Blaugelbes Update: Handball made in rrh.
Das kleine Weihnachtsmärchen vom Ende der Ringstraße
Lena, von der Spielmacherposition zur Co-Trainerin und wieder retour
Sie war gekommen, um den bisherigen Höhepunkt ihrer noch so jungen Handballkarriere zu feiern. Lena Imaschewski aus den Reihen des Poppelsdorfer HV, wollte im neu zusammengestellten A-Jugend-Team der TSV bei Trainer Axel Breme ein aufregendes und möglichst erfolgreiches Jahr in der Regionalliga Nordrhein spielen. Im Frühjahr hatte sie mit ihrer ambitionierten Mannschaft eine wunderbare Vorbereitung absolviert und war auf einem guten Weg. Auch für Lena sollte die Saison den genau passenden Rahmen für ihr bevorstehendes Sportabitur bilden, dass konkret im April 2022 ansteht. Doch dann kam alles ganz anders. In einem Vorbereitungsspiel Anfang September gegen Bayer Leverkusen II verletzte sich Imaschewski schwer: Kreuzbandriss, vorzeitiges Saisonaus. Sicher kein Weltuntergang, denn mittlerweile gehören die geborstenen Kreuzbänder ja leider zum Alltag des Handballsports, wie früher vielleicht eine lapidare Knöchelverletzung, aber es bedeutet immerhin noch eine ungeschminkte Pause von 9 bis 12 Monaten.
Ein harter Schlag für jede Sportlerin, gerade wenn sie so viel Herzblut und Motivation mitbringt, wie die lebenslustige Lena für den Handball allgemein und ihr blaugelbes Team insbesondere. Viele Spielerinnen verlieren nach so einer OP und in der langen Rehazeit die Motivation, manchmal auch komplett die Bindung zum Team und leider auch zum Handball insgesamt. Genau das aber, wollten Mädchenwartin Maja und Coach Axel bei Lena unbedingt verhindern.
Was also tun?
Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt der Verletzung, musste der beliebte Co-Trainer der weiblichen A-Jugend, Justin Hartwig, studienbedingt seine Zelte in Bonn abbrechen und leider extrem kurzfristig in Kiel wieder aufschlagen. Stelle vakant. Was jetzt kommt, liegt ja auf der Hand, auch wenn eine 17-jährige Co-Trainerin bei einem Team von gleichaltrigen A-Juniorinnen eher ungewöhnlich sein dürfte. Imaschewski bitte übernehmen! Ohne mit der Wimper zu zucken und voller Enthusiasmus übernahm die verletzte Kreis- und Mittelspielerin den verwaisten Posten auf der TSV-Trainerbank und gehört seitdem zum festen Staff der A-Jugend. Trotz körperlicher Einschränkung, begleitet die abwehrstarke Lena viele der Termine, wirkt bei der Trainingsgestaltung mit, macht im Rahmen ihres eingeschränkten Radius viele Elemente sogar aktiv mit oder bereitet diese zumindest vor und ist insbesondere in der Peripherie der A-Mädchen maßgeblich für gute Stimmung mitverantwortlich. Vorbildlich! Und ganz sicher ist diese Aufgabe im unmittelbaren Umfeld ihrer Mannschaft auch ein wichtiges Bausteinchen zur parallel sehr gut verlaufenden persönlichen Rehabilitation auf dem Weg zum langfristigen Comeback.
Imaschewski steht damit aber auch stellvertretend für alle übrigen aktuell Verletzten in der TSV. Zwar gibt es davon heuer erfreulicherweise etwas weniger, als in den Vorjahren, was aber kausal am reduzierteren Spielprogramn liegen dürfte. Trotzdem steht Lena durchaus als hell leuchtendes Beispiel für alle möglicherweise depressiven Beueler Handballer auf der Krankenstation.
Und auch für die schon mehrfach kniereparierte Langzeit-Comebackerin, Paula Ohm, war Aufgeben nie eine Option und unterstützt Lena‘ Weg: „Optimistisch weiter, immer weiter“, war und ist die Devise der mittlerweile wieder zur wichtigen Leistungsträgerin der Regionalligafrauen gereiften Spielmacherin.
In diesem positiven Sinne wünschen wir also allen Aktiven der TSV und JSG auf der Krankenstation eine schnelle Genesung, eine unkomplizierte Reha und hoffentlich auch schon sehr bald ein tolles Comeback im blaugelben Trikot!
Allen frohe Weihnachen und einen guten Rutsch!
"Echte Fründe, stonn och 2022 fest zesamme!“
Und damit schnell rein, in den letzten Bonn-Beueler Handballspieltag rund um das große BES-Derby …
BES-KK-B: HSG Siebengebirge II - TSV E2 18:15 (9:7)
Derbysieg für die HSG und damit kleine Wiedergutmachung der HSG für den Vorabend. Immerhin acht Jungs bedeuteten für Tanya endlich einen ausreichenden Kader. Aber außer den erneut guten Remi im Tor hatte kein TSV-Spieler die rechte Lust aufs Toreverhindern. Zu oft wurde vergeblich der direkte Gegenspieler gesucht. Zudem vergab man im Angriff zu oft den Ball mit lang gespielten Pässen. So blieb es beim verdienten Sieg für 7 Hills. Tanya‘s vorzügliche Weihnachtsmuffins haben aber trotzdem sehr lecker geschmeckt.
BES-KL: Poppelsdorfer HV - TSV wB2 10:25 (4:12)
Mit diesem Sieg rundet die weibliche B2-Jugend eine sehr schöne Halbserie ab. Manchmal zweifelt man den Sinn oder Unsinn einer Mannschaft ja grundsätzlich an. Diese Zweite pulverisierte mit ihren couragierten Auftritt solche Zweifel schnell in alle Himmelsrichtungen. Das hängt sicher ganz entscheidend von einem motivierten und zuverlässigen Trainerinnenteam ab. Und genau da scheinen die Beueler Mädels bei Carina Lübcke und Nessy Frings in allerbesten Händen zu sein. Organisatorisch, aber auch sportlich. So wie gestern, als die Beueler Mädchen aus einer stabilen Deckung nach vorne zunächst etwas verhalten agierten. Doch angeführt von der starken Lara, die immer wieder Lücken in der PHV-Deckung fand, kam die TSV immer besser in Fahrt. Das Leistungshoch hielt auch über die Halbzeit an bis die Entscheidung spürbar gefallen war. Zum Ende glänzten Minita und Helene noch mit tollen Kombinationen. Jule im Tor war durchgängig ein sehr starker Rückhalt. Und zur vorweihnachtlichen Stimmung passte dann auch noch das erste Törchen von Anna - nicht zu verwechseln mit Ana. Merklich zufrieden sind Carina und Nessy insbesondere auch über die schöne Harmonie innerhalb ihrer Mannschaft. Fortsetzung in 2022 unbedingt erwünscht.
WHV-RL: TSV 1. Männer - HSG Siebengebirge 27:23 (13:12)
Einen wichtigen Erfolg und damit möglicherweise schon das entscheidende Detail auf dem Weg zum Derbysieg, schaffte das Beueler Trainerteam bereits vor dem Anpfiff in der Kabine, indem sie offensichtlich gründlich in die Köpfe aller Spieler gekommen waren. Denn in den vergangenen Jahren erwischte die HSG die TSV oft mit ihrem unbändigen Willen und der nicht selten besseren Moral. Zu oft verließen sich die Beueler ausschließlich auf ihren guten Matchplan und den Glauben, möglicherweise mehr sportliche Qualität auf ihrer Seite zu haben. Gestern nicht, gestern war auch das Adrenalin mindestens gleichmäßig verteilt. Keinerlei Einstellungsprobleme bei Rechtsrheinisch. Und das macht sich dann meist in den Basics bemerkbar. Gute, kompromisslose Abwehrarbeit, schnell kompakt in der Formation stehen und defensive Zweikämpfe annehmen und - gewinnen. Das alles funktionierte über weite Strecken gut bis sehr gut - angeführt von Abwehrfels Tim Wilhelms, dem wertvollen Mann fürs Grobe. Natürlich gehörten dazu auch immer der gesamte Verbund und ganz besonders auch ein guter Keeper. Und auch auf dieser wichtigen Position zog die TSV mit dem formidablen Moritz Meißenburg den direkten Vergleich auf ihre Seite.
Dann muss man vorne auch keinen Wunderhandball zelebrieren, wobei der gute Luca schon früh sein feines Händchen nachweisen konnte, so als die Einwechslung des 7. Feldspieler bei der HSG in der Anfangsphase mehrfach in die Hose ging und in Folge von Coach Lars schnell wieder beerdigt wurde. Im Grund hatten die Beueler die Partie (fast) jederzeit im Griff und bei den Zwischenetappen von 7:3 (12.), 11:7 (22.), 17:13 (38.), 22:17 (50.) und final auch beim 25:19 (55.) hatte man immer das Gefühl, dass Siebengebirge nun endgültig aus den Pantoffeln gespielt werden würde, aber das ließen die charakterstarken Gäste zu keinem Zeitpunkt zu. Trotzdem mussten die HSG-Alphaspieler, Dziendziol und Steinhaus, zu viel Verantwortung übernehmen.
In der für die TSV kritischsten Phase , kurz nach dem Seitenwechsel, feierte Co-Spielertrainer, Florian Benninghoff-Lühl, sein erfreuliches Kurzcomeback, beruhigte den Angriff nach dem 13:13-Ausgleich der HSG wieder und lenkte das Beueler Team prompt wieder in die Erfolgsspur. Wichtig ! Außerdem verlässlich wie immer, Hightower Struif, der rote Rohloff am Kreis sowie der ökonomische Dauerläufer Jimmy, der mit stoischer Ruhe alle seine sieben Siebenmeter-Würfe fintenreich verwandelte. Trotz der hier aufgelisteten extra Fleißkärtchen war es aber definitiv ein verdienter Sieg des besseren Kollektivs. Damit setzt sich das Berblinger Team mit 12:10 Punkten weiter ins gesicherte Tabellenmittelfeld ab und kann (relativ) entspannt Weihnachten feiern.
Ohne Häme und falschen Zungenschlag, wünschen wir den Nachbarteams aus dem Siebengebirge und auch aus Rheinbach eine viel bessere Phase in 2022. Wir würden Euch echt vermissen!
noch mehr klasse Bilder auch von Thomas Schmidt auf Flickr unter.... (Weiterleitung © Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)