Denmark is calling !
Dronninglund 2014 – „Der Himmel über Aasa ist erleuchtet!“
Philipp Gregg Arnett (Name zur Identitätsverschleierung unwesentlich verändert, die Red.) ist unser Mann in Denmark. Das war er schon 1991, als er gemeinsam mit Bernhard Shaw und John Holliman vom Dach des Hotels Raschid in Bagdad live für CNN vom Golfkrieg im Irak berichtete. Berufsbedingt hat Arnett viele, leider zu viele Kriegsschauplätze auf dieser Welt besucht, gesehen und dabei Schreckliches erlebt. Doch nun könnte der betagte Kriegsberichterstatter in eine neue Dimension der Verwüstung vorgestoßen sein…
„Es ist einfach nur schrecklich! Bereits eine Nacht vor Abfahrt gleicht die Schlafhalle in Aasa dem größten Schlachtfeld seit Menschengedenken. Es ähnelt einem Labyrinth von verwahrlosten Schlafsäcken, überall nur leblose Klamotten, (gebrauchte?) Unterwäsche türmt sich neben Verpackungsresten auf den Gängen. Und über allem schwebt dieser Gestank von mehrfach getragenen, nasskalten Socken - grauenhaft – holt mich hier raus !“
Wird Dagmar den Sonnenbrand-Contest erwartungsgemäß gewinnen können?
Nur die Ruhe, „Arni“. Sind ja nur noch zwei läppische Tage. Außerdem ist das Beueler Begleiter-Team völlig anderer Auffassung, denn in einem gemeinsamen Blitzinterview via Satellitentelefon äußerten sich alle TSV-Betreuer auf das Höchste zufrieden mit der bisherigen Woche. Wetter, Organisation, Zusammenhalt der Jugendlichen, selbst das Essen bekommt durchgängig gute Kritiken. Soffi spricht von einem coolen Turnier, Philipp schwärmt von so noch nie gehörten Schlafgeräuschen, Flo ist begeistert vom Improvisationstalent der jugendlichen Teilnehmer, Marie war schier sprachlos vor Glück und am Ende lobt David sogar glaubhaft den ausgeprägten Ordnungssinn der gesamten Gruppe, den die Trainer allerdings auch täglich vorleben würden. Kurz: wir sollen uns keine Sorgen machen!
unbekannte Kamikaze
und
ausgeschiedener Brasilianer
Gut, dass dazu seit heute auch die sportliche Entwicklung der Blaugelben rundherum positiv war und sich wettergleich zu einem strahlend schönen Hoch entwickelt hat. Nicht weniger als vier von fünf unserer Teams erreichten nämlich die Vorschlussrunden ihrer Leistungsklassen, was bei dieser Konkurrenz wirklich aller Ehren wert ist. Toll übrigens auch, dass alle Semifinalspiele mit TSV-Beteiligung von der gesamten übrigen Meute verfolgt und (teils) frenetisch gefeiert wurde.
Beispielsweise überraschte die männliche C-Jugend am Morgen mit einem hart erkämpften 13:13-Remis gegen die bärenstarken Jungs von Kjøkkelvik IL (NOR). Nur um ein winziges Törchen verpassten es die von Philipp Kessel betreuten Buben dabei, im Halbfinale eventuell doch dem LTV Wuppertal aus dem Weg zu gehen. Denn dieser LTV erwies sich seit gestern als das absolute Schwergewicht in der B-Runde. Die tapferen TSV-Jungs verkauften sich beim 11:26 so gut es eben ging, waren aber letztlich völlig chancenlos. Trotzdem darf die „C“ mit der Gewissheit nach Hause fahren, durchgängig ein richtig starkes Turnier gespielt zu haben.
Ausgerechnet die männliche B-Jugend verpasste leider das anvisierte Halbfinale. Zunächst hatte es bei lockeren 23:2 (!) Sieg gegen den PSV Recklinghausen noch richtig gut ausgesehen, dann aber spielte der Schiedsrichter im entscheidenden Gruppenspiel gegen die Dänen von Klokkerholm IF beim 5:10 eine unrühmliche Rolle, womit nicht nur der direkte Sprung in die Vorschlussrunde verbaut war, sondern um winzige zwei Treffer auch noch der Umweg als bester Gruppenzweiter. Dumm gelaufen, denn damit war das letzte sportliche Kapitel für die B-Jungs bereits am frühen Freitag geschrieben.
Ruut un Wieß, wie ...
Völlig überraschend hingegen konnten die Mädels der weiblichen B-Jugend unter die besten vier Teams der B-Runde vorstoßen. Dafür hatten Anne, Leoni, Tanya & Co. am frühen Freitagmorgen fast schon sensationell die starken Mädels von Nordbygda Håndball (NOR) mit 14:11 aus dem Turnier gekickt. In der Vorschlussrunde am Nachmittag warteten dann die Nordischen Kolleginnen von Løv-Ham Håndball auf unsere jungen Damen, denen sie bereits im aller ersten Turnierspiel am Dienstag klar mit 3:14 unterlegen waren. Nicht zu Unrecht, wie sich auch beim ebenso deutlichen 7:20 heraus stellte. Dennoch auch für und von der weiblichen B ein senkrechter Daumen in die Höhe!
Wie konnte die Menschheit je ohne Tape überleben?
Dieser beurteilende Daumen dürfte sich bei der männlichen A-Jugend rein sportlich gesehen in der Waagrechten befinden. Denn mit einem wahren Feuerwerk beim 24:2-Kantersieg gegen Team-Lejre Håndbold (NOR) katapultierten sich auch die Jungs von David Röhrig noch überraschend ins B-Semifinale. Hier galt das A-Team aufgrund ihres 10:8-Vorrundensieges gegen die Gastgeber von Dronninglund IF sogar als leichter Favorit. Pustekuchen, denn die Dänen hatten ihre Lektion gelernt und drehten den Spieß beim 7:10 aus Beueler Sicht leider grundlegend herum.
Warm Up for Semifinal
Der Stachel der Enttäuschung, aufgrund der völlig unnötigen 9:11 Niederlage vom Vortage gegen die Norwegerinnen von Kjøkkelvik IL, saß bei Carina, Lara, Leo & Co. offensichtlich noch sehr tief. Büßen mussten dafür insbesondere die beiden letzten Hauptrundengegner an diesem Freitag. Zunächst ließ die TSV beim 13:8 den stark eingeschätzten Schwedinnen von LIF Lindesberg keinerlei Möglichkeiten, dann hatten beim 16:7 pro TSV auch die Sachsen von der TSG 1861 Taucha nicht den Hauch einer Chance. Im Halbfinale rührten unsere Bundesligamädels dann feinsten Beueler Handballbeton an und Julia und ihre Vorderleute gestattete dem Dänischen Topteam von Åstrup/Hammelev gerade einmal vier läppische Treffer. Da reichen dann auch schon einmal lediglich neun eigene Tore zu einem klaren Sieg und dem Einzug ins Endspiel um den Dronninglund Cup 2014 der weiblichen A-Jugend. Gegner der TSV wird dort zum (hoffentlich) krönenden Abschluss am Samstagmittag (Anwurf 12:30 h Ortszeit) – na, wer wohl sein? Richtig, Kjøkkelvik IL aus Norway…
Arni live from Hotel Aasa, Dronninglund – coming soon