Blau und Gelb Ende Februar 2013
Sissi - Schicksalsspiele eines Vereins
Alles oder nichts , Zitterspiel, Lokalrivalität, Derby, 4 bis 6-Pukte Spiel, letzte Chance, Tage der Entscheidung, Traum oder Albtraum, Finale, Angst- oder Lieblingsgegner, Sein oder Nichtsein, historische Schlachten, K.O.-Spiele, Existenzkampf, überlebenswichtig, Sekt oder Selters, Abstiegsgespenst, alles entscheidend, zukunftsweisend, Partien auf Leben und Tod.
Die Liste der martialischen und apokalyptischen Prophezeiungen für wichtige Sportbegegnungen auf lokaler Ebene wirkt auf den ahnungslosen Laien nicht selten Furcht einflößend, duster, grimmig aggressiv und immer höchst kriegerisch. Bis zu einem gewissen Punkt machen wir dieses Spielchen ja auch mit und beerdigen daher gelegentlich auch schon einmal die eigene Lieblingsmannschaft auf dem imaginären Cyberfriedhof mit einem kräftigen Augenzwinkern in einem schneeweißen Sarg. Doch eigentlich lassen sich alle oben aufgeführten reißerischen Beschreibungen dieser Art viel trefflicher in der großen, realen „B-Kategorie“ zusammenfassen: nämlich „B“, wie Bullshit !!!
Denn die Beueler Handballwelt war und ist nicht abhängig von Teilergebnissen und wird sich garantiert auch bei einem oder gar mehreren TSV-Abstiegen kugelrund und quietschfidel weiterdrehen. Zwar sicher mit einem Tränchen im Knopfloch, aber trotzdem unaufgeregt und zielstrebig. Vielleicht hatte ja das Deutsche Europa League Fußball-Quartett mit Gladbach, Hannover, Leverkusen und Stuttgart am Donnerstagabend existenzielle Not, aus der sich am Ende bekanntlich nur der Schwäbische VfB befreien konnte, im rechtsrheinischen Beuel hingegen weiß man auch mit einem möglichen Misserfolg vernünftig umzugehen. Natürlich würden Scheler und seine Mannen auch in der nächsten Saison gerne in der Oberliga spielen und selbstverständlich werden Bockis Jungs weiter mit Macht versuchen, die Landesliga zu erhalten. Und zugegeben, wir versuchen immer unseren Status Quo als Verein zu verbessern oder und mit allem was wir haben, zu verteidigen – glasklar - ist ja schließlich im Sinne des Mannschaftssports. Aber trotzdem, hysterisches Tabula Rasa oder andere öffentlichkeitswirksame Reflexe sind nicht unser Ding. Vielleicht sind wir da auch zu blöd für und gelten in der „Branche“ lieber weiterhin als weltfremd und versponnen.
Letzte Saison leckerste Puffbrause aus dem prickelnden Partybrunnen, heuer halt öfter mal ein stilles, lauwarmes Mineralwasser.
In diesem Sinne - hin zur Berichterstattung der vermutlich „ultimativ wichtigsten Handballspiele der Vereinsgeschichte auf Gedeih und Verderb“…
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TSV F-Jugend gegen Euskirchen und Troisdorf
Leider blieben unsere Kinder an diesem Wochenende beschäftigungslos, dabei lagen schon die Zusagen von 15 rechtsrheinischen Pänz vor. Doch der Spielpartner von der HSG EU hatte seine F-Jugend bereits im Laufe der Saison zu Gunsten der eigenen E3 abgemeldet und bei den Troisdorfer Kindern hat der berüchtigte Grippevirus gewütet. So blieb dem TSV-Trainerteam nichts anderes übrig, als die hibbelige Meute, bestehend aus satten 24 Pänz, beim Samstagtraining halt ordentlich müde zu scheuchen.
Godesberger TV II – TSV E2 26:6 (13:4)
Am Sonntagmorgen haben wir deutlich vor Augen geführt bekommen, das der Godesberger TV im E-Jugendbereich derzeit einen deutlichen Schritt voraus ist. Das war für die beiden TSV-Teams vorhersehbar und trotzdem wurden die beiden Spiele tapfer abgespult, wobei als erstes die E2 ihre Lektion lernen musste. Die steckten nie auf und hatten in Keeper Anton ihren ritterlichsten Spieler.
Godesberger TV – TSV E1 28:11 (14:6)
Teil II der Godesberger Stärkendemonstration erfuhr gleich anschließend unsere E1, wobei sich TSV-Trainer Flo B-L (vielleicht noch ein wenig beseelt vom Vorabend?) gar nicht mal so unzufrieden mit den Leistungen seiner Schützlinge zeigte. Natürlich bekamen auch hier die Beueler Schlussleute Kilian und Jakob ein Sonderlob für Tapferkeit und gute Leistungen, aber auch Henri Greitens zeigte wiederum, das im nächsten Jahr wieder mit einer weiter regenerierten Beueler E-Jugend zu rechnen sein dürfte.
SpVgg Lülsdorf-Ranzel – TSV D2 9:10 (6:6)
Laut Auskunft von TSV-Trainer Philipp Kessel erneut eine grottenschlechte Leistung unserer D2, die sich mit den beiden letzten Leistungen wirklich gründlich die Favoritenrolle vom Leibe gestottert hat. Einzig der gute Außenspieler Simon Herr und Kreisspielerin Luzie Hagedorn verdienten sich eine befriedigende Note. Somit gilt die Poppelsdorfer Zweitvertretung am kommenden Sonntagmorgen als erster Anwärter auf den Kreisklassengruppensieg.
Godesberger TV – TSV D1 13:13 (5:8)
Und auch die D1 konnte die rechtsrheinische Ehre in Godesberg am Sonntag nicht wirklich wieder herstellen. Ein „Murksspiel“ von A bis Z, bei dem auch das Fehlen von Thomas Behr und Daniel Reiss nicht als Entschuldigung gelten darf. Die Abwehr stand beim Tabellenletzten noch halbwegs gut, der Angriff stotterte dagegen wie ein alter Trabbi. Am Ende waren Jochen und seine Kinder noch froh, zumindest einen Zähler über den Rhein gerettet zu haben.
TSV Bayer 04 Leverkusen – TSV wC 33:14 (13:7)
Kein gutes Pflaster für die Bonner TSV im rechtsrheinischen Kölner Vorort an diesem Samstag. Ohne ihre „LLL“ = Leistungsträgerinnen Lea und Lena glich das Auswärtsspiel unserer C-Mädels beim Champion Leverkusen, dem wir hiermit ganz artig zur verdienten Verbandsligameisterschaft gratulieren, auch von vornherein einem kleinen Himmelfahrtskommando. Dennoch hielten sich das Team unseres Trainertrios Anna, Helen und Pia im ersten Durchgang recht wacker, waren dann aber dem Schaulaufen des Meisters im zweiten Spielabschnitt doch relativ hilflos ausgeliefert. Macht überhaupt nichts. Die TSV ist hochzufrieden über eine prima HVM-Saison, die mit einem mehr als ehrenvollen 5. Tabellenplatz abgeschlossen wurde. Richtig gut gemacht, Mädels!
HGV Hürth-Gleuel – TSV wB 19:21 (12:9)
Tja, wenn man immer von der Generalprobe auf die Premiere zurück schließen könnte, dann hätten unsere Mädels nach diesem Freitagspiel die Punkte für Sonntag besser kampflos vorab ins Oberbergische schicken können. Allerdings wurde das Nachholspiel in Hürth bei der engagierten HGV auch mit erheblich reduzierter Personaldecke bestritten, so saß neben Trainer David mit der lieben Franzi nur ein einziges Mädchen als Wechselspielerin und auch die acht Aufrechten hüstelten sich so durch die Partie. Mit einer prima offensiven Deckung lagen die Gastgeberinnen zum Seitenwechsel völlig verdient in Front. Doch die TSV-Notbesetzung kämpfte sich nach dem hustenlösenden Halbzeittee energisch ins Spiel zurück. Insbesondere Kreisspielerin Nessy Frings wollte mit Macht als Tabellenführerin ins sonntägliche Spitzenspiel gehen und kämpfte eindrucksvoll, wie erfolgreich für dieses Ziel. Den entscheidenden, siegbringenden 21. Treffer erzielte allerdings (auch nicht ganz zufällig) die ebenfalls gut agierende Steffi Glinski. Die spannendste Frage nach der engen Partie lautete unisono, was kann Mannschaftarzt - „Dr. Bob“ - bis zum Sonntag noch bewirken ???
TSV wB – JSG Nümbrecht/Oberwiehl 14:14 (8:9)
Ein Defensivfeuerwerk für Taktikfans zweier Teams, die sich tatsächlich aus dem Effeff kennen und somit auf absoluter Augenhöhe begegnen. „Dr. Bob“ hatte leider für dieses absolute Spitzenspiel Vanessa Loesdau und Lea Röhrig nicht gesund zaubern können, dafür war zum Glück Valerie Hüser wieder fit und die spielte bei den wenigen erfolgreichen Angriffsaktionen fast immer die Beueler Hauptrolle. Ansonsten war es ein zähes Ringen um jedes einzelne Tor – hüben wie drüben. Kein Wunder also, das auch die beiden Torfrauen jeweils eine sehr solide Partie zeigten und zum wichtigen Rückhalt ihrer Teams wurden. Der JSG gehörte über weite Phasen der erste Spielabschnitt, dafür kam die TSV nach dem Seitenwechsel wesentlich wacher aus der Kabine. Am Ende stand ein unter dem Strich verdientes Remis zum Abschluss der Oberligapunktrunde, womit unsere Mädels als Erster und damit unbesiegt in die HVM-Play-Offs einziehen. Das einzige und damit entscheidende Halbfinalspiel findet am kommenden Samstag um 15:30 Uhr in der Beueler Ringarena statt. Gegner wird dann der Tabellenvierte vom TV Birkesdorf sein, gegen den unsere B-Jugend kürzlich ebenfalls nur ein Remis erreicht hatte.
TSV mB – HSG Würselen 26:28 (12:15)
Auch die HVM-Verbandsliga biegt unweigerlich auf die Ziellinie. Gegen das insbesondere körperlich unglaublich starke Spitzenteam der HSG machten unsere Jungs im drittletzten Saisonspiel eine gute Partie. Maßgeblich mitverantwortlich dafür war auch das für diese Spielzeit ja schon beschäftigungslose C-Jugendtrio mit Niklas Dubbelmann, Franz Krohn und Karim El Gharbi. Dabei überraschte besonders, wie gut es in dieser zusammengewürfelten Aufstellung auch spielerisch funktionierte. Sicher ein positiver Nebeneffekt der ähnlichen Trainingskonzepte innerhalb der TSV. Die Beueler Burschen waren über die volle Spieldistanz ein ebenbürtiger Gegner, stellten mehrfach den direkten Ergebnisanschluss her und verpassten leider dennoch knapp eine zählbare Überraschung. Stärkste Spieler auf Seiten der TSV war Niklas Schurz als erfolgreichster Torschütze und der besonders im zweiten Spielabschnitt immens fleissige Pat Müller.
TSV 4. Männer – SC Kall II 28:27 (13:15)
Ein eher gruseliges Spiel, das seiner Spielklasse alle Ehre machte, so die bekannt kritische fachliche Einschätzung von Abteilungschef Flory, der seine jährliche Stippvisite bei der „Vierten“, dem Pleiser Spektakel (auch wetterbedingt) vorzog. Vielleicht hing die nicht so tolle Heimleistung der TSV aber auch mit dem frühen Ausscheiden seiner beiden Leistungsträger Schorsch Tils (3. Spielminute) wegen Verletzung und Jörg Niebel (30.) wegen Landesligaverpflichtungen zusammen. Trotzdem springt ein guter Lasagne-Gaul nicht höher als gebraucht und so lag der sehr bemühte KSC sage und schreibe 55 Spielminuten in Front, um am Ende doch noch den ultimativen „Karnickel-Fangschlag“ von Winterscheid`s Mannen zu kassieren. Jochen Sandenbusch schnürte mit dem 28. Beueler Treffer den blaugelben Sack unwiderruflich zu.
TSV 3. Frauen – HV Erftstadt 34:27 (18:13)
Das nennt man dann wohl vereinsinternes Teamwork aus dem Bilderbuch. Noch am Freitagabend stand Coach Markus Müller mit lediglich 5 Spielerinnen ohne Torhüterin sogar ganz kurz vor einer Spielabsage. Doch zum Glück konnte ja Mäxchen Lesch noch mit einigen Juniorinnen aus seiner Zweitvertretung aushelfen – Volltreffer! Insbesondere Hannah Kottmann zeigte, dass sie zu den ultimativ Besten der Liga gehört und bildete gemeinsam mit Shooterin Linda Stockmeyer ein jederzeit brandgefährliches Rückraumduo, das vom HVE nie unter Kontrolle gebracht wurde. Die dritte Matchwinnerin auf Seiten der TSV war ohne Zweifel die mutige sonstige Feldspielerin, Maria Usczeck, die den Gästen von der Erft mit ihrem Bombenspiel auf ungewohnter Torhüterposition maßgeblich den Zahn zog und damit vermutlich auch aller still gehüteten Ambitionen beraubte. Damit leistete die „Dritte“ den blaugelben Schwestern an diesem Kreisligaspieltag die perfekte Rückendeckung, die ja vielleicht, vielleicht noch ganz wichtig werden könnte.
HV Erftstadt – TSV 3. Männer 20:21 (9:12)
Die „Dritte“ wider Erwarten bei der Latenightshow am Sonntagabend doch in recht guter Besetzung. So wollte beispielsweise der aus dem Oberligakader frei gespielte Lukas Tack ein paar wertvolle Einsatzminuten sammeln. Trotzdem wollte es im Angriff nicht so Recht funktionieren, eine zähe Angelegenheit auf beiden Seiten, wobei die TSV eigentlich jederzeit leichte Feldvorteile für sich verbuchen konnte. Doch nach einer passablen ersten Beueler Halbzeit, spielte sich der HVE nach dem Seitenwechsel mit großem kämpferischem Einsatz auf Augenhöhe. Die Entscheidung dann in einer dramatischen Schlussminute. Die TSV verschafft sich in Überzahl den Ball, hektische rechtsrheinische Betriebsamkeit, doch bevor irgendein Schnellschuss erfolgt, zieht Coach Rudi Aubermann clever und beruhigend die Grüne Karte. Glasklare Direktive: Punkt reicht, es wird bis zur letzten Sekunde ausgespielt. Doch man kennt das ja, einmal im Leben der Handballheld sein. Nicht so bei unserer „Dritten“, die hören genau hin. Eine Ewigkeit von 40 Sekunden Ballbesitz und erst 5 Sekunden vor Ultimo bietet sich Rechtsaußen Peter Bonn-Beul die finale Wurfchance: feines Heberchen, Torwart im off - und – oh Schreck, Latte! Doch das Spielgerät „verirrt sich zielgerichtet“ auf die gegenüber liegende Linksaußenposition genau in die Arme von – sicher könnt ihr es schon erahnen – Julius Arnold. 2 Sekunden – brachialer Nachwurf - Tor - Spiel aus - Nikolaus.
TSV 2. Frauen – SG Ollheim-Straßfeld II 25:20 (10:8)
Und am Sonntag das ganze Spielchen noch einmal retour. Diesmal wurde Linda aus der Dritten befördert. Ergebnis: Stockmeyer und Kottmann bombten auch in diesem für die TSV so wichtigen Spiel nach Herzenslust und somit entscheidend. Allerdings war es besonders in der Anfangsphase eine zähe Angelegenheit und Najet im Beueler Tor hatte sehr viel mehr Mühe, als ihr lieb war. Vier dicke Paraden, darunter zwei gehaltene Siebenmeter, beließen die TSV aber trotzdem auf Kurs. Energische Einzelaktionen von Anna und Außenspielerin Helen sorgten dann nach rund 20 Minuten für die erste Zwei-Toreführung. Doch auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein hartes Stück Arbeit und nichts für Handballästheten. Die blaugelbe Führung wurde nur sehr zögerlich unter maßgeblicher Beteiligung der eingangs schon erwähnten Protagonistinnen ausgebaut. Die letzte etwas brenzligere Phase bügelte dann die eingewechselte „Nudel“ Spyckermann im Beueler Tor aus. Siebenmeter plus zusätzlich den verhängten Widderholungsstrafwurf gehalten und fertig war ein glanzloser Arbeitssieg der TSV.
HSG Niederpleis / St. Augustin II – TSV 2. Männer 31:27 (14:17)
Die Beueler Zweite zeigte bei der guten Oberligareserve der HSG Niederpleis-Augustin über weite Strecken ein recht gutes Spiel. Völlig unaufgeregt erspielte sich Bockis Team manchmal zwar etwas behäbig einige wenige Torchancen, die dann aber zielstrebig verwertet wurden. Insbesondere Jost Hohage nutzte seine Siebenmeter während der gesamten Partie mit stoischer Ruhe zu stolzen 100%. Und auch auf der Torhüterposition machte sich der neue „Mr. Zuverlässig“ der Beueler für eine kurze Zeit unersetzlich. Denn die TSV war mit einem ernsten Keeperproblem ins Niederpleiser Albert-Einstein-Gymnasium gereist, einzig Andre Thurau stand fürs Tor zur Verfügung, der mögliche Rest (Sammy, Dirk, Wolle, 2 x Jürgen) war krank oder verreist. Und als Andre nach einer umstrittenen Szene in der 23. Spielminute von den guten Schiris Zimmermann und Keppler für zwei Minuten wegen Meckerns auf die Bank geschickt wurde, zog sich Jost wie selbstverständlich die Trainingsjacke über. Seine formidable Bilanz: zwei katzengewandte Paraden und – beinahe – auch noch einen Siebenmeterstrafwurf entschärft. So nahm die TSV völlig verdient eine Halbzeitführung mit in die Kabine. Diese Beueler Führung hatte auch noch in der 45. Spielminute Bestand, auch wenn die Gastgeber jetzt mit Macht auf das Tempo und die Wende im Spiel drängten. Leider genauso, wie die TSV-Combo vorher die Führung verwaltet hatte, wickelte sie in der Schlussviertelstunde auch die sich anbahnende Niederlage ab: unaufgeregt. Als dann auch noch in der 51. und in der 55. Spielminute gleich zwei Powerplays uninspiriert und ohne Zählbares abgespult wurden, war die am Ende verdiente, aber sicher zu deutliche Niederlage amtlich.
TV Euenheim – TSV Frauen (Kreispokal-Halbfinale) 14:26 (7:11)
Soviel Zeit muss sein, denn bereits am Dienstag haben unsere Frauen in Euskirchen beim Landesligisten aus Euenheim relativ ungefährdet das diesjährige BES-Kreispokalendspiel erreicht. Nur in der ersten Halbzeit konnten die Gastgeberinnen einigermaßen Schritt halten, danach wurde der Klassenunterschied immer deutlicher. Die derzeit karge blaugelbe Personalsituation wurde erneut durch einige junge Spielerinnen gestützt, die sich auch am Torreigen fleißig beteiligten. Damit kommt es also am 06. April, fast auf den Tag genau ein Jahr später, ausgerechnet im Beueler Eastend zur Neuauflage der letztjährigen Finalbegegnung gegen den Ligarivalen von der SG Ollheim-Straßfeld. Damals gab es mit der saftigen 25:35-Niederlage ausgerechnet in der heimischen Ringarena eine schallende Finalohrfeige für unsere Damen. Schade, dass TSV-Trainer Florian Zens auch im bevorstehenden Endspiel garantiert nicht seine Bestbesetzung präsentieren kann, denn Maja Klingenberg hat in diesem Wettbewerb bereits für Weibern zum Ball gegriffen und die Regel schreibt sinnvollerweise vor, dass dies nur für einen Verein möglich ist.
TSV Bayer 04 Leverkusen II – TSV 1. Frauen 37:21 (20:12)
Autsch, belassen wir es einfach dabei, das sich unsere Frauen am Dienstag einfach auf das viel wichtigere und prestigeträchtigere Spiel der Woche konzentriert haben. Für zusätzlich mildernde Umstände könnte auch noch die Latte an kranken bzw. verletzten Spielerinnen (Sanni, Claudia, Nadine und während der Partie auch noch Anna) herhalten. Auch das verharzte Spielgerät und die damit verbundenen mannigfachen technischen Fehler im Spielaufbau werden bei Pleiten in der Chemiestadt Leverkusen immer wieder gern als Alibi heran gezogen. Hierfür mag als zusätzlicher Wahrheitsbeleg auch noch Beuels erfolgreichste Beueler Torschützin Maja herhalten, die als erfahrene „Profikleberin“ im Gegensatz zu den blaugelben Kolleginnen immerhin problemlose 10 Hütten einnetzte. Außerdem schwebten die Leverkusener Elfen im Laufe des Spiels nahezu über das heimische Parkett angesichts der eigenen makellosen Leistung. Und zu allem negativen Überfluss kam aus Beueler Sicht der Dinge schlicht und ergreifend noch hinzu, dass unsere Ladies auch schlicht einen gnadenlosen „Rotztag“ erwischt hatten.
HSG Niederpleis / St. Augustin – TSV 1. Männer 23:31 (9:14)
In der Not hilft weder Zorn, noch Lamentieren.
Wer aus lauter Wut verzagt und nichts mehr tut, der wird verlieren…
Hurra, wir leben noch !!!
Heute bemühen wir mal zur Abwechslung die große alte Dame des Chansons. Na, wer hat´s gesungen? Richtig, die göttliche Grand Madame Milva. Tja, wer gegen den Oberliga-Vorletzten dreieinhalb Halbzeiten in der Saison klar und deutlich gewinnt und wer diesen in den eigenen vier Hallenwände (wie gestern geschehen) zeitweise regelrecht vorführt, der schiebt zunächst einmal völlig zu Recht den mit Nelken bedeckten, schneeweißen Sargdeckel beiseite und schaut noch mal quietschfidel, was denn noch im Schlussviertel der Saison so geht.
Es war in der Tat – eindrucksvoll - wie sich die TSV gestern in Niederpleis präsentierte. Stark und konzentriert von der ersten bis zur letzten Minute, eigentlich ohne jeden Schwachpunkt. Am hoch verdienten Sieg der Beueler Gäste zweifelte jedenfalls niemand der gut 300 Zuschauer beim Verlassen der AEG-Sporthalle. TSV-Trainer Jochen Schleler hatte seine Jungs auf den Punkt gut eingestellt, mit einem ekelhaft guten „Parasiten“ Bocki auf der Abwehreins. Dahinter sicherte Chrissi ab und auf den Halbpositionen empfingen Flo und Simon ihre behäbigen Gegenspieler sehr viel früher, als gewohnt und geliebt. Über diese toll funktionierende Deckung fanden die Beueler schnell ins Spiel (0:3) und nur im Anfangsdrittel der Partie konnte die HSG einigermaßen Anschluss halten. Eine Art Vorentscheidung fiel dann bereits wenige Minuten vor dem Seitenwechsel, als die drückend überlegene TSV in Überzahl bereits mit 6 Treffern in Front ging. Nicht wenige in der Halle rechneten nach dem Wechsel mit einer etwas defensiver eingestellten Gästemannschaft, doch das genaue Gegenteil war der Fall. Nun rückten die Beueler mit einem 3:3-System ihren Gegenspielern noch etwas mehr auf die Pelle, was den ratlosen Niederpleisern, bis hin zur vorzeitigen Resignation, immer weniger schmeckte. Und auch im Angriff machte unser Team extrem wenige Fehler. David führte klug Regie, Socrates nutzte clever jede sich bietende Chance, Flo spielte zielstrebig wie selten, Jimmy beteiligte sich erst nach dem Wechsel, dafür dann umso tatkräftig am Torreigen, Eric netzte dann und wann von Rechtsaußen und wenn gar nichts mehr ging wurde das Bällchen halt zu Chrissi an den Kreis gesteckt - wunderbar! Dazu der richtig starke Jan Schäper im Beueler Tor, der in diesem Auswärtsspiel einmal mehr zeigte, das er in der Tat ein richtig Guter werden kann, denn diesmal waren es nicht die fernsehreifen Monsterparaden, sondern viele wichtige kleine Saves, wie sie ein prima Rückhalt einfach halten sollte. Reife Leistung, Jan! Unter dem Strich ein hochverdienter Auswärtssieg für die TSV.
Zurück in die Gegenwart und die besagt für unsere Parademänner nüchtern, dass immer noch satte 4 Punkte Rückstand auf dem Oberligatableau zum rettenden Ufer zu erkennen sind. Oder, um es im dramaturgisch korrekten Fachjargon auszudrücken: Momentan liegt der Beueler Patient nach wie vor mehr Tod als lebendig auf der HVM-Intensivstation. Doch der Rückstand fühlt sich jetzt irgendwie anders an. Wie? Feel it, beispielsweise beim nächsten Heimspiel am kommenden Samstag um 19:30 Uhr gegen den Dünnwalder TV. Der Schuppen muss brennen !!!