Handballnews rrh
Vizekusen und die tanzenden Elefanten
Das große XXL-Interview mit Handball-Abteilungspapst, Gerhard Flory …
Auch wenn viele wichtige und spannende Fragen rund um die TSV und den Beueler Handball zu stellen sind, die wichtigste Frage vorab: wie geht es Dir, was macht die Gesundheit?
Zurzeit relativ gut. Eine Prognose, ob der jetzige Zustand stabil bleibt, wage ich allerdings nicht zu stellen. Dafür gab es bei mir in den letzten Jahren zu viele Rückschläge. Aber eine Diagnose ist gewiss: Hopfen lindert unkontrollierbare Muskelkontraktionen vehement!
Deine Meinung zur aktuellen, ganz speziellen Hallensituation?
Bevor ich mir den Mund verbrenne, warten wir diese Woche noch ab. Aber, ich habe die Hoffnung, dass der "Sportstadt Bonn" ein Licht aufgeht und die Flüchtlinge unter humanen Bedingungen untergebracht und integriert werden können. Dann würde auch den Kindern, Sportlern und den Vereinen wieder der Stellenwert eingeräumt, der Ihnen zusteht.
Für viele überraschend, hast Du mit Ablauf dieser Saison den Rücktritt als Abteilungsleiter verkündet. Warum und was sind Deine Gründe?
Dieser Schritt war eigentlich schon vor zwei Jahren geplant und ist überfällig. Eine Abteilung braucht nach 22 Jahren einfach neue Ideen, neuen Input und "frisches Blut". Doch ich werde gerne beratend den neuen Verantwortlichen zur Seite stehen.
Auch die TSV-Jugendleitung steht zur neuen Saison nicht mehr bereit. Es verbleibt vermutlich einzig Frauenwartin Maren Walgenbach im Amt. Droht den Handballern eventuell ein Machtvakuum, gibt es überhaupt schon ein Schattenkabinett?
Das neue "Gruselkabinett" wird sich am Tag der Abteilungsversammlung vorstellen, vielleicht ja auch schon früher. Ansonsten pfeifen es ja auch schon die Spatzen von St. Josef, aber das wird sehr interessant werden und sicherlich für einige Überraschungen sorgen. Ja, auch Anja und Peter geben Ihre Aufgaben als Jugendleiter in andere Hände, wobei auch die Beiden der Abteilung weiterhin sehr ver- und eingebunden bleiben.
Wahrscheinlich können sich nur rüstige rechtsrheinische Feldhandballer an die letzte Abteilungsversammlung in der TSV erinnern. Steht jetzt tatsächlich so ein Jahrhundertereignis bevor? Wann und wo soll die Nachfolge geregelt werden?
Ja, ich kann es auch noch nicht so wirklich realisieren, aber es wird sie tatsächlich geben, die "Nationalversammlung", mit der Wahl einer neuen Abteilungsleitung. Grotesk, oder? Der genaue Termin und die Örtlichkeit dieser Historie wird noch bekanntgegeben, es läuft auf den 15. oder 22. April hinaus und wird definitiv nicht in der Paulskirche stattfinden.
Kommen wir zum sportlichen Teil. Geht man im Männerbereich rein nach der Klassenrangfolge von oben aus, droht uns durch die Ligareform im Männerbereich streng genommen sogar ein vierfacher Abstieg. Der Supergau zum Abschluss?
Fuua, was für ein Schwachsinn !!! Supergau ??? Abstieg ??? Da sollte man sich die Tabellen richtig betrachten und den weiteren Saisonverlauf mal in Ruhe abwarten. Da geht noch was. Ich sehe selbst bei Nichtaufstieg der "Ersten" in die Nordrheinliga keineswegs die Mittelrheinliga als Abstieg an. Durch die Einführung dieser neuen Spielklassen würden die TSV-Parademänner weiterhin in einer sehr attraktiven Liga unserem Handball nachjagen. Auch die "Zweite" sehe ich weiterhin in der Landesliga, genau wie unsere " Dritte" in der Kreisliga. OK, also unsere "Vierte " könnte absteigen. Stimmt, somit also doch der Supergau !!!
Ein Wort zu Jochen Scheler?
Der liebe Jochen hat die TSV in über 16 Jahre einzigartig geprägt, er hat den Männerhandball wieder salonfähig gemacht. Ständig wechselnde Spieler und doch formierte er Jahr für Jahr sehr gute Teams, die alle guten Handball gespielt haben. Er zählt für mich persönlich zu den besten Trainern im gesamten Mittelrhein, weil er neben seinem absoluten Handballverstand die soziale Ader hat, ein TEAM zu formen. In den letzten beiden Jahren sehen wir hier in Beuel tatsächlich Handball, auf höchstem Niveau. Vielen Dank dafür und Chapeau , lieber Jochen!
Welches waren die persönlichen Highlights (Senioren) in der Ära Flory?
Ja da gibt es mehrere. Der erste Aufstieg in die Oberliga in Forsbach war einzigartig und ehemalige Spieler sollen auf der Meisterfeier im Clubheim des SV Beuel 06 zu vorgerückter Stunde sogar "tanzende Elefanten" auf dem Grün des Stadions gesehen haben. Der Anfang einer Woche des ewigen Feierns - oder Florian, Stefan, Bocki …?
Auf die gleiche Stufe würde ich den OL-Aufstieg im Heimspiel gegen BTB Aachen bewerten. Ein Spiel, welches an Spannung nicht zu überbieten war und die "Junge Generation" gerockt. Ein Traum !!! Nicht zu vergessen natürlich auch der Aufstieg unserer Damenmannschaft in die Oberliga unter "Frauenversteher", Florian Zens, der den Frauenhandball in Beuel über viele Jahre prägte.
Umgekehrte Vorzeichen bei den Beueler Mädchen, die noch nie in der langen Handballgeschichte der TSV Bonn in ihrer Gesamtheit so gut dastanden, wie heuer. Verblüfft?
Überhaupt nicht! Durch die sehr gute Jugendarbeit im weiblichen Bereich war es einfach an der Zeit, die Erfolge von den Junioren- zu den Seniorenteams zu transportieren. Dies hat einige Zeit gedauert, aber Kontinuität zahlt sich halt irgendwann aus. Wenn zahlreiche HVM Titel gesammelt werden und die Mannschaften größtenteils zusammenbleiben, kommen Erfolge im Seniorenbereich zwangsläufig.
Böse Zungen unterstellen Dir immer wieder ein leicht unterkühltes Verhältnis zum Damenhandball. Die Gelegenheit zur endgültigen Klärung.
Jetzt geht's aber los! Das sind ja schon Unterstellungen, die ich auf das schärfste zurückweisen muss. Hätte ich sonst jemals eine weibliche B-Jugend trainiert Ganz im Ernst, ich habe immer versucht, den weiblichen Bereich genauso zu fördern, wie den männlichen und unterkühlt war das Verhältnis NIE. Da will mir doch einer in meinen letzten Tagen ans Bein pinkeln.
Viele Fans wird es brennend interessieren, auch wenn die Wortkombination „Dritte Liga“ derzeit noch ein „no go“ darstellt. Unter uns, könnte die TSV einem möglichen Mittelrheinmeister eine Aufstiegsperspektive eröffnen? Gibt es zumindest schon eine Tendenz?
Zuerst müssen die Mädels mal sportlich die Voraussetzungen schaffen. Die Abteilung möchte den eventuellen sportlichen Erfolg natürlich weiterführen und die Gelegenheit der 3. Liga eröffnen. Die erforderlichen Absprachen mit dem Gesamtvorstand werden in Kürze abgeschlossen. Wir werden sehen.
Dein Herz hat immer auch im Besonderen dem Beueler Jugendhandball gehört. Die Höhepunkte? Vielleicht eine Anekdote?
Sicherlich der Sieg im C-Jugend-Final- Rückspiel des HVM mit den Jungs des 90/91er Jahrgang in Dormagen. Das hat zwar leider nicht für den Titel gereicht, aber in einer einmaligen Atmosphäre ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten. Genauso natürlich die Mittelrheinmeisterschaft mit den Mädels gegen Bayer Leverkusen an der Seite von Karl Klingenberg.
Wie beurteilst Du die momentane Entwicklung in der Nachwuchsabteilung?
Tja, im unteren Bereich sind wir wieder sehr, sehr stark besetzt. Sowohl weiblich, wie auch männlich. Im mittleren Jugendbereich hinken wir ein wenig hinterher, aber das wird auch schon. Für die Zukunft sehe ich eigentlich wieder sehr gute Perspektiven.
Dürfen wir eventuell sogar auf Dein Comeback als Jugendtrainer hoffen?
Ja, wenn der gesundheitliche Zustand stabil bleibt und dies gewünscht ist, würde ich sehr gerne wieder im Jugendbereich tätig werden. Sogar im weiblichen Bereich! Nee, das war ein Witz.
Kommen wir langsam zum Abschluss. Deine Meinung war in der Abteilung immer gefragt und nicht selten Gesetz. Wenn Du für die Leserschaft einen Blick in die Zukunft wagen würdest. Wie lautet Florys Prognose für seine TSV? Wie siehst Du die nähere Zukunft?
Als Optimist gehe ich davon aus, dass wir unseren Habitus im HVM halten und sogar leicht verbessern können, da unsere Jugendteams mittelfristig wieder stärker werden. Die Seniorenteams sind gut aufgestellt und sind in den derzeitigen Ligen gut aufgehoben. Ein Aufstieg der Damen wäre schon noch mal etwas Besonderes und könnte dem Verein einen noch höheren Stellenwert bringen. Bei den Herren wäre die Nordrheinliga natürlich ein Traum, aber für einen Verein der keine Gehälter bezahlt, eher Wunschdenken. Ich hoffe nicht, dass wir zu einem "Wahn-witzigen Verein" werden, der sich über Geld positioniert. Wir werden in Zukunft sicherlich genauso viel Freude bei den Spielen aller Teams haben, wie bisher auch. Aber das wichtigste wird das WIR-Gefühl in unserer Abteilung sein, damit steht und fällt fast Alles.
Die Fee hat ihre drei obligatorischen Wünsche für die Beueler Handballer frei. Du musst sie auswählen!
Gesundheit für alle, Handball in Beuel setzt seine Erfolgsserie fort und eine neue Halle an gleicher Stätte.
Was wolltest Du sonst noch loswerden?
Es war ne geile Zeit, hat wirklich viel Spaß gemacht. Danke Anja, danke Peter, wir waren ein gutes Team.
Anmerkung der Redaktion: Wir danken Dir, lieber Gerhard!
Die Beueler Handballaktualität…
BES-KK: HSG Niederpleis/St. Augustin – TSV mE4 14:1 (9:0)
Autsch! Da waren unsere Jünglinge absolut chancenlos, das war ein wenig zu arg und vielleicht war hier das Rückrundenkonzept für die E der TSV eventuell doch einen Tick zu euphorisch. Nun, das eine Spielchen gegen die HSG Siebengebirge schaffen wir jetzt auch noch. Und in der dann kommenden Saison 16/17 gehen die Uhren dann wieder anders - versprochen. Dann profitieren wir von den jetzt gemachten Erfahrungen. Gefeierter TSV-Held des Tages war Sandi Hosseini, als Torschütze des umjubelten Ehrentreffers.
BES-KL B: TSV mE2 – HSV Bockeroth 16:17 (9:8)
Eine wirklich sehr starke Vorstellung der Beueler Jungs von Coach Flo B-L gegen das immerhin viertbeste BES-Team der regulären Kreisligasaison. Mit den durchgängig guten Torleuten, Leonard und Selim, hatte die TSV eigentlich über 39 Spielminuten leichte Feldvorteile. Nur eben in den verdammten aller letzten 60 Sekunden ging die Ordnung flöten und der HSV kam mit seiner einzigen Führung im gesamten Spiel zum glücklichen Sieg.
BES-KK B: TSV mE1 – Siegburger TV 33:7 (16:6)
Siegburg führte immerhin 0:2 und 2:3, dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Man hat unsere E1 durchaus auch schon stärker und konzentrierter spielen sehen. Das dürfte auch Carina (Flo mit Klausur beschäftigt) den Jungs bei ihrer Halbzeitansprache gesagt haben, was in Durchgang zwei auch deutlich zu sehen war. Bislang gleiten die Beueler Grünschnäbel zart durch die D-Jugend-Kreisklasse, wie ein heißes Messer durch die weiche Butter. Mal sehen, ob das auch gegen die körperlich und spielerisch starke Spielvereinigung aus Lülsdorf und Ranzel am kommenden Sonntag (10:15 h Ringarena) so aussieht.
BES-KK: TSV mD2 – Poppelsdorfer HV 12:9 (4:6)
Endlich wieder ein positives Lebenszeichen unserer D2. Lag vermutlich daran, dass die Aufstellung deutlich gepimpt war. Neben Kaylan und Selim, war endlich auch Tanzkadett Jan-Eric nach intensiver Karnevalssession wieder mit an Bord. Das machte sich gleich positiv bemerkbar, wobei sich die Beueler Jungs sogar noch den Luxus von vier verworfenen Siebenmetern erlaubten. Der PHV war ein fast ebenbürtiger Gegner, der TSV-Sieg aber insgesamt dennoch verdient.
BES-KL: TSV mD1 - HSG Niederpleis/St. Augustin 24:19 (15:9)
Ein hartes Stück Arbeit. Das lag zum einen sicher am Fehlen von Henri, zum anderen aber auch am guten Gegner, der verdammt nicht einfach zu spielen ist. Völlig überzogen war hingegen die Kritik der Niederpleiser am leitenden Schiedsrichter. Erst meckerte die versammelte Elternschaft, dann bald die komplett angesteckte HSG-Mannschaft. Das hatte fast schon Fußballniveau. Die TSV-Verteidigung hatte unterdessen große Schwierigkeiten mit den durchsetzungskräftigen Gästen. Bei Bruno wechselten Licht und Schatten, aber immerhin sorgte er für den Löwenteil der Tore. Auch Leo wirkte hellwach, das Tor des Tages gelang allerdings Jarno mit perfektem Steal, blitzartigem Dribbling über das halbe Feld und abschließendem feinen Heber als Abschluss.
HVM-VL: ASV Schwarz-Rot Aachen – TSV wC 24:20 (14:14)
Die Story zum Spiel lieferte natürlich die Familie Bouveret, mit Emilia auf dem Spielfeld, Bruder David als Debütant auf der Trainerbank und Mama Katja als volljähriger Schattentrainerin. Anna und Kathi mühten sich derweil bei ihrem eigenen Verbandsligaspiel, bedanken sich (wie auch die Jugendleitung) auf diesem Wege aber nochmals für den tollen Support bei den lieben Bouverets. Um ein Haar hätte es fast noch zu einem Punktgewinn gereicht, doch die tapfer kämpfenden Beueler Mädchen ließen ihren Gegnerinnen ausgerechnet im Zentrum viel zu viele Räume, schade. So werden die jungen TSV-Damen die Saison auf dem letzten Verbandsligaplatz beenden. Auch das ist schade, denn da wäre sicher etwas mehr möglich gewesen. Vielleicht geht ja noch was im letzten saisonspiel gegen den Sport- und Schwimmverein Kolping Kerpen im abschließenden Meisterschaftsspiel am kommenden Samstag (14:00 h Ringarena)?
BES-KL: TSV mC - HSG Niederpleis/St. Augustin 15:17 (9:10)
Schade. Zumindest ein Punkt wäre für die TSV-Jungs hoch verdient gewesen. Dumm nur, das Klaas als Klassenbester, ausgerechnet in diesem Spiel im Familienkurzurlaub weilte. Doch die restliche Truppe, unterstützt von drei D-Jugendlichen, kämpfte aufopferungsvoll. Besonders Kilian im Tor zeigte, dass er hinter einer geschlossenen Abwehrformation nur sehr schwer zu bezwingen ist. Auch Oliver machte ein gutes Spiel und sorgte maßgeblich dafür, dass die C ständig auf Augenhöhe blieb. In der entscheidenden Schlussphase hatte die HSG dann aber doch einen Tick mehr an Variationsmöglichkeiten.
BES-KL: TSV mB - HSG Siebengebirge/Thomasberg II 32:19 (14:8)
Nur in den ersten Spielminuten konnte die HSG-Reserve einigermaßen mithalten, dann setzte sich immer mehr Tarkan mit seinen Vorderleuten in Szene. So gestaltete sich das Spielgeschehen bald klar und deutlich zu Gunsten der Beueler Jungs, ohne das die HSG verzweifelt aufgesteckt hätte. Die TSV B-Jugend spielt mittlerweile einen sauberen Ball, mit Sinn und Verstand, wobei durchaus auch eine klare Spielidee zu erkennen ist. Exemplarisch für das Team kann man den guten Trend an der tollen Entwicklung von Kreisspieler Kai Heitkötter und Abwehrspezialist Daniel Reiss erkennen, die am Samstag gemeinsam zu den Klassenbesten auserkoren wurden. So ist dann nicht nur der jüngere Teil der Mannschaft hochzufrieden, auch im nächsten Spieljahr unter Coach Hendrik Bahr weiter spielen zu dürfen.
BES-KL: JSG Bergneustadt/Strombach II - TSV mA2 40:20 (24:8)
Mit dem aller letzten Aufgebot schleppte sich die A2 mit Jan Stübner auf der Bank zum vermeintlich letzten Hurra ins Oberbergische. Durch einen kurzfristigen Ausfall mussten die Jungs sogar noch in Unterzahl antreten und erduldeten tapfer die unausweichliche Packung. Immerhin erbarmte sich die JSG in den letzten 15 Spielminuten mit ebenfalls 5 Feldspielern zu agieren. Eigentlich waren wir ganz froh darüber, jetzt unfallfrei den Kreisligasaisonabschluss feiern zu dürfen, aber das BES-Reglement sieht vor, alle Platzierungen mit Hin- und Rückspiel gegen die B-Gruppe auszuspielen. Da der Godesberger TV auf die Austragung besteht, muss unsere A2 also am nächsten und übernächsten Wochenende noch zweimal in Spielen um die blechfarbene Ananas (11. und 12. Kreisligaplatz) ran. Puh…
NRL: TSV mA1 – TV Alderkerk 28:22 (10:11)
Das sind die Spiele, wofür man trainiert und in denen die Nordrheinliga so richtig Bock macht. Mit Alderkerk stellte sich ein attraktiver Gegner aus der Handballhochburg vom Niederrhein vor, der ganz nebenbei sicher auch nicht zu den schlechtesten Teams der NR-Liga gehört. Aber unsere Jungs haben mittlerweile eine Menge gelernt, egal wer der Gegner ist, egal wie dünn die eigene Spielerdecke ist und auch egal, was für eine Spielidee vom Gegner kommt. Diese Idee hieß am Samstagnachmittag, nicht ganz überraschend mit einem halben Duzend an Hünen im Kader, eine knochentrockene 6:0-Deckung. Daran hatten die Jungs von David Röhrig lange Zeit hart zu kauen. Anfangs führte der junge "Mr. Slow Hand", Franz Krohn, seine Farben fast im Alleingang in die Partie und erzielte alle vier Treffer bis zum 4:4. Dann wurde es zusehend schwerer. Doch alle mühten sich nach Kräften. Ein Törchen von David hier, ein Treffer von Kreisspieler Dennis dort. Doch ständige Torgefahr entwickelte dauerhaft eigentlich nur Clemens, der immer da war, wenn er gebraucht wurde. Das sah auch der gegnerische Trainer so und nahm unseren Rückraumhünen in der zweiten Halbzeit in Manndeckung. Vielleicht der entscheidende Knackpunkt, denn nun stellte das Beueler Trainerteam ihre Jungs im 5:5 sehr geschickt ein. Jetzt trug sich nahezu jeder Heimspieler effektiv in die Torschützenliste. Zudem schwächte sich der TVA in der Schlussphase durch einige Zeitstrafen selbst. Endgültig in trockenen Tüchern war das "Reifezeugnis rrh", als der blutjunge B-Jugendliche Thomas Behr seine beiden wunderschönen Treffer von Linksaußen beisteuerte.
BES-1.KK: TSV 4. Männer – Kaller SC 24:22 (13:10)
Für die TSV-Oldies war es das Spiel der Saison, denn sie wollen unbedingt verhindern, als Tabellenletzte ihre Kreisklassensaison zu beenden. Das gelang gegen Kall, auch mit einigen nicht zu übersehenden Konditionsschwächen in der Schlussphase, dann eigentlich auch sehr souverän. Noch erfreulicher aber ist, dass die „Vierte“ mittlerweile über richtig viele gestandenen und gesetzte Herren im Kader verfügt. Die Spielertrainer Norbert Krey und Ralf Winterscheid verzichten immer öfter auf das eigene Trikot, weil der Berichtsbogen schon komplett beschrieben ist. Altherrenhandball in Reinkultur und im besten Sinne des Wortes. Auch so etwas hat nicht jeder Verein zu bieten.
BES-KL: HSG Niederpleis/St. Augustin - TSV 3. Frauen 23:23 (10:10)
Ein Spiel über das nur sehr wenig zu erfahren war, außer dass es wohl von A bis Z sehr ausgeglichen zuging. Dennoch war es für unsere holde Weiblichkeit eine extrem wichtige Partie, rettete das Remis den TSV-Damen doch noch gerade so eben die sportliche Ehre am fast komplett verpatzten Spielwochenende.
BES-KL: TSV Feytal - TSV 3. Männer 31:28 (12:13)
Wenn man sich die aktuelle TSV-Wochenbilanz der Senioren genau anschaut, könnte man auf den Gedanken kommen, die „Dritte“ hätte gespielt, wie die Mädchen. Sorry, der Vergleich war böse und darum nehme ich das hiermit auch direkt wieder zurück. Etwas sachlicher war Rudi mit der Leistung seiner Mannschaft, zumindest im ersten Abschnitt, durchaus einverstanden. Im zweiten Durchgang hatte aber Feytal deutlich mehr zuzulegen und kam auch durch die Beueler Unzulänglichkeiten zu einem nicht unverdienten Sieg.
HVM-VL: TSV 2. Frauen – Weidener TV 13:21 (6:10)
Kaum zu glauben, aber die 17 Tore der OL-Frauen wurden am Sonntag durch die eigene Reserve gar noch unterboten. Das lag garantiert nicht nur am strengen Regiment der leitenden Schiedsrichter, die auf beiden Seiten gleichermaßen für Aufsehen sorgten. Das wäre zu billig und würde von den großen Unzulänglichkeiten der TSV-Frauen in dieser Partie nur ablenken. Coach Lukas Tack hatte erstmals nach einem Spiel eine richtige Krawatte. Legen wir ihm dazu passend und seinen Ladies den Mantel des Schweigens über die Schultern und damit auch über dieses Spiel.
HVM-LL: TSV 2. Männer – Stolberger SV 36:26 (20:13)
Schelle für den Schelle. Das war am Sonntagnachmittag schon eine brettstarke Leistung unserer „Zweiten“ gegen die stark eingeschätzte Stolberger Sieben, die den Heimzuschauern allerhöchsten Unterhaltungswert bot. Eigentlich von Spielminute eins an, dominierte das Team des Trainerduos Hohage/Niebel die Partie fast nach Belieben. Gestützt auf den zuverlässigen Andre Thurau im Tor und einer sehr griffigen Verteidigungsreihe, ging es immer wieder flott in den eigenen Angriff, wo wiederum das kreuzgefährliche Duo, Grabowsky und Spyckermann, kaum auszuschalten war. Insbesondere der „Schreckliche Sven“ spielt eine richtig gute Landesligasaison ohne Firlefanz oder sonstigem Schnickschnack. Der Bursche steht (meist) aufmerksam in der Abwehr und leistet sich für seine auch diesmal wieder mehr als ein halbes Duzend an Toren kaum mal einen Fehlversuch. Phasenweise spielten sich Jupp & Co. sogar in einen kleinen Rausch, wo scheinbar alles gelingen wollte und ein noch viel höherer Kantersieg wahrscheinlich erschien. Etwas blöd daher, dass es die TSV-Männerreserve dann mit ihren letzten etwas schwächeren Spielminuten tatsächlich noch um ein mickriges Törchen verpasste, an den „Red Devils“ auch tabellarisch vorbeizuziehen. Macht nix, man muss auch noch weiterhin Ziele haben und da käme die SG Ollheim-Starßfeld am kommenden Samstag (27.02.2016, Anwurf 17:30 h) zum hoch attraktiven Landesliga-Lokalduell doch gerade Recht …
HVM-OL: TSV 1. Frauen - Dünnwalder TV 17:21 (7:10)
Die Taktiktafel mit dem minutiösen Matchplan hing am Sonntagabend immer noch einsam und symbolträchtig in der Kabine der Beueler Mädchen. Puh, aus der Karnevalsgrippe unserer Paradefrauen droht eine schwere Lungenentzündung zu werden. Denn derzeit geht scheinbar rein gar nix. Nach Lage der Dinge ist in der nächsten Woche die Tabellenführung endgültig futsch, denn da spielen unsere OL-Frauen in Pulheim, was in der Vergangenheit schon immer schwer genug war. Doch jetzt befinden sich die Hornets zu allem Überfluss auch noch in einer aktuellen Ergebniskrise und sind dadurch weit in den Tabellenkeller gerutscht. Solchen Mannschaften kommt die TSV ja momentan bekanntlich gerade recht. Dabei kann man unseren Frauen eigentlich gar keinen Vorwurf machen, zumindest was Einstellung und Einsatz angeht. 21 Gegentore würde selbst der David als gute Defensivleistung unterschreiben, doch 17 einsame Kirschen in der Offensive...
Derzeit ist das leider nur anerkennenswerter Kampf, nach Rückstand schnell, zu schnell verkrampft und am Ende leider nur noch Krampf. So ging auch die Niederlage, gegen eine ebenfalls nicht begeisternde Sieben aus Dünnwald, ohne Wenn und Aber leistungsgerecht in Ordnung. Draufhauen nutzt in dieser Situation ganz sicher auch von der Tastatur aus wenig. Retten wir uns einfach in Phrasen und der Gewissheit, dass nach einer Schlechtwetterfront, irgendwann auch wieder die Sonne scheint.
HVM-OL: TSV 1. Männer - HSG Niederpleis/St. Augustin 31:15 (15:10)
Nach dieser Partie war in „Expertenkreisen“ immer wieder von einem beiderseits sehr schwachen Oberligaspiel zu hören, das von vielen technischen Fehlern und vom Auslassen klarster Torchancen geprägt war. Einspruch! Ja, ein paar Stockfehler gab es und es hätten auch leicht noch einige Tore mehr sein können. Aber jetzt gehe ich einfach mal in die Opposition und ergreife energisch Partei für unser Team. Denn quasi während der gesamten Saison ist zu lesen, dass die HSG aus dem benachbarten Siegkreis eigentlich konkurrenzfähig wäre und nicht selten erst in der Schlussphase haarscharf an weiteren Punktgewinnen vorbeigeschrammt wäre. Insofern haben unsere Jungs ihre Aufgabe am Samstagabend sehr souverän und seriös gelöst. Insbesondere die oft gescholtenen Außenspieler, Eric Bock und HG Labes, netzten zusammen ein Duzend mal. Zudem dominierte die Beueler Abwehr den Niederpleiser Angriff in Durchgang zwei aufmerksam bis an den Rand der Bedeutungslosigkeit, wobei Goalie Ridder im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten ein toller Rückhalt war. Auch Niklas Funke findet sich in seiner Position als zentraler Defensivspieler immer besser zurecht. Hier scheint sich wieder einmal Jochens Auge und die Geduld für einen jungen Nachwuchsmann bezahlt zu machen. Also schön die Kirche im Dorf lassen, das war schon O.K. so! Außerdem mag ja für die hiesige Presse die Saison schon gelaufen sein und sie darum fälschlicherweise auch die Beueler Spiele aufgrund von Perspektivlosigkeit unter Freundschaftsspielcharakter betrachtet. Auch das sehen wir in der TSV komplett anders und freuen uns gemeinsam mit der „Ersten“, auf weitere spannende Aufgaben in der vermutlich ausgeglichensten Oberligasaison am Mittelrhein ever.
Dazu gehört ausdrücklich auch das kommende, frittenfettheiße Lokalderby gegen die HSG Siebengebirge/Thomasberg (Samstag, 28.02.2016, 19:30 h, Ringarena) – geil !!!
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