The day after party
TSV gewinnt Wiesengaudi mit F-, E- und C-Jugend
Es war in der Tat ein bemerkenswert spärliches Beueler Werferprogramm, das da am vergangenen Wochenende passend zum eher lauen Sommerstart absolviert wurde. Die blaugelbe Handballabteilung schien irgendwie kollektiv unter Kopfschmerzen zu leiden oder noch geschlossen im Bann der intensiven Feierlichkeiten vom Samstag zu stehen. Vermutlich lag die gebremste Aktivität aber auch am gemeinsamen Urlaubsantritt einiger Mitglieder des TSV-Trainerstabes.
Trotzdem: das kleine Restspielprogramm ist selbstverständlich einige veröffentlichungswürdigende Zeilen wert, auch wenn sich dahinter diesmal eben nicht die ganz großen Handball-Championate verbergen. Doch gerade beispielsweise das schnuckelige Sportfest "am Bockerother Erdbeerberg" hat seinen ganz speziellen Charme und ist sicher das familiärste Turnier weit und breit in der Umgebung. Keine Umkleidekabinen, geschweige denn Duschen, kein Unterschlupf vor Regenschauern, die Courts ein wenig "holprig hoch geschnitten" und wenn dann noch einmal ein Wurf kräftig am Ziel vorbei geht, dauert die Suche talwärts nach dem verirrten Geschoss auch gerne mal ein Stündchen zwischendrin. Trotzdem erhält das Turnier der "Appelsinefunke" Jahr für Jahr die inoffizielle Wohlfühlnote "eins".
Auch sportlich genossen es gerade unsere beiden E-Jugendteams, dass sie endlich einmal nicht dem starken Godesberger TV begegneten. Denn mit dem GTV kreuzten unsere bislang so experimentierfreudigen Kids in ihrem Vorbereitungsfrühjahr bereits mehrfach die Klinge und zogen stets (wenn auch teilweise knapp) den Kürzeren. Womit dann aber durchaus schon die Schlussfolgerung erlaubt ist, dass der Godesberger Nachwuchs in der kommenden Punktrunde sicher als ein ernsthafter Meisterkandidat in dieser Altersklasse gelten dürfte. Oder andersherum: auch unsere mittlerweile auf satte drei Teams angewachsene E-Jugend-Equipe dürfte in der Spielrunde 13/14 eine durchaus gute Rolle in hiesigen Gefilden ausfüllen. Das unterstrich auch der winzige Leistungstest "op de Hüh". Dem Spaßduell gegen die eigene Zweitvertretung ließ die von Annette Büllesbach und Lukas Winterscheid interimsweise prächtig betreute E1 dann einen klaren Sieg gegen den amtierenden BES-Meister HSV folgen und der Turniersieg wurde abschließend mit einem zwar knappen, aber nicht unverdienten Erfolg gegen den fast ebenbürtigen TuS Erkrath erkämpft. Ein schöner Erfolg, der aber nicht zu hoch bewertet werden darf und dennoch sehr, sehr gut tat.
Ähnlich souverän setzten sich die Beueler C1-Jungen gegen das überschaubare Teilnehmerfeld in Bockeroth durch, was man angesichts der Klassenzugehörigkeit allerdings auch durchaus erwarten durfte. In Abwesenheit von Chefcoach Florian Benninghoff-Lühl war dann auch das illustre Interimstrainerpaar, bestehend aus den HSV-/TSV-Legenden Benno Gerhartz und Jürgen Reiss, an der Seitenlinie die eigentliche Beueler Attraktion. Für die überraschend positiven sportlichen Akzente aus blaugelber Sicht, sorgte dann schon eher die C2-Vertretung, die vom "Chef de Mission rrh", Philipp Kessel, höchstpersönlich betreut wurde. Die TSV-Verbandsligareserve hielt im Bruderduell lange fast gleichwertig mit, spielte auch gegen die starke Zweite der HSG Siebengebirge beherzt auf und krönte die gute Spielrunde mit einem schönen Abschlusserfolg gegen den HSV Bockeroth. Besonders bemerkenswert dabei auch das Comeback von Torhüter Adrian Stiller, der nach über zwei Jahren den Weg zurück zu seinem Lieblingssport gefunden zu haben scheint.
Die F-Jugendtrainer, Carina Senel und Julius Arnold, hatten beim sehr gut besuchten Turnier der SG Ollheim-Straßfeld gemeinsam entschieden, ihr Aufgebot in zwei etwa gleich starke Teams aufzuteilen. Diese durchaus sinnvolle Lösung findet allerdings eher selten die Zustimmung der jungen Akteure. Das negative Meinungsbild der blaugelben Racker konnte auch die Tatsache nicht besänftigen, dass fast alle TSV-Spiele im Trend durchaus positiv gestaltet werden konnten. Richtig Kritik der jungen Beueler Aktiven hagelte es dann aber bei der Preisverleihung, denn die in Straßfeld obligatorische und liebgewonnene süße Eiswaffel für jeden Minihandballer, stammte diesmal doch unverschämter Weise nicht (wie in den Vorjahren) vom erstklassigen Verkaufswagen des Swisttaler Eiscafés Amorini (O.K., damals reichte die Menschenschlange nicht selten durch das gesamte Dorf, was einen Rückstau bis zur B56 verursachte und wodurch so mancher Turnieraufenthalt von Familien locker um mehr als eine Stunde verlängert wurde), sondern war vom Veranstalter kühn durch ein TK-Fertigprodukt ersetzt worden. "Frechheit, Skandal, Unverschämtheit – solch eine Bauernfängerei kann man sich doch nicht mit alten Beueler Turnier-Veteranen der F-Jugend erlauben …"