Denmark is calling !
Dronninglund 2014 - von peinlichen Gegensätzen und wunderschönen Parallelen
Während hierzulande besorgte Hausbesitzer angesichts der anhaltenden monsunartigen Regenfälle ihre Gartenanlagen dahin gehend überprüfen, ob denn die bevorstehende Kirschernte überhaupt noch Sinn macht und die Windsor-Rasenfläche nicht doch noch flott in ein florierendes Reisfeld umgewandelt werden kann, verbesserte sich das ohnehin schon angenehme Wetter in Dronninglund seit gestern quasi stündlich, bis hin zur unverschämten Perfektion. Stand Mittwoch, high noon: Sonnenüberflutung bei makellos blauem Himmel und neidvollen 25 - 30 C - plus natürlich.
Noch krasser kann ein Gegensatz nicht sein - oder doch? Denn während unsere Bundesdeutschen Fußballer im fernen Belo Horizonte sportlich über Wasser wandelten, verweigert fast zeitgleich die IHF den gewiss tapferen Australischen Ballwerfern mit fadenscheiniger Begründung eine WM-Teilnahme 2015 und befördert statt dessen "notgedrungen" die wirtschaftsstarke DHB-Auswahl, allerdings ohne jegliche sportliche Legitimation, nach Katar. Überpeinliches Fremdschämen scheint für einen Deutschen Handballer derzeit Programm zu sein.
Und doch gibt es sie, die Nationalen Glücksgefühle. Denn wie hierzulande staunten gestern Abend auch die geschätzten 200 Deutschen Fernsehzuschauer (darunter selbstverständlich auch die Beueler Delegation in voller Sollstärke) im Dänischen Dronninglund wahre Bauklötze, was sich da gestern Abend in Belo abspielte. Könige für einen Abend...
David oder Jecka ???
Die magische Nacht wurde von einem strahlenden Sommermorgen abgelöst und für die Teams der TSV wurden an diesem Mittwoch klare Fakten geschaffen, wohin die Internationale sportliche Reise in dieser Woche geht. Und diese Reise geht gleich viermal (erwartungsgemäß) in die B-Runde der Turnierwoche und nur im Falle unserer weiblichen A-Jugend in die bärenstark besetzten A-Zwischenspiele.
Sehr ehrenvoll und tatsächlich auch etwas unglücklich verkaufte sich beispielsweise unsere männliche C-Jugend. Denn ihrem ausgeglichenen Punktekonto vom Dienstag ließen die Beueler Burschen heute noch leider gleich zwei denkbar knappe Niederlagen gegen den Lyngby Håndbold Klub (DEN / 11:12) und gegen Selestat Alsace (F / 11:13) folgen.
Entschuldigen müssen wir uns noch bei unserer männlichen B-Jugend für die Falschmeldung im gestrigen Bericht, denn die B hat ihr zweites Spiel gegen die DJK Oespel-Kley 2 natürlich mit 17:16 gewonnen. Heute folgte dann zunächst wiederum eine 10:22 Niederlage gegen das Dänische Schwergewicht von Halvor Sport, was eventuell auch auf den organisatorischen Super-Gau des Tages zurück zu führen war, als die Hälfte des Beueler Teams erst zur Halbzeit verspätet aus dem Shuttlebus stieg. Die Rehabilitation folgte dann prompt noch durch den 15:10 Erfolg gegen HK Rygge aus Norwegen. Das reichte aber am Ende leider nicht, um als bester Gruppendritter in die Hauptfinalrunde einzuziehen. So werden die Jungs von Flo B-L also versuchen, sich in den beiden nächsten Tagen pünktlich durch die B-Runde zu pflügen.
Leider gänzlich ohne Chance war unsere weibliche B-Jugend am heutigen Mittwoch unterwegs, vermutlich auch aufgrund einer (im Moment) leider nicht zur Verfügung stehenden Torfrau? So setzte es deftige Abreibungen gegen Aalborg UHB ( D / 3:23) und LIF Lindesberg ( SWE / 7:18). Dafür gehörte „Motti“ gemeinsam mit Nessy am Vorabend zur kreativen Beueler „Styling Crew“.
Das es für die „große Endrunde“ nicht reichen würde, war für die männliche A-Jugend bereits am Dienstagabend klar, trotzdem ließ man sich keinesfalls hängen und machte es am Mittwoch im abschließenden Gruppenspiel Jogis Jungs gleich. In der Nachmittagssession wurden die Gastgeber von Dronninglund IF zwar zum Glück nicht gedemütigt, trotzdem gewannen die Beueler am Ende nach schöner Leistung verdient mit 10:8.
Noch unhöflicher auf dem Spielfeld gegenüber den Einheimischen präsentierte sich wieder einmal unsere weibliche A-Jugend beim 15:6 gegen Asaa BK Håndbold. Und wie man am besten mit spielstarken Franzosen fertig wird, hatte am Freitag ebenfalls unsere „Nati“ eindrucksvoll vorgemacht, wobei Ploudaniel Handball beim 20:6 für die TSV eher in die in die bedauernswerte Brasilianische Rolle schlüpfen musste. So blieben Fanzi & Co. die rechtsrheinische Ausnahme und erreichten mit makellos-blütenweißer Weste die Zwischenrunde A. Mangels Spannung auf dem Spielfeld veranstaltet das Team dafür täglich unter der Leitung von Friseurfachfrau Soffi einen ungewöhnlichen „Haarflecht-Contest“, den heute unbestätigten Nachrichten zufolge wohl Carina mit einem spektakulärem 24-fachen Doppelzopf gewonnen haben soll. Das entsprechende Beweisfoto ist leider auf der Satellitenstrecke von Dronninglund nach Bonn verschollen.
Phil Arnett live from Hotel Assa, Dronninglund – coming soon