rrh. inside
Die große Koalition
Jetzt also Deutschland, „die Dritte“! Dienstag auf Mittwoch, die entscheidende Nacht brachte den Durchbruch. Bereits am Mittwochvormittag unterzeichneten die Parteichefs von CDU/CSU und SPD, Angela Merkel, Horst Seehofer und Sigmar Gabriel, erwartungsgemäß den vorläufigen gemeinsamen Koalitionsvertrag. Kompromisse für Friede, Freude und Eierkuchen. Wir wollten es ja nicht anders. Juchhu, selbst die Basis ist vernünftig geblieben! Nun kommt sie also, die Politikwende. Die Einführung der Pkw-Maut, mehr und eventuell frühere Rente, fünf satte zusätzliche Milliarden für die Infrastruktur, die Mütterrente, der Mindestlohn, die Vollbeschäftigung, und, und, und... Ach ja - fast hätte ich das Beste glatt vergessen - alles ohne Steuererhöhung. Angie, Hotte und Siggi sei Dank!
Doch allein mir fehlt der Glaube. Wollen wir doch Mal sehen, ob die große Koalition tatsächlich die komplette Legislaturperiode unfallfrei hält. Wobei wir mit dem aktuellen politischen Modell der Regierungsbildung ja in bester Gesellschaft sind. Große Koalitionen sind "in". So werden momentan die Länder Österreich, Schweiz, Bulgarien. Griechenland, Japan, Luxemburg, Niederlande und die Ukraine von großen Koalitionen regiert, genauso wie ja auch mehrere Deutsche Bundesländer.
Sofern die prominenten Herrschaften aus der Politik in den zukünftig mit Sicherheit zu erwartenden Krisenzeiten tatsächlich wieder einmal einen Beziehungsberater brauchen, sollten sie doch einfach einmal an der Bonn-Beueler Ringstraße vorbeischauen, denn auch unsere TSV ist ja (un-)bekanntermaßen nichts anderes, als eine Turn- und Sport-Vereinigung im Rechtsrheinischen. Und wer jetzt glaubt, dass so eine Koalition im provinziellen Hinterhoftheater rrh. ja auch sehr viel einfacher zu vollziehen war, als heuer auf der großen Bundesdeutschen Politbühne, der hat von der herrschenden Rivalität, die Anfang der Siebziger Jahre zwischen den benachbarten Turnvereinen von Schwarz- und Vilich-Rheindorf 1907 e.V. einerseits und Beuel 1897 e.V. andererseits, echt keine Ahnung. Davon könnt Ihr Euch kaum ein Bild machen! Nur so viel: die Rivalität im Rechtsrheinischen war extrem, gerade auch die zwischen den Handballern. Dagegen sind die „Roten“ und die „Schwarzen“ auf der Politbühne heutzutage fast eine friedvolle Bibelrunde. Das gegenseitige Misstrauen war noch am Gründungstag der TSV Bonn, dem 24. August 1971, so groß, dass keiner der beiden „liebestollen“ Hochzeitspartner den Ortsnamen des Anderen im neuen Vereinsnamen erdulden oder lesen wollte. So kam es also zu dem seltsam anmutenden Namensgebilde Bonn „RRH.“ und man darf bei der Eheanbahnung unserer TSV gewiss von einer Zweckgemeinschaft ausgehen.
Umso bemerkenswerter, dass nicht einmal 50 Jahre später daraus eine innige, rund 2000 Köpfe zählende Liebesbeziehung geworden ist, die praktisch täglich wächst und gedeiht. Kaum ein Mensch in der TSV weiß heutzutage noch um die holprige Fusion der einstigen „Feinde“ (bis auf vielleicht den Herrn Winterscheid. Genau, das ist der feine ältere Herr mit dem schicken Hut, der nicht selten bei den Spielen der mA, der OL-Frauen oder der „Ersten“ auf der Tribüne sitzt). Seht ihr Angie und Siggi, so funktioniert eine „große Koalition“ wirklich harmonisch!
Gerade die Handballer in unserer Sportvereinigung scheinen derzeit geradezu eine Renaissance ihrer Vereinsliebe zu durchleben. Selten waren die Beueler Ballschmeißer und Werferinnen in ihren diversen Ligen besser unterwegs, als heuer. Die VL-Männer, die „Dritte“, die „Vierte“, die weibliche B und C – alle momentan Tabellenführer. Die weibliche A ist Spitze, die Jungs der C sind VL-Zweiter, die OL-Frauen stehen besser denn je und die Frauen II ebenso. Aber auch alle anderen TSV-Teams sind mittendrin, statt nur dabei und für jeden Gegner am Mittelrhein ist Bonn rrh. ein mehr als unangenehmer Gegner. Sicher, alles nur eine Momentaufnahme und das kann sich auch schnell wieder verschlechtern. Aber die Rahmenbedingungen und auch die Zeichen der Zukunft lassen weiterhin Gutes erwarten, denn schon gehen die vorsichtigen Planungen für die Saison 2014/2015 los. Und auch da dürfen wir einiges erwarten. So werden beispielsweise nach jüngsten (internen und streng geheimen) Prognosen, allein weit mehr als 100 kleine Beueler Handballer in den Altersklassen F-, E- und D-Jugend für die blau-gelbe TSV auf Torjagd gehen. Ein sensationeller, brettstarker Wert und ein echtes Pfund, mit dem sich auch in der Zukunft feinste Mannschaftskoalitionen schmieden lassen.
Doch nicht nur auf dem Spielfeld wird die „große Koalition“ so richtig intensiv gelebt, sondern gerade auch hinter der Auslinie, abseits von Toren, Siegen, Punkten und Tabellen wird unser blaugelbe Turn- und Sportunion derzeit mit ganz viel Liebe und Leben erfüllt. Gerade deshalb war die Enttäuschung aktuell auch bei den Senioren riesengroß, als an diesem „Auswärtswochenende“ das geliebte Räumchen für die eigentlich geplante „Come-togehter-Party“ gesperrt, weil anderweitig vergeben, wurde.
Pures, unverfälschtes Vereinsleben. Das ist „Streetworking“ in Reinkultur und immer noch weltweit die cleverste, effektivste und sinnvollste Sozialarbeit für Jung und Alt. Die Damen und Herren aus der Politprominenz sind herzlich zu einem Lehrstündchen eingeladen. Die „große TSV-Koalition“ kann selbst durch temporäre Misserfolge nicht erschüttert werden, mit denen wir immer einmal wieder und auch an diesem Spielwochenende zumindest teilweise konfrontiert wurden…
BES-KK: Godesberger TV E2 - TSV wE3 ausgefallen
Beuel ist ja traditionell eher katholisch geprägt. Vielleicht lag es ja daran, dass an diesem 1. Adventsonntag so viele unserer Mädels in kirchliche Veranstaltungen eingebunden waren. Da zeitgleich auch die E2 beschäftigt war und somit auch von hier keine Kinder zum Aushelfen bereit standen, musste Annette bereits Anfang der vergangenen Woche beim GTV um Spielverlegung bitten. Ein neuer Termin ist derzeit noch nicht gefunden.
BES-KK: HSG Siebengebirge/Thomasberg wE - TSV E2 11:15 (4:9)
Eine tolle Vorstellung unserer E2-Jugen, die in der ersten Halbzeit sogar in Unterzahl auskommen mussten, weil zwei Spieler nicht wie angekündigt zum Spiel erschienen waren. So musste Julian die ungewohnte Torhüterposition einnehmen und erledigte das mit Bravour. Zum Matchwinner avancierte aber ganz klar F-Jugendzwerg Finn Hoffmann, der nicht nur viele listige „Steals“ auf sich vereinigen konnte, sondern vorne auch höchst torgefährlich agierte. An seiner Seite wussten insbesondere Bedran als starker Verteidiger und Leo als zielstrebiger Torschütze zu gefallen. Der spät eintreffende Dominik komplettierte zur Halbzeit noch das siegreiche Beueler Team.
BES-KK: HV Erftstadt II - TSV D3 6:20 (3:14)
Das hatten wir schon lange nicht mehr, dass ein Ergebnis nur über sehr große Umwege in meine Fänge gerät. Doch die liebe Elena Bertram war bestens informiert, auch darüber, das die weibliche D3-Jugend der TSV diesmal sehr maskulin ausgerichtet war. Sei`s drum, endlich wieder einmal ein schöner Sieg für die „Dritte“, der sicher auch bei Trainerin Helen Koch für die nötige Adventstimmung am Sonntagnachmittag gesorgt haben dürfte.
BES-KL: TSV D1 - HSG Siebengebirge/Thomasberg
verlegt auf 06.12.2013, 16:00 Uhr
Hier war es der HSG-Trainer, Olli Schulz, der mit akutem Spielermangel ein SOS nach Beuel funkte. Kein Problem, ein neuer Termin ist am Nikolausnachmittag bereits jetzt problemlos gefunden.
BES-KL: TSV Feytal - TSV wC 21:26 (12:15)
Tja, in der Kreisliga ist man ja eigentlich keine langen Anfahrten mehr gewöhnt. War das etwa der Grund, warum die Partie recht zähflüssig verlief und am Ende unter der Rubrik hart erkämpfter „Arbeitssieg“ geführt wird? Aber vielleicht gehören die Mädels aus Feytal auch einfach nur zu den besseren Teams der Liga? Ist auch egal, jedenfalls stabilisierten die Beueler Mädels mit diesem Sieg weiter ihre Tabellenführung. Zur unverhofften TSV-Matchwinnerin wurde jedenfalls Leonie Lutter, die von Rechtsaußen unaufgeregte drei eminent wichtige Tore zum Erfolg beisteuern konnte.
HVM-VL: TV Gelpetal - TSV mC1 38:17 (22:8)
Bevor jetzt die Kritiker wie die Hyänen aus dem Nichts auftauchen und die Jungs von Coach Florian wegen dieser derben Packung zerfleischen, wollen wir der dummen Meute gleich mal den Wind aus den Segeln nehmen. Denn wenn sich mit Christoph, Dennis und Daniel im Vorfeld gleich ein ganzes Trio krankheitsbedingt abmeldet, das bislang für rund 150 der insgesamt 231 geworfenen Beueler Saison-Tore verantwortlich war, hat die tapfere Resttruppe zumindest mildernde Umstände verdient. Ich persönlich plädiere sogar für einen lupenreinen Freispruch erster Klasse. Noch am Samstagmittag hatte der Beueler Trainer übrigens abermals nach einer Verlegungsstrategie ob der Aussichtslosigkeit der bevorstehenden Reise gesucht und nicht gefunden. Spätestens nach dem 4:4 hatte auch der gastgebende TVG verstanden, dass da auf der Gegenseite etwas nicht stimmen kann und nahm volle Fahrt auf. Ab da an war für unsere C1 nur noch die Tapferkeitsmedaille des Wochenende zu gewinnen.
HVM-OL: TSV wB - TV Strombach verlegt
Nachholtermin noch unbekannt
Der HVM hat mal wieder kurzfristig eine Auswahlmaßnahme in den laufenden Spielbetrieb gequetscht. Neben unserer Keeperin, Julia Zander, wurden dazu auch die beiden Strombacher C-Mädels, Meike Domnick und Isabell Hom, eingeladen. Grund genug also für eine Spielverlegung. Die Partie soll nun entweder am Donnerstag, 19.12.2013, Anwurf 18:00 Uhr oder am Freitag, 10.01.2014, Anwurf 17:30 Uhr nachgeholt werden.
Ach ja, im Übrigen war unsere weibliche B-Jugend höchst selber ein Bestandteil dieser Auswahlmaßnahme, denn unsere Vorzeigemädels wurden vom Verband als spielstarker Gegner ihrer hoffnungsvollen 99-er-Auswahl ausgewählt. Die Partie fand zudem als vorzeigbares Vorspiel zum Frauenländerspiel Deutschland gegen Schweden in Leverkusen statt, welches sich unser Team im Anschluss natürlich nicht entgehen ließen.
BES-KL: HSV Bockeroth - TSV 3. Frauen 25:14 (15:6)
Wenn schon die sonst so sonnige Speedy von einem grottigen Spiel ihrer Mannschaft spricht, bedarf es eigentlich keines weiteren Kommentares. Ein nicht so gutes Indiz ist außerdem die wiederum äußerst knappe Aufstellung der „Dritten“ ohne Auswechselspielerin.
BES-KL: TVE Bad Münstereifel II - TSV 3. Männer 25:25 (11:10)
Nö, zweimal an einem Wochenende funktioniert so etwas nicht. Auch die „Dritte“ spielte, wie die eigene „Erste“ am Vorabend, eine richtig schwache Partie, lag drei Minuten vor Schluss folgerichtig mit drei Treffern im Rückstand und das auch nur, weil Keeper Malte „Krake“ Hünsche bis dahin als einziger Beueler eine richtig gute Leistung zeigte. Doch ähnlich wie das VL-Team in Wahn, stellte auch Rudi in den Schlussminuten auf „Kamikaze“ um und erreichte so immerhin noch den glücklichen Ausgleich. Dreißig Sekunden vor Schluss dann sogar noch einmal Ballbesitz für die Beueler, doch sämtliches Handballglück des TSV-Spieltages war halt schon in Köln verbraucht worden und so blieb es beim leistungsgerechten Remis.
HVM-LL: TSV 2. Frauen - Pulheimer SC II 23:26 (13:10)
Erster Hornissenstich des Abends für die Beueler Mädchen. Doch die Schuld für den empfindlichen Piekser lag höchstpersönlich bei den Schützlingen von Coach Max Lesch selbst und an ihrer hibbeligen Spielweise. Im gesamten Spiel nämlich wollte keine rechte Ruhe in die TSV-Aktionen einkehren. Eher wirke es so, als hätte man mit einem Stock in ein Wespennest gestochen. Ein scheinbar chaotisches Durcheinander. Unzählige technische Fehler prägte die Partie - hüben wie drüben. Selbst in der besten Beueler Phase, unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff und einer drei Tore Führung, wollte niemand in den schicken honiggelben Trikots den Taktstock zu einem langsamen, fehlerlosen Königswalzer schwingen. Anders die offensichtlich ersatzgeschwächten Pulheimer Entmologinnen (viel Spaß beim googeln). Die konzentrierten sich einfach nur darauf, ein paar Fehler weniger in ihr Angriffsspiel einzubauen und den Stachel richtig zu positionieren. Reichte am Ende für einen verdienten Beuteflug.
HVM-LL: HSG Merkstein - TSV 2. Männer 32:20 ((16:11)
Mal wieder ein für Beueler Auswärtsspiele typisch knapp geschneidertes Personalhemdchen. Mit einem 1:6-Start war dann auch schnell Ruhe im Karton. Fortan enttäuschte der dünn besetzte TSV-Rückraum, die wenigen Beueler Lichtblicke konnten zumindest phasenweise für etwas Resultats-Verbesserung sorgen. Doch kurz nach dem Wechsel zog die HSG Merkstein nochmals die Zügel energisch auf 21:12 an, um dem Spiel der frühen Vorentscheidung zuzuführen, was dann auch bis zum Ende unaufgeregt abgewickelt wurde. Der TSV-A-Jugendliche Lukas Winterscheid konnte in diesem Klima zumindest kurz erstmals etwas von der rauen Landesligaluft schnuppern.
HVM-OL: TSV 1. Frauen - Pulheimer SC I 26:33 (13:16)
Zweiter erfolgreicher Beuteflug der Pulheimer Hornets durch die rechtsrheinischen Jagdgebiete. Dabei lieferten die amtierenden Wespenköniginnen vom Mittelrhein der TSV 33 stichhaltige Argumente, warum der PSC im direkten Vergleich zumindest derzeit noch klar den Rüssel in der Oberliga vorne hat. Ähnlich wie schon die eigene Reserve, produzierte auch das Beueler Paradefrauenteam viel zu viele einfache Fehler, um ein Spiel gegen einen Gegner dieser Klasse erfolgreich zum Ende zu bringen. Nur bis Mitte der ersten Halbzeit flogen unsere Mädchen auf Augenhöhe, dann setzte sich die gute Pulheimer Flugstaffel ohne großen Aufwand, fast federleicht und durchgängig ab. Nur Marie Cajetan im TSV-Tor konnte den dicken Brummern noch die eine oder andere Chance wegfischen und hielt damit das Endergebnis noch in erträglichem Rahmen.
Gleich am Sonntagmittag konnten sich die TSV-Frauen dann ein wenig den Frust über die Niederlage des Vorabends aus den Gliedern spielen, denn ungewöhnlicher Weise stand schon um 12:00 Uhr mittags die 2. Kreispokalrunde in Rheinbach auf dem Programm. Beim ungefährdeten 37:15-Sieg war die TSV niemals gefährdet und muss im Halbfinale aller Voraussicht nach gegen den aktuellen Tabellenführer der Landesliga, den Godeberger TV, ran.
HVM-VL: TV Jahn Wahn - TSV 1. Männer 22:23 (11:11)
50 Spielminuten sind in der Großsporthalle an der Wahner Albert-Schweitzer-Straße gespielt. Der heimische TV Jahn führt zu diesem Zeitpunkt auch in der Höhe völlig verdient mit 20:15. Bei den Gastgebern mit ihrem Trainer Stefan Filip an der Spitze herrscht berechtigterweise große Zuversicht, dem Spitzenreiter nach dem bis dahin guten, eigenen Spiel gleich beide Beinchen stellen zu können. Denn zu diesem Zeitpunkt stellten die Kölner noch das klar zielstrebigere Team, das mit einer aggressiven 6:0-Deckung und ihrem überragenden Keeper Gerrit Kolbe dem Tabellenführer aus Bonn deutlich den Schneid abgekauft hatte. Zudem zeigte ihr Angriffsspieler Michael Siebert eine Galavorstellung und traf von seiner Linksaußen-Lieblingsposition fast nach Belieben. Auf der gegenüberliegenden Seite scheint man sich mit der Niederlage fast schon abgefunden zu haben und es bietet sich ein ungewohntes Bild des Jammerns. Thomas Onnebrink und David Röhrig sitzen Seite an Seite auf der Auswechselbank: mutlos, kraftlos, glücklos – war in der Tat nicht der Tag der sonstigen TSV-Gunmen. Auf dem Parkett sollen Bitzer, Bock, Hachgenei, Labes, Stork und ein gewisser Lukas Tack die Pleite scheinbar nur noch sauber „abwickeln“ - scheinbar.
Erst sehr spät beordert TSV-Trainer Jochen seine Verteidigungsreihe in die totale Offensive. Zunächst bleibt die verzweifelte Maßnahme ohne nennenswerte Ergebnisveränderung, denn Wahn führt auch in der 52. Spielminute immer noch mit 21:16.
Dann aber, von einer Sekunde auf die andere, überschlagen sich urplötzlich die Ereignisse. Endlich macht Enno ein blitzsauberes Tor aus dem linken Rückraum. Ergebniskosmetik? Es folgt ein „Steal“ von Abwehrparasit Bock, vorn von Vornamensvetter Bitzer vollendet. Nur noch drei Tore Rückstand, Auszeit TVW.
Doch jetzt haben die Beueler Spieler wieder das glitzern in ihren Augen. Eric Bitzer stibitzt sich den Ball von Rückraumspieler Busche und stopft die Pille nach tollem TG erneut ins Wahner Gehäuse. Nun spürt man die Verunsicherung der Hausherren bis in die allerletzte Hallenritze. Immer wieder prellen die Kölner Angreifer unvorsichtig in die Beueler Gefahrenzone – und werden jetzt für nahezu jeden Ballverlust bitter bestraft. Jetzt kommt langsam die Zeit von Sauhund Tackovic, der nun die übergroßen Räume in der zuvor so sattelfesten Wahner Abwehr clever erkennt. So folgt prompt der für ihn typische und nahezu nicht zu verteidigende „Wackler“- Foul – Siebenmeter: H.G. verwandelt sicher.
57. Minute: Der Anschluss ist hergestellt. Erneuter Ballverlust Wahn. Hachgenei erinnert sich an sein „einfaches Tor“ – Ausgleich! Es riecht nach Wende und Lukas nimmt Witterung auf: Tor für die TSV und die damit erste Führung im zweiten Spielabschnitt.
Die letzte Minute. Nach ewigen Zeiten kann sich der Jahn wieder eine klare Torchance erarbeiten, doch Jan ohne „h“ hält einmal, zweimal und dann fällt er doch, der 22:22 Ausgleich.
Noch rund dreißig Sekunden zu gehen. Auszeit Jochen Scheler. Vermutlich wird er etwas von Ballsicherung und Verteidigung des nicht mehr zu erwartenden Punktgewinns erzählt haben. Läuft dann auch unaufgeregt unter der Regie von H.G. auf der Mittelposition auf eine Punkteteilung zu. 10, 9, 8: Rückpass Labes auf Tack, „Wackler“ mit der für Lukas in diesen Situationen so typischen Zielstrebigkeit – Siebenmeter. Der zuvor ja schon hoch gelobte Torwart Kolbe versucht sich in einem letzten Nervenpoker und verlässt erstmals seine Position und bietet Ersatzkeeper Kai Wolfschläger die Möglichkeit, zum Sekundenhelden zu werden. An der Linie für Bonn rrh. natürlich der zuvor schon makellose Günter Labes. Mutige Augenzeugen wissen bei ihrer Schilderung von einer Wurftäuschung zu berichten und daran anschließend von einem tollen, schnörkellosen Wurf Hansis mitten hinein ins Beueler Vergnügen.
Ende aus – und Tollhaus, allerdings fälschlicherweise auf der Auswärtsseite. Völlige Leere und Unverständnis hingegen bei der Heimmannschaft. Berechtigt, denn mit dem TV Jahn Wahn hat an diesem Samstagabend das definitiv bessere Team verloren. Tut uns einerseits Leid, andererseits nehmen wir aber auch dankend gerne dieses kleine Stück vom Handballglück mit nach Hause an die Ringstraße.
Hinweis: Die chronologische und inhaltliche Wiedergabeliste war trotz hautnaher Vorort-Beobachtung und intensiver Recherche bei den Beteiligten nicht so ganz zweifelsfrei zu klären und erhebt daher nicht den Anspruch einer eidesstattlichen Erklärung, sondern wurde im Gegenteil mit einer guten Prise dichterischer Freiheit gewürzt – sorry dafür.