Handball rechtsrheinisch in Blau und Gelb
Das Hoffen auf einen goldenen Herbst
Zweite siegt auswärts, Erste verliert unglücklich zuhause
Mittelrhein Verbandsliga SG Düren 1899 - TSV 2. Männer 25:33 (14:11)
Zumindest noch ein kleiner Fetzen Jugendhandball, der ansonsten naturgemäß zum Herbstferienbeginn fast völlig abgetaucht ist. Benni Maus betreute als Trainer des Handball Verbandes Mittelrhein die Landesauswahl der weiblichen B-Jugend beim Westfalen Cup, der an diesem Wochenende im Handball Leistungszentrum Ahlen ausgetragen wurde. Trotz guter Leistungen, konnte der HVM mit ihrer Leistungsträgerin Ana Kajina (TSV) leider keine vordere Platzierung erreichen. Umso erfreuter war Benni am Samstagabend über die guten Nachrichten aus Düren.
Unter der Woche war es schwierig geordnet zu trainieren und ein Team für Samstag zusammen zu stellen - viele kranke, verletzte und verreiste Spieler. Erst unmittelbar vor Spielbeginn wurde der Kader komplett. In der ersten Halbzeit war es insgesamt kein gutes Handballspiel. Die TSV stand sich mit einigen technischen Fehlern so ein wenig selbst im Weg und konnte nie richtig Fahrt aufnehmen. Keeper Ferdi hielt seine Beueler aber mit seiner guten Leistung im Spiel und im Angriff funktionierte es meist, wenn über Rechtsaußen Gereon abgeschlossen wurde. Dennoch ging die Halbzeitführung der gastgebenden 99 in Ordnung.
Nach dem Seitenwechsel stellte Interimstrainer, Julius Palmen, die Abwehr auf 3:2:1 gewinnbringend um. Hier machte sich die Hereinnahmen des angeschlagenen Jens Scholten auf der Halbposition und von Krake Erik Weisleder auf der Spitze effektiv bezahlt. Im Angriff feierte Spanien-Import, Josep Fernández Blachart, kurz Pep genannt, ein zunächst etwas gedämpftes, dann aber überaus gelungenes Debüt für die TSV. Natürlich halfen seine eigenen fünf Treffer ungemein, aber mit zunehmender Spielzeit profitierten auch seine Mitspieler, Kevin, Finn und auch Kreisläufer Jona von der Klasse ihres neuen Mitspielers im Rückraum. Da die Beueler im zweiten Durchgang auch wesentlich sauberer und zielstrebiger unterwegs waren, setze sich die TSV kontinuierlich von Düren ab und feierte am Ende einen doch souveränen Auswärtssieg.
Nordrhein Regionalliga TSV 1. Männer - TV Korschenbroich 33:36. (16:19)
Grundsätzlich ein gutes Spiel der TSV. Bereitschaft, Einsatz und Einstellung. All das, was Trainer Frank Berblinger seiner Mannschaft im Vorfeld bescheinigte, war zu erkennen. Und trotzdem ging das Spiel verdient verloren. Das lag natürlich in erster Linie an den starken Gästen, die tatsächlich als gescchlossenes Team, aber auch mit ihren Individualisten im Paket zu den Besten der Nordrheinliga gehören. Aber nur die Stärke des TVK als Grund aufzuführen, wäre die falsche Sichtweite. Da gibt es schon noch genügend blaugelbe Scherben vor der eigenen Haustür zusammen zu kehren. Frank und sein Team haben zwei Wochen Zeit, um einige - auch für den Laien auffällige - Problemfelder zu besprechen und bestenfalls zu korrigieren. Der schmerzlich vermisste, weil verletzte Franz von Rechtsaußen kann man dabei leider nicht wegdiskutieren.
Aber gleich sieben Gegentore bei der Angriffsvariante „Empty Goal“ dürfte ein Thema sein. Satte 36 Heim-Gegentore hängen damit natürlich unmittelbar zusammen. Thema Defensive damit tatsächlich vollständig erledigt?
In der Offensive ist es für den gemeinen Fan nicht erst seit gestern auffällig, dass es oftmals recht lange dauert, bis die TSV in die Puschen, sprich in die gewünschte Formation und somit in druckvolle Bewegung in Richtung gegnerisches Tor kommt. Das wirkt manchmal wie unaufmerksames Trödeln. Weil die Schiedsrichter heutzutage nun mal schneller das Passivspiel anzeigen, gerät der Beueler Angriff oft unnötig unter Druck. Sicher werden intern diese und ganz bestimmt auch weitere Punkte gründlich besprochen. Es sind ja, wie eingangs erwähnt, 14 Tage Zeit, in denen man auch noch ein paar Trainingseinheiten der vermurksten Vorbereitung aufholen kann.
Aber es gab natürlich auch positive Aspekte im Beueler Spiel, die unbedingt erwähnenswert sind. So die bombastische Leistung von Timo Worm, als den mit Abstand besten Spieler des Tages. Sagenhafte 14 Treffer, inklusive aller sieben sicher verwandelter Strafwürfe, standen am Ende für Timo auf dem Spielbericht. Zu seiner kaiserlichen Krönung fehlte dann tatsächlich nur etwas Zählbares auf dem Punktekonto, wozu er in der Schlussphase leider auch nicht mehr so wirklich beitragen konnte, weil Worm da schon längst im tiefroten Bereich agierte. Auch die beiden jungen Keeper Islam und später auch Kilian boten eine gute Leistung an. Ebenfalls stimmte die Moral, denn die TSV ließ sich auch vom fast ständigen Rückstand nie entmutigen.
Half aber alles nichts. 0 Punkte stehen weiterhin auf der Nix-Habenseite und natürlich wächst der Druck. Dass es so kommen könnte, hatte man im rechtsrheinischen Lager ja durchaus als mögliches Szenario in Betracht gezogen. Aber das jetzt als fatalistische Unabänderlichkeit hinzunehmen und für den Rest der Saison vor sich herzuschieben, kann es ja auch nicht sein. Next Stop: die gute alte Parkstraße in Weiden am Samstag, 15. Oktober um 19:45 Uhr .
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