Das Beueler Blättchen - der Handball News Flash rrh.
Willkommen im (Handball-) Frühling !
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein: Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
(Annette von Droste-Hülshoff, 1797-1848)
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Bereits seit dem 23. März ist der Beueler Handballkalender für die Kinder und Jugendlichen der TSV auf das neue Spieljahr 2015/2016 umgeschlagen. Wurde die erste Woche noch eher zum intensiven beschnuppern in den neuen Mannschaftskonstellationen genutzt, war der Trainingsbetrieb während der Osterferien naturgemäß eher schleppend. Trotzdem waren fast alle Daheimgebliebenen fleißig und beschäftigten sich zumindest punktuell mit dem einzig wahren Osterei.
Doch damit dürfte es auch mit dem Vorgeplänkel ein Ende haben und alle Juniorenteams der TSV dürften mit dem morgigen Beginn der Schule auch in der Saisonvorbereitung wieder volle Fahrt aufnehmen. Schon bald nämlich beginnt für einige Mannschaften die mit Spannung erwartete Qualifikationsphase, in der sich zeigen wird, ob es eventuell auch in neuer Zusammensetzung für höhere Aufgaben reichen könnte.
Den Anfang in diesem Reigen darf in diesem Jahr unsere weibliche C-Jugend machen, denn schon am Sonntag, 26.04.2015, wartet in Königsdorf mit den Gastgeberinnen von der TuS, mit Schwarz-Rot Aachen und den Turnerinnen aus Nippes namhafte und motivierte Konkurrenz auf die junge Truppe der Beueler Trainerinnen Kathi Glinski und Anna Hommen.
Auch Felix Lahr und Jan Stübner wissen nur zu gut, was die männliche C-Jugend am 09. Mai im Godesberger Pennenfeld bei der BES-Vorausscheidung erwartet. Doch Bange machen, gilt nicht und so trainieren die Jungs derzeit fleißig und zielstrebig auf die erste Hürde zu.
Einen „Vernunft-Rückzieher“ machte die TSV diesmal bei der weiblichen B-Jugend und verzichtet vorzeitig auf die Qualifikation zu einer einzigen HVM-Liga. Der Kader der Trainerinnen Bekky und Helen ist zwar fein, aber leider eindeutig auch zu klein, um in einer sehr stark erwarteten Oberliga konkurrenzfähig zu sein. So buchten die Mädels bei ihren Übungsleiterinnen aktuell einen Wellness-Frühling, ohne sportliche Zukunftsängste und Aufstiegsstress. Kann doch auch mal ganz nett sein.
Anders hingegen die Situation bei den Jungs der B-Jugend mit ihrem Neutrainer, Hendrik Bahr, der zukünftig wechselweise Unterstützung von Felix und Jan aus der C erhalten wird. Hier geht es Ende April schon auf Verbandsebene in HVM-Qualifikationsgruppe III direkt so richtig zur Sache. Noch fehlt zwar ein Vertreter aus dem Oberberg, aber die drei Beueler Heimspiele im Mai sind bereits fest terminiert. Los geht die wilde Hatz auf einen Platz in der begehrten Mittelrheinliga allerdings mit einem Auswärtsspiel (25. oder 26. April) bei der stark eingeschätzten HSG Rösrath/Forsbach.
Frech für die neu gegründete und hoch attraktive Nordrheinliga (Zusammenschluss der Verbände Mittelrhein und Niederrhein) hat unsere männliche A-Jugend gemeldet und wurde vom HVM aufgrund ihrer guten Vorleistungen der letzten Jahre auch prompt für das entscheidende Relegationsturnier am 06. und 07. Juni „gesetzt“. Dort werden sich dann alle Qualifikations-Gruppensieger mit den Beueler Jungs von Coach David Röhrig um die begehrten Eintrittstickets zur neuen Eliteliga, unterhalb der JBLH mA , balgen. Bleibt also noch genügend Zeit für eine gründliche Vorbereitung, die sich das A-Team mit ambitionierten Vorbereitungsspielen vertreiben wird. Einen ersten Fingerzeig wird das Testspiel am kommenden Samstag gegen die HSG Rheinbach/Wormersdorf geben.
In der vergangenen Woche gab es dann tatsächlich auch ein Lebenszeichen vom Deutschen Handballbund in Sachen Qualifikation zur weiblichen A-Jugendbundesliga (JBLH) 2015/2016. Der schwierige Weg dorthin führt diesmal über die regionalen Landesverbände, was für die Beueler Mädchen im Klartext die ambitionierten Vertreter aus Westfalen und dem Niederrhein sein werden. Drei knackige Wochenenden, Ende Mai und Anfang Juni, werden über das sportliche Wohl oder Wehe entscheiden, wobei sich die TSV-Fans am 31. Mai vermutlich auf einen Heimauftritt unserer Mädels freuen dürfen. Bis dahin sind hoffentlich auch die Reihen der Spielerinnen wieder ein bisschen dichter besetzt, denn neben Paula plagen sich aktuell auch noch Nina und Julia mit Verletzungen herum.
Ob unsere „Lütten“ von der E1 und D1 ebenfalls schon in eine BES-Qualifikationsrunde müssen, um die beiderseits fest anvisierte, leistungsstarke Kreisliga zu erreichen, steht derzeit noch in den Sternen. In jedem Fall sind beide Teams aber „so was“ von bereit und schon jetzt ultra-frittenfettheiss.
Genügend gute Gründe also, um den Handball-Frühling ab sofort mit Karacho anzugehen, denn wie wusste es schon die gute alte „Handball-Annette“ verzückt auszudrücken?
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Ach ja, vorher müssen allerdings noch die HVM-Erwachsenen rechtsrheinisch ihr erfolgreiches Spieljahr 14/15 endgültig zu den Akten legen. Der vorletzte Schlussakkord …
HVM-VL: TSV 2. Frauen – HSV Bocklemünd 28:24 (14:12)
Das war der wasserdichte Verbandsliga-Klassenerhalt - Glückwunsch, meine Damen! Da darf man auch einmal ehrenvoll Respekt zollen, gerade dann, wenn man bedenkt, dass unsere Frauenreserve vor etwas weniger als einem Jahr im erweiterten Aufstieg nur mit Verbandsgnade als Voll-Landesligist eine Etage höher eingeladen wurde. So hatte - fast logisch - anfangs nicht nur Neutrainer Lukas Tack große Anpassungsschwierigkeiten in der schon recht anspruchsvollen Liga. Dazu kamen gerade in der Anfangsphase des Spieljahres schwere Verletzungen von extrem wichtigen Leistungsträgerinnen hinzu. Doch nach und nach akklimatisierten sich Glinski & Co in der Verbandsliga Mittelrhein. Gerade in den wichtigen Spielen der Rückrunde waren die Tack-Schützlinge dann hellwach und kreuzgefährlich - so auch gestern. Wobei das gestrige Spiel gegen den ebenfalls bereits gesicherten HSV als Spiegelbild von so vielen Partien der „Zweiten“ hätte herhalten können. Anfangs holprig, mit später allerdings auch sehr guten Phasen in Durchgang eins. Nach dem Seitenwechsel dann bei einer schnellen 5-Tore-Führung nahe an der Vorentscheidung, um dann aber zwischen der 45. und 50. Minute völlig unverständlich bis zum Unentschieden wieder richtig einzubrechen. Dagegen ist eine launische Diva ein Charakterweib! Doch gestern setzte sich in den letzten 10 Heimminuten glücklicherweise wieder die gute Leistungsseite der Beueler Mädchen durch. Den entscheidenden Kick dazu gab inder bedrohlichen Phase ein famos abgewehrter Siebenmeterstrafwurf von Torfrau Najet Abdul Karim – Monstersave! In diesem Zusammenhang ist es aber ganz sicher auch einmal erwähnenswert, dass sich gerade auch bei unserer Reserve (und eben nicht nur beim Oberligateam) das Modell mit den voll in den Seniorenbereich integrierten A-Jugendspielerinnen bezahlt gemacht hat. Denn nicht ganz zufällig machte Juniorenspielerin Ronja Rüdebusch den vorentscheidenden Treffer zum 26:24. Die gefährliche Halbrechte war über die gesamte Spielzeit die deutlich torgefährlichste Beueler Angreiferin und von der Bocklemünder Verteidigungsreihe nie ganz auszuschalten. Außerdem setzte gestern auch Juniorin Hanna Wilhelms sehr wichtige Akzente. Die junge Allrounderin kommt nach langer Verletzungspause immer besser „in die Gänge“, stabilisierte die Deckungsmitte der TSV entscheidend und konnte außerdem vier eminent wichtige Treffer zum Sieg beisteuern. Den Beueler Küken stand in der Offensive insbesondere Teamseniorin, Sassi Pott, mit wertvollen Treffern äußerst hilfreich zur Seite. Am Ende stand zwar ein glanzloser Sieg, aber dafür wichtige, entscheidende Pluspunkte. Damit darf also auch das vierte TSV-Seniorenteam auf Verbandsebene weiterhin in der gleichen Spielklasse für die Saison 2015/2016 planen. Respekt, richtig guter Job !!!
HV-LL: ASV Schwarz-Rot Aachen II – TSV 2. Männer 30:30 (15:12)
Besonders die Dollendorfer Nachbarschaft dürfte der unermüdliche Kampfgeist der Beueler Männerreserve gefreut haben, bleibt dem TuS doch mit dem 30:30-Remis der Schwarz-Roten die durchaus realistische Chance, am letzten Spieltag den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Zwischenzeitlich sah das allerdings gar nicht so gut aus, denn die Beueler taten sich in der harzfreien Zone erwartungsgemäß sehr schwer. Das es dann aber im vorletzten Spiel der aktuellen „TSV-Verpuppungsphase“, weg vom scheidenden Coach Ali Salihu hin zum neuen Chef Jörg Niebel, doch noch zu einer letztlich gerechten Punkteteilung gelangt hat, war insbesondere dem jungen, starken, torhungrigen und heißblütigen Trio mit Sven Spyckermann, Niklas Funke und Hendrik May zu verdanken, die maßgeblich bis zur Beueler 30:29-Führung auf die Tube drückten. Im Fall von Hendrik 19 Sekunden vor Schluss leider sogar ein wenig „to hot“, denn statt Ballsicherung wollte der „sechsfach Netzer“ noch unbedingt das siebte Sahnehäubchen – leider mit negativem Konter. So bleibt der „Zweiten“ sogar noch die Chance, mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen die Kreiskollegen aus Rheinbach in der nächsten Woche einen höchst ehrenwerten 8. Landesligaplatz zu erreichen. Wohl bemerkt: erstmals seit vielen Jahren eigentlich durchgängig ohne echte Probleme!
HVM-OL: TSV 1. Frauen – HSV Frechen 22:23 (13:11)
TSV-Frauenchefin, Maren Walgenbach und der Beueler Trainer, David Röhrig, beeilten sich gemeinsam, noch vor der üblichen Spielnachbetrachtung dem neuen Mittelrheinmeister HSV Frechen zum verdienten Titelgewinn zu gratulieren und dem HSV mit ihrem Coach Horst Spickermann an der Spitze ganz viel Fortune in den beiden Aufstiegsspielen gegen die Düsseldorfer Fortuna zu wünschen. Gestern aber hatte der Champion den Sieg an der Beueler Ringstraße nicht so wirklich verdient, denn neben dem 0:2 und dem 2:3 lagen die Frechenerinnen nur noch ein einziges Mal in Führung: nämlich entscheidend beim 22:23. In der übrigen Spielzeit dominierte der aufopferungsvoll kämpfende TSV-Rumpfkader, der doch arg unter der gerade im Rückraum sehr ausgedünnten Spielerdecke litt. Doch mit ihrer offensiven 3:2:1-Deckung und nimmer müdem Kampfgeist brachten die Beueler Mädchen den HSV erneut, wie schon im Hinspiel, mächtig ins Schwitzen. Doch das auch der Meister nicht nur über individuelle Klasse, sondern auch über taktisches Geschick verfügt, zeigte Frechen unmittelbar nach dem Seitenwechsel, als man mit einer auch deutlich offensiver ausgerichteten Defensive das Heimteam zwischenzeitlich ebenso in Verlegenheit brachte. Am Ende waren es halt die größere Erfahrung und ein Tick mehr an Cleverness, die den Ausschlag zu Gunsten des Ligaspitzenteams gaben. Neben den eingangs schon erwähnten Glückwünschen waren Walgenbach und Röhrig aber uniso stolz auf die gezeigten Leistungen ihrer Beueler Mädchen – Ahu!
HVM-OL: SSV Nümbrecht-Handball – TSV 1. Männer 22:17 (12:9)
„Frühling läßt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte;
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.“
Der deutsche Lyriker Eduard Friedrich Mörike meinte 1829 vermutlich schon genau diesen Freitagnachmittag, gut 85 Jahre später „op der Schäl Sick“ zu Bonn am Rhein: Sonne, blauer Himmel, milde 23 Grad, der alte Vater Rhein, die Lust, Lebensfreude pur – heute ein König!
Kaum 24 Stunden später waren unsere Paradeherren aber bereits unmittelbar nach der Anfahrt in den heilklimatischen Oberbergischen Kurort Nümbrecht hoffnungslos mit 0:13 Pässen ins Hintertreffen geraten. Ein Schock von dem sich die Beueler Prachtkerle offenbar über die komplette Spielzeit von 60 Minuten nicht mehr erholen sollten, jedenfalls lieferten sie fast folgerichtig das mit Abstand schlechteste Saisonspiel ab oder wie es der gute Eddy Fritz nicht treffender hätte dichten können:
„So ging es fort; mir wurde immer bänger.
Jetzt sprang ich auf: zum Wein! (Anm. der Red: zum Biere)
Der war denn auch mein Retter.
- Merkt's euch, ihr tränenreichen Sänger,
Im Katzenjammer ruft man keine Götter!“