Die fabulöse TSV-Handball-Herbstferienfreizeit
MITTWOCH - Eintrag ins goldene Buch des Bürgermeisters
Das glaubt Ihr nicht? Pah, Ihr Ahnungslosen. Heute gab es Heimatkunde in rechtsrheinischer Reinkultur. Eine (anstrengende?) Wanderung führte die TSV-Kinder durch eine Zeitschleuse zurück ins späte 18. Jahrhundert und trafen dabei niemand anderen, als Leonard Stroof höchstpersönlich, den ersten Bürgermeister der 1808 gegründeten Gemeinde Vilich, der späteren Stadt Beuel.
Aber der Reihe nach, denn Handball stand selbstverständlich auch wieder auf der umfangreichen "to do Liste" am Mittwoch. Röhrig's heutige Aufgabenstellung hatte unter der Leitung von Philip Kessel die Vorzüge und Variationen von Doppelpässen auf den sportlichen Stundenplan gesetzt. Hörte sich vorher einfacher an, als die Praxis nachher tatsächlich war. Aber alle Kids gaben sich bei Philipp und seinen nicht minder engagierten Co-Trainerinnen Annette und Carina große, große Mühe und beim obligatorischen Abschlussspielchen sollen auch tatsächlich einige Tore nach den einstudierten Trainingsinhalten gefallen sein. Klasse Job, Ihr drei!
Aber, unsere junge TSV-Tagestrainer-Crew wird es sicher locker verzeihen, das sie heuer glasklar von einer wunderbaren Rentnerband rrh. in den Schatten gestellt - oder drücken wir es besser aus - gespielt wurde. Doch ohne Schweiß, kein Preis lautete die Devise auch bei dieser geschichtsträchtigen Outdoor-Veranstaltung. So mussten die jungen Teilnehmer zunächst am Rhein entlang fast durch den gesamten Stroof`schen Regierungsbezirk wandern, nämlich vom Fuße des Siebengebirges bis nahe heran an die Siegmündung, um endlich das historische Bürgermeisterhaus in Vilich zu erreichen.
Dort erwartete sie gleich ein ganzes Quartett vom Träger, nämlich vom Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch e.V. Namentlich die Hobbyhistoriker Martin Gustorff (81!), Dieter Halm und Willi Becker (70) als Vorsitzender des örtlichen Bürgervereins. Die unzweifelhafte Hauptrolle aber nahm Hans-Paul Müller (71) ein, der in unnachahmlicher Art und Weise für die Beueler Pänz den „Stroof“ mimte („Du bist aber alt…“).
Nach einer Stärkung, der Jahreszeit entsprechend mit Weckmann und heißem Kakao, war das Eis zwischen den Generationen schnell geschmolzen und die Kinder durften den Herrn Bürgermeister fortan sogar vertrauensvoll Leo rufen.
In einer super interessanten, launig-lustigen und somit unterhaltsamen Geschichtsstunde erfuhren die jungen TSV-Handballer eine ganze Menge über die berühmte Heilige St. Adelheid, über Napoleons Reich, über das rund 500 Jahre alter Gemäuer, die ungewöhnlichen Wohn- und Lebensgewohnheiten vor rund 200 Jahren, das Leben, Wirken und die Aufgaben eines Bürgermeisters um 1800, die 3 Stroof-Frauen und die dazugehörigen stolzen 14 Kinder und sogar wie man einen echten Pinkelpott zielgerichtet entsorgt hat. Zudem wurde den blutjungen Freizeit-Teilnehmern noch eine sehr große Ehre zuteil, denn zum Abschluss durften sich unsere Pänz alle in Leos extra für diesen Anlass aufgeklapptes „Goldene Bürgermeisterbuch“ eintragen.
Danke an die „Fab Four“ vom Denkmal- und Geschichtsverein für die einmalige und kindergerechte Führung – super gemacht! Danke an Martin, Dieter, Willi und natürlich ganz besonders an Leo, dem ehrenwerten 1. Bürgermeister der Gemeinde derer zu Vilich. Ganz großer Sport, Jungs – und das auf historischem Rechtsrheinischem Boden !!!