Blau und Gelb
Stille Tage?
Der heutige blaugelbe Spieltag wird einmal nicht von einer gebührenden Laudatio begleitet, sondern diesem grauen Novembersonntag angemessen, einmal etwas stiller und kurz ohne weiteren Umschweife eingeleitet. Doch typisch rechtsrheinisch und völlig unpassend taktlos zum heutigen Volkstrauertag, konnten die im Einsatz befindlichen Beueler Teams überwiegend fröhliche, handballbejahende Erfolgserlebnisse für sich verbuchen…
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wE-Turnier in der Ringarena
Die bezaubernden jungen Damen der HSG Euskirchen, der HSG Geislar-Oberkassel, der HSG Siebengebirge-Thomasberg und der HSG Niederpleis-St. Augustin zu Gast bei den Prinzessinnen der TSV. Let's get loud! Auf dem Spielfeld, auf der Tribüne und nicht selten auch auf den Trainerbänken. Das allgemeine Wohlbefinden darf als sehr lebhaft beschrieben werden, so wie das nun einmal ausfällt, wenn junge Damen sich zu einem gemeinsamen Date treffen. Fachlich waren die spielerfahrenen Nachbarinnen von der HSG Geislar eindeutig das Maß aller Handballdinge an diesem turbulenten Sonntagvormittag. Aber auch die eigentlich ja gar nicht existente weibliche E- Jugend der TSV konnte mit ihrem zweiten Turnierplatz durchaus überzeugen.
TSV D2 – SpVgg Lülsdorf-Ranzel 17:9 (9:4)
Ein Spiel unter kuriosen Vorzeichen, denn die Spielvereinigung hatte lediglich 5 Kinder an Bord. Das sah bei der TSV völlig anders aus und so halfen wechselweise Beueler Spieler auf der Gegenseite aus. Großes Kompliment an unsere Trainer Philipp und Julius, aber ganz besonders auch an Hanan, Nauoal, Jonas und Simon, die sich direkt ohne Murren das gegnerische Trikot übergestreift haben und so verstärkt wertvolle und wichtige Spielpraxis sammeln konnten! Auch wenn es ein wenig kunterbunt durcheinander lief, das Spiel hatte unsere D2 immer unter Kontrolle. Nur der Start geriet mit 5:3 etwas holprig, danach waren die Weichen eindeutig auf Sieg gestellt. Mit diesem Sieg konnte unsere Zweitvertretung tabellarisch in ihrer Kreisklassenstaffel sogar zu Poppelsdorf und Siebengebirge II aufschließen und aus dem Duo nunmehr ein Spitzentrio machen.
TSV wC – HSV Troisdorf 22:9 (10:2)
Troisdorf hat Verletzungssorgen - unübersehbar. Doch die Leistungsentwicklung bei unserer C-Jugend ist ebenfalls offensichtlich, denn das Hinspiel wurde mit 10:17 noch relativ deutlich verloren. Jetzt funktionieren bei den TSV-Mädchen schon einstudierte Spielzüge und das Team ist mit nahezu jeder Spielerin torgefährlich. Dazu trägt selbstverständlich auch die fest stationierte Torhüterin, Lena Schmidt, maßgeblich bei. Prima Spiel, schöner Sieg, bei dem es unfair wäre, eine einzelne Beuelerin leistungsbezogen hervorzuheben. In der Momentaufnahme ist die TSV jetzt sogar in die obere Hälfte der Verbandsliga vorgestoßen. Weiter so!
FC Hennef – TSV mC2 22:22 (10:9)
Ein gutes Spiel unserer C-Reserve auf glattem Geläuf in der rutschigen Hennefer Sporthalle. Im Zweiten Durchgang bekam die TSV, mit ihrem guten Rechtsaußen Lukas Ufer, die Partie immer besser in den Griff. Zum Sieg reichte es dennoch nicht, weil man 5 Sekunden vor dem Ende etwas unglücklich noch dem Ausgleichstreffer hinnehmen musste.
HSG Refrath-Hand – TSV mC1 25:20 (15:9)
Wer weiß, vielleicht lag diese Niederlage ja tatsächlich an der mangelnden Überzeugungskraft des Interimstrainers auf der TSV-Bank? Jedenfalls mussten die Beueler Jungs in Bergisch Gladbach eine verdiente und trotzdem nicht zwingend notwendige Niederlage einstecken, weil die Beueler insbesondere im ersten Durchgang nicht mit dem aller letzten Willen ausgestattet waren. Genau diesen Biss konnte die gastgebende HSG in die wichtigen, entscheidenden Szenen der Partie einbringen und darum ging das Ergebnis auch in Ordnung. Möglicherweise pflegt unsere mit riesengroßem Potential ausgestattete C1, die gestern auf ihren Stammlinksaußen Chrissi Gerhartz verzichten musste, auch ein wenig zu sehr die ehrenwerte Rolle als "Underdog der Oberliga". Einen „Deut“ mehr an breiter Brust und möglicherweise auch das Ausfüllen des kleinen Vakuums in den mannschaftsinternen Führungsrollen, könnten die Lösungsansätze für den nächsten Schritt in der sportlichen Entwicklung sein.
JSG Nümbrecht/Oberwiehl – TSV wB 20:22 (9:11)
Ein Ergebnis mit absolutem „Aha“Effekt“! Zwar sind wir noch relativ früh in der laufenden Oberligasaison unterwegs, dennoch war es die erste wichtige Begegnung der bis gestern noch einzig verlustpunktfreien „Schwergewichte“ der Liga. Und es könnte, soweit unsere jungen Damen auf dem Realitätsteppich bleiben, eine durchaus richtungsweisende Partie sein. Denn es war kein zufälliger Sieg bei der hoch gewetteten Jugendspielgemeinschaft aus Nümbrecht und Oberwiehl, sondern er war am Ende hochverdient. Das darf man zu Recht behaupten, wenn man in einem Spiel zu jederzeit die Führung liegt, meist mit 2 Treffern und in der Spitze einmal sogar mit 4 Toren. Grundlage für alles war die toll funktionierende Deckungsarbeit der jungen Beuelerinnen, aus der Stephie auf der vorgezogenen Position und die sehr aufmerksame Torhüterin Julia heraus ragten. Im Angriff wurde Paula zwar gut von der JSG-Defensive abgeschirmt, doch eine flotte zweite Beueler Welle verschaffte immer wieder die nötigen Torchancen. Als Belohnung gab es neben zwei Punkten, die alleinige Tabellenführung obendrein, was aus den blaugelben Jägerinnen allerdings ab sofort Gejagte werden läßt. Na und? bange machen gilt nicht! In diesem Sinne, Glückwunsch zur 1A-Leistung, meine Damen!
TSV mB – SSV Nümbrecht-Handball 34:29 (17:15)
Unsere männliche B-Jugend stabilisiert sich mehr und mehr in der Verbandsliga. Die Nümbrechter hingegen werden die TSV an diesem Novembersamstag sicher nicht in allzu guter Erinnerung behalten, denn fast zeitgleich zu den B-Mädels bezogen die SSV-Jungs ihre Niederlage in Beuel. Und das ging so in Ordnung, denn das Team (wiederum betreut von Martin Fritzsche) bestätigte die gute Trainingsleistung unter der Woche. Spielerisch, aber auch kämpferisch eine tolle Partie, die mit einem spektakulären „Kempatreffer“ gekrönt wurde. Wiederum wurde Torhüter Evgenji Terehov mit seiner durchgängig tadellosen Leistung zum „Man oft he Match rrh“.
TSV mA – TV Birkesdorf 43:44 (22:21)
Ein atemberaubend spektakuläres Handballspiel, bei dem die Visiere von der ersten Spielminute an steil hochgeklappt wurden und die Torhüter auf beiden Seiten die ärmsten Säue waren. Ohne ihren grippeerkrankten, etatmäßigen Spielmacher, Jan Stübner, dominierte die TSV über weite Strecken und musste erst mit dem 38:38 einen späten Ausgleich kassieren. In der Schlussphase mussten die Beueler vielleicht ein wenig dem höllischen Tempo zuvor Tribut zollen. Nach einer kleinen vergangenen Durststrecke wurde der siebzehnfache (!) Torschütze Max Koch, nicht zuletzt auch wegen seiner sehr guten Defensivleistung, zum unumstrittenen Spieler des Tages.
TSV 2. Frauen - TSV 3. Frauen 33:22 (16:9)
In der TSV ist die feminine Hierarchie in einem weitestgehend freundschaftlich verlaufenden Vereinswettkampf recht unspektakulär hergestellt worden. BES-Schiedsrichterchef Frank Pesek hatte filigran und ganz bewusst einen erfahrenen Beueler „Frauen-Versteher“ als Referee nominiert. Niemand anders als „Hänschen“ Aretz konnte diese brisante Partie mit so vielen „feschen Beueler Wievern“ sicher ins Ziel führen. Mensch, wenn der fesche Hans nur fünf Jährchen jünger gewesen wäre, hätte er sicher auch noch zünftig an der gemeinsamen „After-Match-Party“ teilgenommen, die für viele Spielerinnen erst am frühen Sonntagmorgen in der Bonner „N8-Schicht“ endete.
HSG Niederpleis-St. Augiustin III - TSV 3. Männer 19:18 (8:9)
Unsere „Dritte“ steht wahrlich nicht im Verdacht, eine „Kloppertruppe“ zu sein. Allerdings lässt das 3:11-Zeitstrafenverhältnis gegen Rudis Mannen in diesem grottenschlechten Kreisligaspiel nüchtern betrachtet eine andere Vermutung zu. Vielleicht aber wollte auch nur ein frustrierter Verbandsliga-C-Mädchentrainer seinen angestauten Frust über die Packung vom Vortage ein wenig ventilieren? „Handballgott Vaclav Zander“ war der herausragende Akteur, aus einer diesmal leider enttäuschenden Beueler Drittvertretung.
VfR Übach-Palenberg - TSV 2. Männer 38:26 (17:14)
20 Minuten klar überlegene Spielführung reichen leider nicht aus, um bei einem Spitzenteam der Liga etwas Zählbares mitzunehmen. Angeführt von dem bis dahin toll aufspielenden Stani Schadrin führte die TSV da noch mit 13:10. Allerdings folgte dann ein katastrophaler 0:7-Negativlauf, was faktisch dem Genickbruch gleichkam. Zwar konnte sich unsere Reserve im zweiten Durchgang in einer weiteren passablen Phase nochmals auf 24:28 an den VfR heran tasten, doch anschließend erhöhte sich die Fehlerquote leider wieder in aussichtslose Höhe.
TSV 1. Frauen – TV Weiden 26:20 (11:9)
Und noch einmal zwei absolute Frauenversteher als leitende Schiedsrichter in der Beueler Ringarena. Der HVM hatte die „gesetzten Herren“ Alderath und Zimmermann für diese Oberligapartie angesetzt und das jahrzehntelang gestählte Verbands-Topgespann brachte die teils recht hektische Begegnung am Ende gewohnt souverän über die Bühne. „Arbeitssieg“, ist wohl die genau richtige Umschreibung für diesen TSV-Erfolg, der sich in den am Ende 6 Treffern Differenz absolut leistungsgetreu wiederspiegelt. Kein Glanz in der rechtrheinischen Hütte, aber eine insbesondere im zweiten Spielabschnitt zu jederzeit „wache“ Beueler Mannschaft. Trainer Florian Zens hat mittlerweile aus dem Stegreif gefühlte 128 Aufstellungsvarianten in petto, denn jede seiner hochkarätigen Spielerinnen möchte natürlich ausreichende Spielzeit auf dem Parkett erhalten. Manchmal gar nicht so einfach, einen gut besetzten Kader zu dirigieren.
Wer einen frühen Vorgeschmack auf den kommenden Beueler Heimspieltag genießen möchte, ist am kommenden Freitag um 19:30 Uhr recht herzlich als Besucher des Kreispokalspiels unserer Frauen gegen den Godesberger TV eingeladen.
SSV Nümbrecht-Handball - TSV 1. Männer 32:32 (14:14)
Redlich ernährt sich das Eichhörnchen. War das Glas am Samstagabend nach Schlusspfiff halb leer oder halb voll? Immerhin konnte die TSV den ersten Auswärtspunkt einsacken und das nach einem zwischenzeitlichen 7-Tore-Rückstand im ersten Abschnitt. Da stand es gewiss nicht gut und alles sah – ganz im Gegenteil - nach einer erneuten Beerdigung erster Klasse aus. Insofern also „Hut ab“ für eine furiose Aufholjagd, deren Erfolg wohl entscheidend in einer Defensivumstellung auf eine 6:0-Formation begründet lag. Hier brachte Abwehrhüne Henrik Stork bis zu seiner 3. Zeitstrafe seine Qualitäten entscheidend mit ein, aber auch Goalie Jan Schäper steigerte sich entscheidend und zeigte seinen Kritikern nach einem fantastisch abgewehrten Siebenmeterstrafwurf einen rund 40 Kilometer langen imaginären Mittelfinger. Auch wenn Florian Benninghoff-Lühl nach seiner Verletzungspause wieder wertvolle Spielminuten sammelte, waren erneut Simon Röhrig und Socrates de Oliveira die erfolgreichsten Beueler Spieler, wobei der Brasilianer bei einem letzten Steilangriff wenige Sekunden vor Schluss etwas überhastet am Nümbrechter Gebälk scheiterte. Schade, denn der SSV war in der gestrigen Verfassung ein echter Kandidat, um den weiteren Weg der TSV in der Oberliga eng zu begleiten. Trotzdem tut dieses Remis der Beueler Seele sehr, sehr gut und eröffnet durchaus weitere Perspektiven…