harter Mehrkampf um Aufstiege und Qualifikationen geführt wurde und insbesondere lokale Stadtduelle das Salz in der Suppe waren, herrscht jetzt ein harmonisches, Kräfte bündelndes Miteinander unter dem schützenden Wappen des Bonner Löwen. Ob man die neuen Allianzen nun gut oder schlecht findet, ist müßig. Fakt ist, in Zeiten der digitalen Öffentlichkeit und nahezu grenzenloser Mobilität, sind neue Spielgemeinschaften nahezu unvermeidbar. Wer diesbezüglich im Handball als Randsportart nicht die Zeichen der Zeit erkennt und ein gewisses Leistungsniveau anbieten kann, den fressen die Wölfe.

 

Also nix mehr TSV Rechtsrheinisch? In Bonn funktioniert die „Jugend Spiel Gemeinschaft“ im männlichen Bereich ja bereits seit einigen Jahren vorzüglich. Das noch relativ neue Konstrukt eilt tatsächlich von Erfolg zu Erfolg und klopfte zuletzt vehement an überregionale Türen und erreichte sogar bundesweite Aufmerksamkeit. Die Jungs präsentieren sich also als starke Union, die Mädels hingegen „lost em Veedel“? Mitnichten! Auch beim starken Geschlecht regt sich etwas. Zwar fließt das sportliche Konstrukt 24/25 immer noch nicht in die JSG ein, aber es tut sich diesbezüglich etwas und entwickelt sich - wenn auch zähflüssig - in Richtung der „Spiel Gemeinschaft“.

 

Doch der Reihe nach.

 

Ein Versuch den Bonner Qualifikationsreigen über Kreisniveau zusammenzufassen - garantiert nicht lückenlos und hoffentlich einigermaßen fehlerarm.

 

Ob die Bonner JSG wieder den maximalen Erfolg in der Qualifikation erreichen kann, bleibt abzuwarten. Bekanntermaßen waren die Bonner Jungs vor Jahresfrist quasi in allen Altersklassen in einen wahren Aufstiegsrausch verfallen, erfüllten sich seinerzeit quasi jeden Wunsch und legten damit die vergleichbare Messlatte für dieses Frühjahr sehr, sehr hoch. Ein so umfassender Erfolg wird sicher nicht immer funktionieren. Aber der Wille und die Euphorie sind auch heuer deutlich spürbar. Die sportlichen Macher der Bonner JSG, Alex Schöneseiffen und Flo Benninghoff-Lühl, hatten spätestens ab Jahreswechsel ein mehrere 1000 Teile umfassendes Puzzle zu knacken, um das Rahmenkonstrukt 2024/2025 stabil zu bauen - Ziele, Perspektiven, grober Kader, Trainerbesetzung und Trainingsplan inklusive. Das scheint erneut prima funktioniert zu haben, denn heraus gekommen sind wieder spannende und teils überraschende personelle Konstellationen, die die Vorfreude auf die Qualifikation und die daraus resultierende neue Jugendsaison zusätzlich schüren.

 

Der Reigen der ambitionierten Teams der Bonner beginnt spätestens bei der BJSG C2, die als Farmteam 2011 mutig den Sprung in die Oberliga des Handball-Verbandes Nordrhein schaffen wollen. Passend zur Mannschaft der Frischlinge, hat sich mit Luk Warden (neu aus Königsdorf) und Kevin Fricke ein junges, motiviertes Trainerduo gefunden. Im Gesamtpaket mit den talentierten Spielern eine sehr spannende Mannschaft. Los geht es für die C2 mit der Qualifikation auf BES-Ebene am Wochenende 27./28. April 2024 in Oberpleis (Sonnenhügel).

 

Sehr viel entspannter kann sich die BJSG C1 auf die Saison 24/25 vorbereiten. Durch die Bonner Teilnahme an der diesjährigen Westdeutschen Meisterschaft, hat das Folgeteam 2010 nämlich bereits seinen Startplatz in der Regionalliga Nordrhein sicher. Die in ihrer Premierensaison schon ausgezeichnet harmonisierenden Coaches, Daniel Fischer und Jakob Finkl, erhalten durch den ehemaligen Bundesligaspieler, Sebastian Schöneseiffen, nochmals zusätzliche Expertise.

 

Äußerst ambitioniert und fast schon kurios geht es bei der B-Jugend der JSG in das neue Handballjahr, wo genau genommen, gleich vier (!) Teams nach höheren Weihen streben.

So streiten sich der PHV und die HSG/TSV freundschaftlich um den Rang der Nummer drei innerhalb der Bonner JSG. Beide trauen sich nämlich zu, als ambitionierte Veedelsmannschaft neben der JSG I und II zumindest die Qualifikation für die Oberliga zu spielen. So wird es also kurz nach Ostern in einem Hin- und Rückspiel zu einem (inoffiziellen) Bruderkampf kommen. Linksrheinisch (PHV) mit ihrem Trainer Andi Engels gegen Rechtsrheinisch (HSG + TSV). Wer darf sich am Aufstieg in die Oberliga versuchen? Mit Olli Braun feiert dabei ein erfahrener und bekannt kompetenter Übungsleiter sein Comeback auf der rechtsrheinischen Trainerbank, der den positiven Werdegang der Spielgemeinschaft in den letzten Jahren nie aus den Augen verloren hat. Ihm zur Seite steht mit Jesper Salgert ein motivierter FSJ’ler des TuS Oberkassel und schon bewährtem Jugendtrainer beim GTV, der auch ohne soziales Ehrenamt fleißig am Bonner Projekt mitwirken will. Egal, wer gewinnt, die „neue B3“ wird die Quali-Runde harmonisch unter dem Motto - „alles darf, nichts muss“ - spielen.

 

Da dürften die Trauben für die B2 der BJSG sicher noch ein klein wenig höher hängen. Der Nordrhein sollte schon die Spielwiese der Zweiten werden, mindestens Oberliga, gerne auch Regionalliga. Forsch voran! An einem sehr guten Trainerteam wird es auch hier nicht scheitern, denn mit Robin Dick und Simon Santen haben sich zwei Übungsleiter gefunden, die schon beide reichlich Erfahrung in höheren Ligen gesammelt haben. Eine Kombination mit reichlich Potenzial. Die Zweite und Dritte starten am Samstag, 20.04.2024, ab 11:00 Uhr gemeinsam in der Kuchenheimer Peter-Weber-Halle.

 

Potenzial ist ohne jeden Zweifel auch in der B1-Jugend der BJSG in Verbindung der Jahrgänge 2008 + 2009 im Überfluss vorhanden. Da kommt die neu eingeführte B-Jugend-Bundesliga des DHB gerade recht. Probieren geht schließlich über zögerliches Studieren! So versucht sich Janne & Co. also frech, fromm, fröhlich, frei am Sprung in die Bel Etage. Managen wird das die illustren Trainer-Kombination mit Julius Palmen, Tobias Swawoll und ebenfalls Sebi Schöneseiffen als Special-Coach. Gerade die B1 dürfte ein extrem spannendes Projekt der neuen Saison werden. Bereits am Wochenende 06. und 07. April 2024, startet das Abenteuer JHBL auf Nordrhein-Ebene in der Sporthalle der CARL-VON-OSSIETZKY-GESAMTSCHULE in Köln-Nippes.

 

Trainer Olli Funder hat die A2 der BJSG in der letzten Saison sogar ins Vorderfeld der Oberliga Nordrhein geführt. Das soll nach Möglichkeit in der neuen Spielzeit wieder ähnlich laufen. Keine ganz einfache Aufgabe und darum erhält Funder mit Emilio Dagn aus Reihen der HSG einen neuen Spannmann an seine Seite. Gefordert wird die Bonner A2 erstmals am Sonntag, 14.04.2024, ab 11:00 Uhr im Siegburger Anno-Gymnasium - vermutlich ohne Harzerlaubnis.

 

Sascha Diergarten hat nicht nur beim Longericher SC als Spieler und Co-Trainer reichlich höherklassige Erfahrungen gesammelt. Nun übernimmt der 30-jährige die Bonner A1-Jugend und will mit dem Nachfolgeteam der aktuellen BuLi-Truppe eine möglichst gute und solide Runde in der Regionalliga Nordrhein spielen. Ein Vergleich der Mannschaften verbietet sich aber und kommt hiermit auch erst- und letztmalig zur Sprache. Dennoch lohnt sich ein Hegen und Pflegen der neuen A1 allemal, denn nicht nur Botond, Cyprian, Jakob, Mathias oder Rückkehrer Morton sind richtig gute Jungs. Ebenfalls neu im Trainerteam ist der 24-jährige Sportstudent und DHB-Praktikant , Niklas Sevecke (ehemals JSG Köln, zockt jetzt bei der TSV III), der Chief Sascha tatkräftig unterstützen wird. Richtig ärgerlich ist für die BJSG (die theoretisch ein Startrecht für die JHBL gehabt hätte) aber definitiv, dass die A1 aufgrund ihrer Vorleistungen durch den HV Nordrhein nicht für die Regionalliga gesetzt wurde. So kann eine aktive Teilnahme der neuen A-Jugend erst nach Abschluss der laufenden JHBL-Pokalrunde (ggf. bis inkl. 11.05.) erfolgen. Völlig albern.

 

Bonner JSG 2024/2024. Mächtig viel kleine Wünsche, große Träume und hohe Ambitionen. Und über diese Leistungsteams hinaus, gibt es in Geislar-Oberkassel, Godesberg, Poppelsdorf und Beuel noch jede Menge weiterer Teams im Veedel, die mit mindestens ebenso viel Enthusiasmus den Ball ins Tor werfen und die Basis vom großen Ganzen bilden. Die TSV steuert dazu im Untergeschoss nach der C-Jugend immerhin noch rund 30 D-Jugendliche, stolze 40 E-Kids, drei Duzend F-Kinder und an der Basis nochmal beachtliche 30 Minis bei.

 

Die Vorschau auf die möglichen Qualifikationsszenarien im weiblichen Bereich, gestaltet sich gar nicht so einfach und bietet ungewöhnliche Perspektiven. Zwar sind sich alle vier Bonner Veedelsvereine grundsätzlich einig, dass auch die Mädels in einer JSG zusammen agieren sollten, nur über das „WANN“ herrscht noch kein klares Übereinkommen. So erlebt der Poppelsdorfer HV derzeit eine wahre feminine Renaissance und Guido Sonnabend möchte stellvertretend für den PHV diese grundsätzlich ja positive Entwicklung, nicht durch eine vorschnelle Eingliederung gefährden. So haben sich die übrigen Bonner Vereine unter Federführung der Verhandlungspartner Henning Wichers für den GTV, Sandra Milmert für die HSG sowie Maja Klingenberg mit Carina Lübcke für die TSV intensiv Gedanken über das „WIE können wir gemeinsam agieren“ gemacht. Heraus gekommen ist ein sinnvoller Kompromiss, der für den Betrachter sicher etwas ungewöhnlich daherkommt.

 

So wird jeder Stammverein quasi für eine Altersklasse verantwortlich sein. Die imaginäre Flagge der Bonner JSG flattert so noch etwas schüchtern im Hintergrund. Unter der Obhut des Godesberger TV werden in der nächsten Saison gleich drei C-Jugend-Teams am Start sein, wobei die C1 mit Trainer Arndt Hauptmann auf Nordrhein-Ebene spielen möchte. Die C2 und C3 gehen als Veedels Mannschaften in der Kreisliga an den Start.

 

Gleiches wird mit drei Frauschaften bei der B-Jugend im Verein der HSG Geislar-Oberkassel geschehen. Nur in dieser Altersklasse sind alle vier Bonner Stammvereine involviert. Die B1 unter derzeitiger Trainerleitung von Maja Klingenberg und Nathalia Hagemann, möchte es möglichst in die Regionalliga schaffen und die B2, mit Coach Aki Breme, wird immerhin auch die Oberliga anvisieren. Die Dritte wird als motiviertes Team auf Kreisebene starten.

 

Carina Lübcke will mit ihrer A-Jugend unter dem blaugelben Banner der TSV Bonn ebenfalls den Sprung in die Regionalliga erreichen und dort auch eine möglichst gute Rolle spielen.

 

Der PHV hält sich aus den zuvor geschilderten Allianzen bei der C- und A-Jugend raus und sucht zumindest noch ein weiteres Jahr autark seinen sportlichen Weg.

 

Die ersten Qualifikationsrunden auf Kreisebene werden bei der weiblichen A-Jugend am Samstag, 13.04.2024, in der heimischen RingArena gespielt. Am Wochenende 20./21.04.2024 ist dann die wB1 und wB2 in Beuel-Ost gefordert, bevor voraussichtlich am Samstag, 27.04.2024 (Spielort noch unbekannt), die Mädels der wC-Jugend als Letzte in den Reigen der Relegationen einsteigen.

 

Die Bonner Handballjugend liefert also auch unmittelbar nach der Osterpause noch für genügend spannenden Gesprächsstoff. Wir freuen uns darauf, beobachten die Entwicklungen ganz genau, wünschen maximalen Erfolg und drücken die Daumen!